Posts

Es werden Posts vom Oktober, 2014 angezeigt.

Sanfil | Fußball mit Migranten aus Libyen

Bild
Um halb sechs bin ich losgetigert – nach Sanfil zu „meinen Jungs“ aus dem Nachbarviertel. Fußballtraining am Freitagnachmittag stand auf dem Programm. Wir haben uns etwas aufgewärmt, soweit das bei Mitte 30 Grad überhaupt notwendig ist. Wir kennen uns seit einigen Monaten und auf dem Weg zum Fußballfeld werde ich von Jung und Alt begrüßt. Einer unserer Jungs sagte, dass sie seit ein paar Tagen mit jungen Leuten aus Libyen kicken. Ich wurde eingeladen mitzumachen und habe eine Stunde lang mitgespielt. Dass man bei diesen Witterungsbedingungen leicht ins Schwitzen kommt, ist logisch. Die fünf Migranten sprachen wenig Französisch und kein Wort Bambara. Aber wenn der Ball rollt, weiß jeder, was er zu tun hat. Es hat mich gefreut zu sehen, wie Integration durch den Sport funktioniert. Parallel haben die Jungs, die regelmäßig zusammenspielen, auf dem großen Platz nebenan ihren Trainingskick absolviert. Es wurde langsam dunkel und wir trafen uns zu einem letzten Austausch. Ich bekam

FATMES | Qualität verbessern, anpacken und Ideen umsetzen

Bild
An der FATMES, wo Alfred seit Anfang Oktober Missionsgeschichte und Missionstheologie unterrichtet, wurde inzwischen auf Wunsch der Lehrerkonferenz ein Arbeitskreis eingerichtet, dessen Aufgabe darin besteht, den Studienleiter zu unterstützen und als eine Art Denkfabrik neue Ideen zu entwickeln. Die Notwendigkeit des Qualitätsmanagements wird zwar gesehen, doch die nötigen Maßnahmen wurden bisher nur unzureichend umgesetzt. Es gibt immer noch Entwürfe von vor zehn Jahren, die zwar auf dem Tisch liegen, aber bisher nicht konsequent umgesetzt bzw. angepasst wurden. Hier gilt es tief Luft zu holen und den Staub wegzublasen.  Eine gute Idee hat nur dann Qualität, wenn sie umgesetzt wird. Wir hatten bisher zwei Sitzungen. Dort haben wir die wichtigsten Baustellen benannt und konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Qualität und der Verwaltung unserer Schule zuammengetragen.  Folgende Fragen sind uns wichtig geworden: Wie gelingt es, die Studenten besser zu beraten und

Bamako | Ebola macht uns betroffen und treibt uns ins Gebet

Bild
Es war kein gewöhnlicher Gottesdienst, den wir heute Morgen in der großen UEPEM-Gemeinde in Bamako-Quinzambougou erlebt haben. Auch hier hat der erste Ebola-Fall in Mali sichtbar Wirkung gezeigt. Einer der Gemeindeältesten verlas ein Kommunikee und machte auf die schwierige Situation der Menschen in Liberia aufmerksam. Dort versammeln sich die Christen regelmäßig in Gemeindezentren, um sich an Gott zu wenden und ihn um Hilfe zu bitten und für die vom Ebola-Virus betroffenen Familien zu beten. Manche Familien sind ganz in die Gemeindehäuser umgezogen.  Ein Mann aus Guinea, der eine lange Zeit wegen einer Fortbildung in Bamako gelebt hat und Mitglied der Gemeinde in Quinzambougou war, wurde verabschiedet. Er kehrt zurück nach Conakry, der Hauptstadt Guineas. In seinem Abschiedswort sagte er: „Ich habe schon einige Freunde und Verwandte wegen des Ebola-Virus verloren. Wir sind auf eure Gebete angewiesen. Gott möge uns alle schützen.“ Es waren bewegende Worte und jeder im Raum

Bamako | Besuch in der Blindenschule

Bild
Es war eine besondere Erfahrung. Gemeinsam mit einem Vertreter des Zentrums für Solidarität aus unserer Nachbarschaft sind wir heute in den Osten Bamakos gefahren. Der Monat Oktober ist in Mali der Solidarität gewidmet. Unser Ziel war der Besuch einer Schule für Sehbehinderte. Dieses Zentrum wurde 1973 im Stadtviertel Faladjé im Namen der Union Malienne des Aveugles (UMAV, dt. Malischer Verband für Blinde) gegründet. In dem Zentrum werden zzt. über 200 sehbehinderte und nichtbehinderte  Kinder gemeinsam pädagogisch betreut.  In der Grundschule werden nur blinde Kinder eingeschult.  Sie genießen in kleinen Klassen eine ihrer Behinderung gerechte schulische Betreuung. Hier wird die sog. Brailleschrift (eine von Louis Braille 1825 entwickelte Punkt- bzw. Blindenschrift) angewendet. Die Kinder stechen mit Hilfe von Schablonen und Stecknadeln Löcher in ein Papier.  So entsteht ein Text, der von ihnen selber gelesen werden kann. Wir haben den Lehrern ein wenig über die Schulter g

