Posts

Es werden Posts vom 2020 angezeigt.

Steppentanz Band 4 - Feiern auf neuen Wegen

Bild
  Der vierte Band aus unserer Reihe Steppentanz ist erschienen. WIe in den Bänden zuvor geht es darum, Erfahrungen aus unserer Arbeit in Mali darzustellen und zu reflektieren. AUßerdem geht es darum, Entwicklungen aus Kultur und Gesellschaft zu beleuchten. Bei allem ist es uns auch wichtig, immer wieder grundzätzlich nachzudenken und unser Denken und Handeln theologisch zu überprüfen.  Wir gehen auf Entdeckungsreisen, an bekannte Orte und an neue – in Gefängnisse, in Klassenräume, auf Sportplätze in Gemeinden und Dörfer. Wir geben Einblicke in unsere vielfältige Arbeit vor Ort. Wir erinnern uns, wir feiern und sind erstaunt über das, was geworden ist.  Wir reflektieren die Zwischentöne einer auch in Mali sich wandelnden Gesellschaft. Wir fragen danach, was Jazz mit Mission zu tun hat und wie man „Euthanasie“ und Mission zusammendenken kann. Glauben Christen und Muslime an den einen gleichen Gott? Was hat die Jungfrauengeburt mit Mission zu tun und worin unterscheidet sich der Dienst ei

Mali | mal wieder ein Militärputsch

Bild
Am 18. August ist der demokratisch gewählte Präsident Malis samt seiner Regierung vom Militär aus dem Amt gejagt worden. Begleitet wurde der Putsch von Plünderungen, vorwiegend der Häuser von Minister und hoher Beamter des Regimes. Der Präsident IBK (Ibrahim Boubacar Keita) hat einen Tag darauf offiziell seinen Rücktritt erklärt. Es war der vierte Militärputsch in der Geschichte Mali seit seiner Unabhängigkeit im September 1960. Zuvor hatte es wochenlang gewaltsame Proteste gegen die Regierung gegeben. Die Malier hatten den Eindruck, dass IBK zuallererst die „Schäfchen für die eigene Familie ins Trockene bringen wollte“ und erst in zweiter Linie an das Wohl der Allgemeinheit gedacht hat. Der "moralische Anführer" der Opposition ist Mamadou Dicko, ein dem Wahhabismus zugehöriger einflussreicher Imam in Mali. Die Unzufriedenheit mit der Regierung und ihrer Ohnmacht, dem wirtschaftlichen Untergang, der Korruption und dem Terror im Land Paroli zu bieten bestand schon seit einig

Sabalibougou | Schule im Krisenmodus

Bild
Die SchülerInnen der christlichen Schule Pas à Pas  in Sabalibougou sind Anfang April nach Hause geschickt worden. Die Schulschließungen waren die erste Maßnahme der Regierung, um der aufkommenden Corona-Pandemie entgegenzutreten. Man folgt hier den Empfehlungen der WHO, auch deshalb, um eventuell aus Geldtöpfen zu profitieren, die als Hilfeleistung für von Corona betroffene Länder vorgesehen sind.  Der Betrieb der staatlichen Schulen war bereits zuvor immer wieder durch Lehrerstreiks ins Stocken geraten und für Wochen lahmgelegt. Jetzt traf es auch die privaten Schulen des Landes. Homeschooling ist in Mali nicht möglich. Weder die Schulen noch die Familien sind auf diese Art des Lehrens und Lernens ein gestellt. Das bedeutet, dass auch die Lehrkräfte zu Hause sind. Die Fortzahlung des Gehaltes in solchen Fällen ist nicht garantiert. Kurzarbeitergeld ist Fehlanzeige. Also sitzen die Lehrerfamilien auf dem Trockenen und müssen sehen, dass sie im Familienverband ihre Verso

Was tun Missionare, wenn Gemeindehäuser dicht bleiben?

