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Wir begießen trockenes Land

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Die Wüste soll grün werden. Benötigt werden Gießkannen. Wir begießen das trockene unbewohnte Land solange, bis es Gras hervorbringt! - Eine solche Projekt- und Aufgabenbeschreibung würde bei Utopisten die reinste Begeisterung hervorrufen, bei Realisten und kühlen Rechnern jedoch das Gegenteil auslösen. Wasser auf verwüstete Erde ausschütten, zudem noch in einer Gegend, wo kein Mensch wohnt, das ist Sinnbild für vergeudetes Engagement und zum Fenster hinausgeworfener Ressourcen.  Ein solches Projekt wäre alles andere als  vielversprechend und Geldgeber zu finden äußerst schwierig. Nach Erfolg und Wirksamkeit sieht so etwas nicht aus.  Gott erinnert Hiob an die aussichtslosen, verwüsteten Anfänge und fragt ihn (Hiob 38, 25-27): "Wer hat dem Platzregen seine Bahn gebrochen und den Weg dem Blitz und Donner,  dass es regnet aufs Land, wo niemand ist, in der Wüste, wo kein Mensch ist, damit Einöde und Wildnis gesättigt werden und das Gras wächst?" Wie schon so oft hat der Segen

Wenn in Gottes Reich die Kerzen brennen

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Vor Wochen hatte sich die Sehnsucht angestaut. Noch einmal nach Mali reisen. Freunde, Kollegen treffen, mit ihnen arbeiten, den Staub unter den Füßen spüren und die Hitze auf der Haut. Es fand sich kein Weg. Auch deswegen nicht, weil mir die Pflege meiner an Demenz erkrankten Frau Christiane die entscheidende Wirklichkeit zu sein schien, die es in den Alltag zu integrieren galt. Ich hatte auch nicht die Kraft, über Alternativen nachzudenken und war froh, wenn es gelang, Pflege und die Arbeit im Homeoffice miteinander zu verbinden, ohne dabei die Kräfte zu sehr zu strapazieren. Schließlich eröffnete mir jeder Gedanke beim Erarbeiten von Studienmaterial und theologischen Fernkursen die virtuelle Verbindung mit Mali und den Menschen dort. Damit gab ich mich zufrieden. Doch mit der Sehnsucht ist es wie beim Tauziehen, wo sich Kräfte reiben, sich die Verhältnisse zugunsten einer Seite verschieben und dabei Motivation und positive Energie freigesetzt werden. Wenn du einmal am Seil stehst,

Mali | in Staub und Hitze eingetaucht und von Begegnungen bereichert

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Ganze zwei Mal bin ich von Studierenden während meines 3-wöchigen Aufenthalts in Mali nach den Umständen der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine angesprochen worden. Die inflationäre Kriegsberichterstattung im Westen wird hier nur sehr begrenzt wahrgenommen. Das hat mir gutgetan, denn ich hatte mir vorgenommen, das Geschehen in Europa weitestgehend auszuklinken. Hier in Mali hat das "lokale, Betroffenheit auslösende Leid" andere Ursachen. Für Malier ist der Krieg in Osteuropa Sache der Europäer. Auch hier in Mali kursieren einige Verschwörungstheorien, was die Ursachen des Krieges angeht. Noch ist der Druck der Bevölkerung auf die Regierung wegen der sich erhöhenden Lebenshaltungskosten nicht spürbar. Während meiner Reise war der russische Außenminister in Bamako. Da Kooperationen in Europa und Amerika wegbrechen, unternimmt Russland alles, um in Afrika und Asien neue Partner zu finden. Bei der letzten UN-Vollversammlung hat dann Mali auch, wie fast zu erwarten, s