Ebola | erster Fall in Mali

Bild
Ein zweijähriges Mädchen ist in Mali an dem Ebola-Virus erkrankt. Das bestätigen mehrere Zeitungen und Internetplattformen in Mali. Der Gesundheitsminister Ousman Koné hat gestern Abend ebenfalls im malischen Staatsfernsehen ORTM zu dem Vorfall Stellung bezogen. Die Gesundheitsbehörden im betroffenen Krankenhaus in Kayes haben die Situation wohl im Griff. Das Mädchen hatte mit seiner inzwischen verstorbenen Mutter im benachbarten Guinea (Region Kissidougou im Süden des Landes)  gelebt. Die Großmutter  war nach Guinea gereist, um das verwaiste Mädchen nach Mali zu holen. Das geschah vor zwei Wochen. Der Gesundheitszustand der Kleinen hat sich dank der schnellen Behandlung schon gebessert, so die Verantwortlichen. Außerdem seien alle Personen, die mit dem Mädchen in Kontakt gekommen sind, in Quarantäne isoliert worden. Das sind ca. 40 Personen.  Die malische Regierung versucht jede Panikmache zu vermeiden. Dennoch machen sich die Menschen Sorgen. Das ist aus den Reaktionen im Inter

Sabalibougou | kaum zu bändigen

Bild
Der Ausflug nach Sabalibougou hat heute richtig viel Spaß gemacht. Leider war der Direktor heute wegen einer Fortbildung nicht in der Schule. Er ließ sich vertreten und deshalb waren wir unsicher, ob die Einladung zum Spielenachmittag bei den Kindern am Morgen verständlich angekommen war. Doch wir wurden einmal mehr überrascht. Erst 15 Kinder. Dann kamen sie aus allen Ecken. Schüler unserer Schule. Kinder aus der Nachbarschaft. Kinder von anderen Schulen. Am Ende hatten wir reichlich Mühe, die 50 Kinder zu bändigen, in Gruppen aufzuteilen und einigermaßen geordnet die vorbereiteten Spiele durchzuführen. Eltern kamen vorbei, um zu sehen, was wir auf dem Schulhof mit ihren Kindern "machen". Ihren Gesichtern nach zu urteilen waren sie ganz zufrieden. Wir versuchen anhand der Spiele und der Wettbewerbe den Kindern Spaß, Teamwork und Ehrgeiz zu vermitteln. Eine gute Ergänzung zum Unterricht am Vormittag. Am Ende stürmten dann alle ins Schulgebäude, um auf die biblische Geschic

Mali | schon seit zwei Monaten hier

Bild
Vor zwei Monaten wachten wir morgens unter einem Moskitonetz auf und wurden uns endgültig bewusst: wir sind zurück in Mali. Draußen stand die Sonne schon hoch am Himmel und die Temperaturen lagen weit über 35 Grad. Die Luft war voller afrikanischem Staub. Wir warteten auf den nächsten Regen. Zurück in Mali. Auf diesen neuen Lebensabschnitt haben wir uns emotional und praktisch lange Zeit vorbereitet. Doch die Veränderung dann live zu erleben, das ist dann noch mal ein anderes Paar Schuh‘. Mit ein paar Eindrücken und Schlaglichtern wollen wir die letzten Wochen Revue passieren lassen, querbeet und ungeordnet: Viele bekannte Gesichter. Menschen, die wir kennen und die uns das Einleben leichter machen. Ab und zu ein paar Tränen, weil unsere Kinder und der kleine Pauli so weit weg sind. Solo, der schon seit gefühlten zwanzig Jahren mit Christen zu tun hat und immer noch kein Nachfolger Jesu ist Erste Versuche, einen Frauentreff und einen Männerkreis in Sabalibougou zu e