Bild
Eine Frage, drei Antworten:  1. Wir gehen in Kurzarbeit. Wir können nicht mehr unterwegs sein wie bisher, deshalb wird Arbeitszeit gekürzt. Damit sitzen wir mit vielen ArbeitnehmerInnen aus der Wirtschaft in einem Boot. 2. Wir machen uns Gedanken, welche Bedeutung die Krise für unsere Arbeit hat und wann mit Lockerungen zu rechnen ist. 3. Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern lassen uns was einfallen. Persönlich habe ich "dem Braten nie so richtig getraut". Als die Kontakt- und Versammlungsverbote für die Religionsgemeinschaften ausgesprochen wurden, als Schulen und Unis geschlossen wurden hatten die Betroffenen wohl zunächst damit kalkuliert, dass es nach ein paar Wochen schon im normalen Modus weitergehen könnte. Doch langsam aber sicher merken wir, dass wir mit dem Coronavirus leben müssen, zumindest so lange, bis es wirksame Heilmethoden, Medikamente und Impfstoffe gibt - und das kann bekanntermaßen bis Ende des Jahres oder Anfang 2022 dauern. Selbst dann wird e

Tousséguéla | unerwartete Fortschritte

Bild
Während unseres letzten Maliaufenthaltes sind wir mit einem kleinen Team nach Tousséguéla in den Süden Malis gereist, um Kontakte aufzubauen und einen ersten evangelistischen Einsatz durchzuführen. Es ist eine strategisch wichtige Gegend an der Grenze zur Elfenbeinküste. Neben der Kreisstadt gibt es weitere 20 Dörfer, wo es keine christliche Gemeinde gibt und wenig Christen. Während unseres Besuches Ende Januar 2020 hatten sich zwei junge Männer für den christlichen Glauben und die Nachfolge Jesu entschieden. Das Problem ist, dass es vor Ort keine Christen gibt, die sich um die jungen Leute kümmern könnten. Es fehlt an Gemeindegründern und Pastoren, die die Arbeit aufnehmen könnten. Der dort ansässige Kommandant ist selber Christ und hat bei sich zu Hause einen Gebetskreis eingerichtet. Gestern erhielten wir vom Präses unserer Partnerkirche UEPEM die Nachricht, dass es in Tousséguéla viele Menschen gibt, die sich dem christlichen Glauben anschließen möchten. Jetzt sieht sich Pastor Eno

Aktion TELLERRAND - Privatschule Pas à Pas in Sabalibougou

Bild
Clip zum Schulprojekt WIR SCHAUEN ÜBER DEN TELLERRAND ... Trotz aller Einschränkungen vergessen wir nicht, dass das Leben weitergeht, bei uns und anderswo. Wir schauen in die Zukunft, Wir bewahren unsere Lebensfreude und Hoffnung. Deshalb sorgen wir uns nicht nur um unsere eigene Sicherheit. Wir sind mutig und schauen über den TELLERRAND. Wir engagieren uns für die, die in Vergessenheit zu geraten drohen. Wir, Christiane und Dr. Alfred Meier (Allianz-Mission) , sind seit 1988 in Mali unterwegs und engagieren uns dort in kirchlichen und sozialpädagogischen Projekten. Wir haben uns in die Privatinitiative eines malischen Pastors eingeklinkt, der seit 2014 eine Schule bis zum 9. Schuljahr aufbaut. Die Privatschule entspricht den staatlichen Vorgaben und ist von den Schulbehörden anerkannt. Was uns an diesem Projekt überzeugt und begeistert:  Das Schulprojekt ist eine malische Initiative.  Kinder brauchen Bildung, um ihre Zukunft zu gestalten.  Mali braucht Schulen, weil die Klassen über

Sabalibougou | wir nutzen die Pause

Bild
Auch in Mali sind mittlerweile wegen der Coronakrise alle Schule geschlossen. Vor der Krise hatten bereits die meisten öffentlichen Schulen wegen der andauernden Lehrerstreiks ihren Betrieb eingestellt. Jetzt hat es auch alle privaten Schule im Land getroffen. Das ist eine Chance für die Christliche Privatschule Pas à Pas in Sabalibougou, die geplanten Baumaßnahmen vorzuziehen. Noch gibt es ein wenig Geld in der Kasse, um die Betondecke für das im Bau befindliche Schulhaus zu gießen. Dazu haben die Bauleiter Sand und Zement besorgt, um Deckensteine zu gießen. Außerdem musste Kies in großen Mengen angeliefert werden. Die Temperaturen steigen schon jetzt regelmäßig auf 40 Grad plus, was die Arbeiten noch anstrengender macht. Vor einigen Tagen wurde eine riesige Betonmaschine mit Pumpe herangeschafft und installiert. Das Gebäude umfasst sechs Klassenräume im Erdgeschoss und dem 1. Stockwerk. Rechtzeitig vor der Regenzeit soll die Betondecke dafür sorgen, dass die Bausubstanz nicht durch R

