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Es werden Posts vom November, 2014 angezeigt.

Kati | Schlaglichter aus dem Knast

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Beitrag von Dr. Karsten Pascher Mit Pastor Enoc in einem der 5 Gefängnisse im Raum Bamako: Fast 280 Personen sind hier untergebracht. Konzipiert ist es für 80 Menschen. Ein großer Gitterkasten mit ein bisschen Wellblech drüber. Dahinter dunkle Räume mit kaum Licht und wenig Belüftung. Das sei schon die Luxusvariante, sagt uns eine holländische Missionarin, die mit Enoc und ein paar anderen Pastoren zusammen arbeitet. Früher gab es den "Auslauf" noch nicht. Da saßen alle in den dunklen Zellen. Einmal, wenn man viel Glück hat auch zweimal am Tag gibt es ein bisschen Brei zu essen. Gemüse? Fleisch? Vergiss es! Trotzdem ist die Stimmung fröhlich. Die Männer freuen sich über unser Kommen. Auch die Beamten begrüßen uns herzlich. Die Christen sind zuverlässig. Sie kommen 1-2x in der Woche und sie bringen Essen und auch ein paar Medikamente mit. Verantwortlich für die Arbeit ist die evangelische Allianz. Das Budget ist klein, aber immerhin wird nicht nur geredet, sondern

Bamako | Nur leere Tonnen machen Lärm

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… besagt ein afrikanisches Sprichwort. Den Vorwurf, nur leere Worte zu verbreiten, ohne wirklichen Inhalt und konkrete Taten, den müssen sich die politischen und religiösen Leiter in Mali zurzeit gefallen lassen. Die einen weil sie nicht tun, was sie versprochen haben und die anderen, weil sie schweigen und sich zu wenig einmischen. Der Journalist Boubacar S. bringt es auf den Punkt: "Die religiösen Leiter glauben an einen Gott, ans letzte Gericht und sie vollbringen gute Werke der Barmherzigkeit. Aber dabei darf es nicht bleiben." Hier unten mitten in der Gesellschaft haben fromme Leiter einen Job zu erledigen.   Nach dem Sturz des in den Senegal geflüchteten Präsidenten und der Zeit der Übergangsregierung haben die meisten der religiösen Führer des Landes, sowohl Christen als auch Muslime, den 2013 gewählten Präsidenten unterstützt, in der Hoffnung, dass er den malischen Karren, festgefahren im Dreck von Rebellion, Wirtschaftskrise und Putsch, wieder herausziehen

Titibougou | ordentlich Staub aufgewirbelt

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Das war unser erstes sportmissionarisches Event. Vor einigen Wochen haben wir mit einem Mitarbeiter aus einer unserer UEPEM-Gemeinden eine sportmissionarische Aktionsplattform gegründet. Sie heißt BOGO WULI – sport | transformer la vie (dt. Staub aufwirbeln – durch Sport das Leben verändern). In Titibougou, einem Dorf am westlichen Ende Bamakos haben wir mit mehreren Mannschaften aus christlichen Gemeinden ein Volleyballturnier veranstaltet. Auf einem kleinen Platz mitten im Dorf haben wir unser mobiles Netz installiert. Jeder hat angepackt. Als die Teams ankamen haben wir kurz die Regeln und den Verlauf des Nachmittags erklärt.  Im Beisein von ca. 100 Zuschauern aus dem Dorf fanden die Gruppen- und Finalspiele statt. Ali Bogolan, ein alter Freund aus den 1990er Jahren in Kouloubleni, stellte uns kostenlos Stühle, seine Verstärker, Lautsprecher und Mikros zur Verfügung. Dazu die passende Musik zum Anheizen und Abtanzen zwischendurch. Das Ambiente stimmte. Einer der Spieler w

