Mali | neue Ansätze und Bewegung im Bemühen um die Entschärfung der Konflikte !?

Drei Ereignisse waren wohl entscheidend dafür, dass in die Bemühungen um eine Entschärfung der konfliktgeladenen Situation in Mali Bewegung kommt:
1. Das Treffen zwischen Emmanuel Macron, dem französischen Präsidenten und seinen fünf Amtskollegen aus den Sahelstaaten in Pau Mitte des Monats. Im Rahmen dieses Treffen wurde vereinbart, das gemeinsame militärische Vorgehen besser zu koordinieren. Außerdem haben die Franzosen die Entsendung weiterer 220 Spezialsoldaten zur Terrorbekämpfung im Dreiländereck Mali, Burkina, Niger zugesagt.
2. Die Tatsache, dass ein Kontingent der malischen Armee nach Kidal zurückkehrt, der Hauptstadt der nördlichsten Region des Landes, wo bisher Rebellen und Franzosen alleine das Sagen hatten. Diese Maßnahme schafft Vertrauen.
3. Die Diskussionen während des Nationalen Dialogs Ende letzten Jahres im Kongresszentrum in Bamako haben Forderungen und Vorschläge zu Tage gebracht, die die Regierung jetzt zum konstruktiven Handeln zwingt. 

In den Artikeln lesen wir davon, dass französische Spezialeinheiten vor Kurzem 30 Terroristen neutralisiert haben. Die Franzosen waren in der öffentlichen Meinung Malis erheblich unter Druck geraten, weil die Malier ihnen Doppelzüngigkeit und unklare Motive unterstellen.
Unterdessen sind die Stützpunkte der malischen Armee und Transporte nach wie vor Attacken ausgesetzt. Aus dem Nachbarland Burkina Faso erreichen uns immer wieder Schreckensmeldungen von Zerstörung und toten Zivilisten.
Die Rückkehr der malischen Armee nach Kidal wird begrüßt, aber es stellen sich einige Fragen, wie das Mandat genau aussieht und was aus den Separatisten und Rebellengruppen wird, die sich zzt. vor Ort befinden.
Der Präsident hat einen Hohen Kommissar für die Regionen Mopti und Segou benannt, wo es in den letzten Monaten zu interethnischen Auseinandersetzungen gekommen ist. Es handelt sich um den Präsidenten der Übergangsregierung von 2012, Prof. Dioncounda Traoré. Er hat sich mit insgesamt 500 Insidern und Kennern der Situation getroffen und daraus Schlüsse für eine Friedenslösung erarbeitet, die er am 23. Januar auf einer Pressekonferenz vorstellte.
Seiner Meinung nach werden die beiden Ethnien der Dogon und Peulh von Djihadisten gegeneinander ausgespielt. Der Rückzug des Staates aus vielen Dörfern und Städten im Zentrum hat für ein Vakuum gesorgt, das von allen möglichen religiösen und kriminellen Gruppen genutzt wird. Diese Gruppen geben sich mal als Terrorgruppen, mal als Volksmilizen aus. 
"Dialog mit Koufa und Iyad? Warum nicht? Wir sind bereit, Brücken zum Dialog mit allen zu schlagen... Wir werden dafür sorgen, dass sie überzeugt werden", sagte Traoré. Nach Ansicht des ehemaligen Staatsoberhauptes ist der Dialog in allen Phasen des Friedensprozesses obligatorisch, um diejenigen zur Vernunft zu bringen, die sich entschieden haben, die Waffen gegen ihr eigenes Land zu erheben. Koufa und Iyad sind bekannt dafür, djihadistische Redelsführer und Unruhestifter im Norden und Zentrum des Landes zu sein. Wir begrüßen den erneuten Vorstoß, weil er strategisch in die richtige Richtung geht. Nur wenn es gelingt, Freund und Feind an einen Tisch zu bekommen, kann es zu einer politischen Lösung kommen. Wir hoffen, dass die neuen Vorstöße zum Erfolg führen.
Wir wissen, dass auch eine Delegation der religiösen Führer des Landes vom Hohen Islamischen Rat (Haidara), von der kath., Kirche (Zerbo) und der Ev. Allianz Malis (Yattara) in die Krisenregion zu Vermittlungsgesprächen geflogen sind. Über Ergebnisse wurde bisher nicht berichtet.
Egal mit wem wir uns über die Sicherheitslage unterhalten. Jeder betont einen anderen Aspekt aus seiner persönlichen Perspektive. Mal wird dieser, mal jener als Drahtzieher und Grund für den Konflikt ausgemacht. Fest steht, dass Frankreich und seinen Sicherheitskräften eine große Verantwortung zukommt, der malischen Bevölkerung mit konkreten Taten zu versichern, dass sie auf der Seite der Regierung und der Malier stehen. Fest steht aber auch, dass die Inkompetenz der westafrikanischen Politiker, ihre mangelnde Durchschlagskraft und eine gehörige Portion Eigennutz Gründe dafür sind, dass die Prozesse immer wieder ins Stocken geraten.

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