Traurige Nachricht - Jean Tessougoué ist verstorben

Bild
Jean Tessougué, Anfang der 1980er Jahre Jean Tessougué ist ein alter Weggefährte aus der Anfangszeit in Mali. Er hat lange Zeit das Entwicklungsbüro der Ev. Allianz in Mali (BADS) geleitet. Er war unser Begleiter, Mediator in Konfliktsituationen, unser Berater und Freund, ein stolzer Dogon. Bei unseren Besuchen und Aufenthalten in Mali haben wir über die Jahre Kontakt gehalten, uns regelmäßig getroffen, geplaudert und politische und missionsstrategische Themen gewälzt. Diese Begegnungen waren geprägt von Ehrlichkeit, Wertschätzung, sachlicher Tiefe und Uneigennützigkeit. Wir konnten ins Blaue hineinreden und einfach fachsimpeln.  Nach seinem Weggang von BADS war er als Manager, Dozent und Berater in verschiedenen Firmen und Organisationen tätig.  Gestern, am Ostersonntag, erreichte uns die traurige Nachricht, dass er plötzlich verstorben ist. Beeindruckt hat mich persönlich seine umsichtige Art, sein hohes intellektuelles Niveau und die Unabhängigkeit, die er sich als Person bei den ve

Ostern 2020 - Jesus gibt Hoffnung

Bild
Liebe Freunde,  die Umstände ändern sich. Jedes Jahr ist das Osterfest eingebettet in einen sich verändernden gesellschaftlichen und persönlichen Lebenskontext, voller Überraschungen. Doch all die Veränderungen können nicht an der Tatsache rütteln, die uns Ostern feiern lässt: Jesus lebt! Jesus ist auferstanden! Die Sonne geht auf. Es ist ein neuer Tag. Angesichts der aktuellen Gesundheits- und Wirtschaftskrise sind wir geneigt, zu erstarren, die Handbremse zu ziehen, pessimistisch in die Zukunft zu schauen und vielleicht auch die Hoffnung zu verlieren, weil wir insgeheim merken, dass es stimmt, was Politiker und Zukunftsforscher uns sagen: Die Zeit nach Corona wird eine andere sein – eine ungewisse Zeit, die vielleicht nicht mehr mit den uns bekannten Instrumentarien zu bewältigen ist. In der Allianz-Mission haben sich die Dinge auch verändert. Viele Kollegen, auch wir, wurden in Kurzarbeit geschickt. Damit sitzen wir in einem Boot mit den vielen ArbeitnehmerInnen in der Wirtsc

Was können wir aus Pandemien lernen?

Bild
Es ist im Licht des Evangeliums und aus der Perspektive der Liebe Gottes wenig sinnvoll, zu behaupten, dass eine Pandemie generell eine Strafe Gottes ist. Da gibt es zu viele Menschen, die es möglicherweise verdient hätten, aber gesund bleiben, und solche, die nur deshalb leiden, weil sie wegen einer Vorerkrankung oder Altersschwäche zur Risikogruppe gehören. Das Argument mit der Strafe ist viel zu undifferenziert und theologisch fraglich. Die Sonne geht auf über Guten und Bösen, und wenn es donnert und blitzt, trifft es auch jeden. Gott verursacht keine Krankheiten oder Katastrophen. Diese sind vielmehr die logische und alle Menschen betreffenden Auswirkungen in unseren Beziehungen, den gesellschaftlichen Strukturen und auch in der Natur. Dennoch gilt es, eine andere Frage zu stellen: Können Katastrophen oder Pandemien dazu dienen, dass Gott uns eine Lektion erteilt, also etwas, was wir neu sehen und lernen können? Selbstverständlich, so wie alle Erfahrungen im Leben die Materie