Sabalibougou | Ebola-Aufklärung im Gottesdienst

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Das Händeschütteln beim Begrüßen nimmt zunehmend ab. Die Leute haben hier und da im Radio gehört, dass der Ebola-Erreger sich über Körperschweiß übertragen kann. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht falten die Leute ihre Hände vor dem Gesicht zusammen und grüßen auf Distanz. Die Regierung hat in den letzten Tagen Imame und Pastoren noch einmal dringend dazu aufgerufen, während der Gottesdienste in Moscheen und Gemeindehäusern bei der Sensibilisierung der Bevölkerung mit zu helfen. Mittlerweile sind 256 Personen in Quarantäne und werden in verschiedenen Gesundheitszentren medizinisch überwacht. In Mali gab es mittlerweile 5 Todesfälle. Die Öffentlichkeit ist gewarnt. Gestern berief der Präsident des Landes eine Sondersitzung von Ministern und Vertretern der Gesundheitsbehörden ein. Die Zeichen stehen auf Rot. Der Präsident Ibrahim Boubacar Keita sagte eine Reise ins Innere Malis ab, um die Entwicklung in der Hauptstadt zu verfolgen und entsprechende Anweisungen zu geben. Christian

Bamako | Training beim malischen Fußballmeister

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Am Donnerstag hatte ich die Gelegenheit, eine Trainingseinheit bei Stade Malien zu besuchen. Paul F. hatte mich dazu eingeladen. Er ist Mitglied im Verein und ein großer Fußballfan. Die Stadisten sind aktueller malischer Fußballmeister. Die offizielle Meisterschaftssaison hat noch nicht begonnen. Am Samstag findet das Halbfinalspiel im malischen Pokal statt. Auch hier ist Stade Malien Favorit. In der kommenden Saison warten außerdem Herausforderungen in der afrikanischen Championsleague. Auf dem Gelände waren ca. 400 Leute, die dem Training zugeschaut haben. Paul hat mich einigen seiner Freunde und Fans des Vereins als Christ, Freund und neuen Anhänger des Vereins vorgestellt.  Ein paar Gespräche über Fußball, die politische Entwicklung in Mali, über den Unterschied zwischen Katholiken, Orthodoxen und Protestanten, die Aussichten des Vereins für die nächste Saison … einfach nur Small-talk, ein Anfang. Du kannst jederzeit wieder kommen, riefen mir einige beim Abschied zu. Am Ende

Bamako | Krankenpfleger verstirbt an dem tödlichen Ebola-Virus

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Wir haben alle aufgeatmet als der Gesundheitsminister am Montagabend Entwarnung gab. Die Personen, die im Kontakt mit dem an Ebola verstorbenen Mädchen standen und in Quarantäne waren, sind gesund. Keiner von ihnen hat die für Ebola typischen Symptome gezeigt. Schon vor zwei, drei Tagen haben uns Leute gefragt: „Können wir jetzt weitermachen wie vorher, uns grüßen wie vorher, ohne die strikten Hygienevorschriften zu beachten?“ Diese Frage zeigt, dass viele Menschen in Mali noch nicht wirklich begriffen haben, worum es geht. Es geht letztlich nicht darum, Anordnungen zu befolgen, sondern darum zu verstehen, was hinter diesen Maßnahmen steckt. Es geht nicht um Gehorsam, sondern um den Schutz vor einem gefährlichen Virus. Der Mangel an Hygiene und das Ignorieren bestimmter Verhaltensregeln erhöht das Risiko, von Ebola-Kranken angesteckt zu werden. Gestern Abend (11.11.) ist ein Krankenpfleger, der in einer Klinik in Bamako gearbeitet hat, an Ebola verstorben. Er hatte die Pflege ein

Bamako | Ebola auf der Tagesordnung der Ev. Allianz in Mali

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Gestern waren wir bei einem Informations- und Gebetstreffen, das von der Ev. Allianz Malis organisiert wurde und in den Räumen der FATMES in Bamako stattgefunden hat. Mitarbeiter von UNICEF, der regionalen Gesundheitsbehörde sowie der Direktion für soziale Entwicklung waren vertreten.   Bereits vor einigen Monaten hatte die Ev. Allianz gemeinsam mit UNICEF im Grenzgebiet zu Guinea eine Aufklärungskampagne in Sachen Ebola durchgeführt. Man kennt sich mittlerweile gut. Die Kooperation von Behörden und Kirchen, von Nichtchristen und Christen, von Experten und religiösen Leitern sowie die Integration von Gebet und Information ist in diesem Fall die richtige Maßnahme und aus meiner Sicht ein praktisches Beispiel gesellschaftsrelevanter integrativer Missionsarbeit. Dr. René DIARRA, ein katholischer Arzt, der die für den Raum Bamako zuständige Gesundheitsbehörde leitet, hat kompetent und verständlich über die Herkunft von Ebola, die Ansteckungsmechanismen und deren Verhinderung sow

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