FATMES | Weichenstellungen

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Zwei der drei Wochen in Mali waren komplett für den Unterricht an der FATMES verplant. Kulturanthropologie stand auf dem Programm, und 15 Studierende saßen vor mir. Wenn es um kulturelle Themen geht, dann können wir aus dem Vollen schöpfen und die theoretischen Erkenntnisse mit praktischen Beispielen konkretisieren. Wenn malische Missionare ihre Dörfer und Städte verlassen, um in anderen Gegenden ihres Landes zu evangelisieren oder neue Gemeinden zu gründen, dann wird schnell klar, dass auch hier in dieser traditionellen malischen Multikultination Probleme bei interkulturellen Begegnungen auftauchen können. Die Weltbilder sind nicht alle gleich; Traditionen und Entscheidungswege unterscheiden sich. Wir haben über die Bedeutung der Initiationsriten gesprochen und wie sie in der christlichen Missionsarbeit genutzt werden können. Heiratsmodelle und Hochzeitsriten, Familienkulturen, der Umgang mit der zunehmend sich verstärkenden Frage nach dem Umgang mit Homosexuellen in Gesellschaft und

Sabalibougou | Lichtblicke und ein Schatten

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Die baulichen Fortschritte am Erweiterungsbau der Christlichen Schule in Sabalibougou sind nicht zu übersehen. Die Mauern der drei Klassenräume sind schon auf Deckenhöhe. Jetzt werden noch Gelder für die Betondecke, den Putz, den Anstrich, die Elektroinstallation und die Inneneinrichtung benötigt. Doch auch hier sind wir zuversichtlich, dass sich im Laufe der nächsten Monate Gelder finden lassen, um das Bauvorhaben zu vollenden. Beim Rundgang durch die Klassen und in den Gesprächen mit den Lehrkräften habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Mehrheit motiviert bei der Sache ist. Bei den Zwischentönen wird hier und da Bedarf angemahnt, bei der weiteren Ausstattung der Schulbibliothek z.B. oder bei der Aufstockung der Lehrergehälter, die im Vergleich zu den staatlichen Schulen immer noch sehr bescheiden sind. Es ist daher verständlich, dass begabte LehrerInnen bei sich bietender Gelegenheit an öffentliche Schulen wechseln. An der Schule in Sabalibougou sind aktuell 30 Waisenkinder einges

Bokari Saba - Pionier und Evangelist im französischen Sudan

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Bokari Saba ist der bekannteste malische Evangelist, der in der Pionierphase der protestantischen Mission im damaligen Französischen Sudan in den Jahren zwischen 1925 und 1949 gemeinsam mit amerikanischen Missionaren seine Kreise zog. Seine Spuren haben das kollektive Gedächtnis der malischen Christen geprägt. Bokari gehörte der Ethnie der Bozo, einem Fischervolk, an. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Bootsmann entlang des Nigers. Es verschlug ihn bis nach Guinea, wo er Anfang der 1920er Jahre den amerikanischen Missionar Wright traf. Am Ende einer gemeinsamen 14-tägigen Reise entlang des Nigers entschied sich Bokari für ein Leben mit Jesus Christus. Später begleitet er Wright auf seiner Reise von Bamako nach Mopti. Seine Aufgabe bestand darin, sich um die vierzig Lastesel zu kümmern, auf denen der Amerikaner sein Gepäck und Materialien transportieren ließ. Von Mopti aus ging es weiter nach Ouagadougou (Hauptstadt des heutigen Burkina Faso). Bokaris Glaube wurde stark. Er teilte

Shaking hands mit dem Imam - Start ins neue Schuljahr in Sabalibougou

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Das Gelände der christlichen Schule in Sabalibougou ist teilweise immer noch eine Baustelle. In der Ferienzeit konnte ein Teilgebäude statisch verbessert und eine neue Betondecke eingezogen werden. Der Ausbau von drei weiteren Klassenräumen ist eine Frage des Geldes. Seit gestern sind die Tore wieder für die SchülerInnen geöffnet. 20 Lehrer, viele Eltern und über 550 Kinder drängten sich durch die enge Tür und füllten Schulhof und Klassenräume mit ihrem Lachen, lautem Geschubse und hoffentlich auch einer großen Portion an Freude auf das Lernen.  Die Lehrer hatten sich im Vorfeld während einiger Sitzungen auf das neue Schuljahr vorbereitet. Man merkt dem Initiator der Schule, Pastor Enoc S., an, wie er sich einerseits über die positive Entwicklung und die Akzeptanz der Schule im Dorf freut, andererseits aber auch die große Verantwortung spürt. Die Schule ist mittlerweile zu einem "kleinen Unternehmen" angewachsen. Es erfordert viel Geschick und Geradlinigkeit, das Ganze zu ver

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