Corona zieht seine Kreise

Bild
Darauf hatten wir gewartet. In den ersten Gottesdiensten nach unserer Rückkehr nach Mali waren die Stühle in den Gemeinden schon nicht mehr so gut besetzt, wie in normalen Zeiten. Corona wirft seinen Schatten über das Land. Gestern erhielten wir den ersten Anruf, dass ein für kommenden Sonntag schon vereinbarter Gottesdienst abgeblasen wurde. Heute Morgen folgte die zweite Absage für den 22.3.2020. Die "Coronaschlinge" scheint sich immer mehr zuzuziehen. Der FEG-Kongress an Pfingsten, wo mehrere Tausend Besucher erwartet werden, wurde bereits gekippt. Auch die Theologische Woche der Pastoren aus den Freien ev. Gemeinden wurde vorher schon abgesagt.  Wir stellen uns deshalb darauf ein, dass in den nächsten Wochen auch zunehmend Gottesdienste ausfallen werden. Es gibt Gemeinden, die entscheiden selber und aus Vorsicht, ob eine Veranstaltung stattfinden soll oder nicht. Andere hören bei ihren Landkreisen oder Stadträten nach, was zu tun ist. In den Herzen und Gremien herrsch

Banamba | Knast in kritischer Zone

Bild
Das war ein spannender Ausflug. Heute besuchten wir mit einer kleinen Delegation das Gefängnis in Banamba, ein ganzes Stück hinter der stark militarisierten Garnisonsstadt Koulikoro. Wer nach Banamba fährt, der weiß, dass sich hinter dieser Kreisstadt die djihadistischen Rebellen in weitläufigen Savannen verstreckt halten und sich auf den nächsten Anschlag vorbereiten. Unser Besuch im Gefängnis wurde möglich, weil uns die Anstaltsleiterin, eine Christin, eingeladen hatte. Vor der Einfahrt wurden wir und unser Auto von sechs schwerbewaffneten Wachsoldaten begutachtet und durchsucht und schließlich durchgewunken.  Das ganze Gelände der Anstalt gleicht einem kleinen Fort - aufgeschüttete Wälle mit Gräben davor, um dem Feind den leichten Zugang zu verwehren, Wachposten und Militärfahrzeuge an den vier Ecken und regelmäßige Patrouillen, die in unmittelbarer Nähe gefahren werden. Besonders nachts steigt die Spannung, denn man weiß nie, was kommt. Das Gefängnis war 2015 Opfer eines Anschlag

FATMES | Friedenskonferenz auf hohem Niveau

Bild
Es waren drei Tage einer Konferenz, die ihre Spuren ziehen wird. Es war eine Premiere in zweierlei Hinsicht. Johannes Reimer war bisher der erste Gast seitens der Weltweiten Ev. Allianz, der den Weg nach Mali gefunden hat. Das war für unsere malischen Geschwister eine hohe Ehre.  So etwas spielt in Mali eine große Rolle, weil man so spürt, dass man ernst genommen wird. Zum anderen ist es uns als FATMES gelungen, erstmalig eine größere Veranstaltung mit der hiesigen Allianz zu organisieren.  Die FATMES und die Ev. Allianz Malis hatten Prof. Dr. Johannes Reimer vom Netzwerk Frieden und Versöhnung der Weltweiten Ev. Allianz auf meinen Tipp hin zu einer Konferenz eingeladen. Die Konferenz fand in diesen Tagen vom 16 bis 19. Februar 2020 im großen Konferenzsaal unserer Schule in Bamako statt. Die 78 Teilnehmer haben die Vorträge trotz des ziemlich angefüllten Programms und des ziemlich warmen Klimas mit Interesse verfolgt. Das lag auch daran, dass die Themen sehr variantenreich ware

Unser Partner

Schule in Sabalibougou

SPENDENFORMULAR

Spendenkonto

Spar- und Kreditbank Witten

IBAN: DE86452604750009110900
BIC: GENODEM1BFG

Zweck: Meier - Mali