FATMES | aus dem Staub geholt

Bild
Das Schild stand jahrelang an der Straße vor der Zentrale der Allianz Mission in Bamako, wo von 2002 bis 2010 der Unterricht an der FATMES stattfand. Zeitweise sind hier 40 Studierende und Dozenten ein und ausgegangen. Mittlerweile hat die FATMES in einem anderen Stadtteil ihre Bleibe gefunden. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn das neue Studienzentrum bietet hervorragende Möglichkeiten der Fortbildung, für theologischen Unterricht in den verschiedenen  Fachbereichen der Theologie und Missionswissenschaft, aber auch für Seminare und Konferenzen gemeinsam mit Zielgruppen und Gemeinden.  Dass das Schild der FATMES, das an die "Gründerzeit" vor über 10 Jahren erinnert, im Staub eines Lagerraums vor sich hin verrottete, das fanden wir zu schade. Wir haben es hervorgeholt, gründlich gereinigt, und jetzt ziert es unser Büro. Ein wenig Nostaligie muss schon sein.

Sabalibougou | Der schwarze Jesus kommt ins Dorf

Bild
Es war wirklich den Versuch wert. Normalerweise haben die Kinder mittwochnachmittags schulfrei. Wir hatten dennoch den Direktor der Schule in Sabalibougou gebeten, die Kinder zu fragen, ob sie Lust hätten, nochmal auf den Schulhof zu kommen. Wir hatten ein paar Spiele geplant und eine biblische Geschichte vorbereitet. Als wir vorfuhren waren es halb Vier. Die Sonne stand noch hoch und es war ziemlich heiß und schwül. Es herrschte gähnende Leere auf dem Schulhof.  Und dann ... Als wir uns dem Schulgebäude näherten, hörten wir die Stimmen der Kindern. Die Bude war gut gefüllt. 30 Kinder saßen brav auf ihren Bänken. Selbst der Direktor war noch da geblieben, um uns zu unterstützen. Als wir zum Spielen nach draußen gingen, kamen noch Kinder aus der Nachbarschaft hinzu. Die Kinder hatten sichtlich Spaß – und wir auch. Ab und zu mussten wir die Kleineren auf den Arm nehmen oder trösten, wenn sie in der Gefahr standen, unter die Räder der Meute zu geraten. Es war immer unser Trau

Sabalibougou | Wie alt bist Du?

Bild
D er erste Unterrichtstag  war  für Christiane  sehr ermutigend. Inzwischen haben sich 34 Kinder für das erste Schuljahr eingeschrieben. In den letzten Tagen sind immer noch einzelne dazu gekommen. Offensichtlich gibt es einige Eltern, die das Geschehen an der neuen Privatschule im Dorf erst einmal von weitem beäugen und sich umhören, bevor sie sich entscheiden, ihre Kinder dorthin zu schicken. Der Tag begann mit dem Hissen der malischen Fahne und dem Singen der Nationalhymne. Erstaunlich, den Text kannten die Kinder auswendig und sie haben kräftig mit geträllert. Dann, aufstellen und geordnet den Klassenraum betreten. Das muss schon gut organisiert und geübt werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Metalltür dem kollektiven Ansturm der Meute nicht standhält oder der ein oder andere verletzt wird.  Im Sozialkundeunterricht, den Christiane verantwortet, lernen die Kinder, einander zu begrüßen und ihre Eltern mit dem gehörigen Respekt anzusprechen.  Die Erklärung folgt in

Bücher, Staub und eine fleißige Dame

Bild
Staubige Bücher einzusortieren und schmutzige Regale und Schränke zu säubern, das ist wahrlich keine Arbeit, die man sich aussucht. Aber es ist eine Arbeit, die zzt. gemacht werden muss, weil sich niemand in den letzten Jahren so richtig um die Bibliothek der FATMES gekümmert hat. Der Studienleiter hatte uns gefragt, ob wir uns um die Bibliothek verantwortlich kümmern könnten. Und wir haben Ja gesagt … Bücher sind falsch eingeräumt worden. Teilweise sind die Schränke von Termiten angefressen worden und müssen repariert werden. Christiane macht sich trotz allem an die Arbeit, um ein wenig Ordnung zu schaffen. Alfred hilft vor dem Unterricht mit. Viele der Bücher sind noch nicht kodiert und etikettiert worden. Es gibt noch jede Menge Arbeit zu tun, die uns wahrscheinlich das Studienjahr über begleiten wird. Die FATMES braucht eine gut geordnete Bibliothek, einmal als notwendiges Hilfsmittel, das Dozenten und Studierende für ihre Recherchen benötigen, aber auch, um die Qualität

Sabalibougou | Schulstart mit 24 Erstklässlern

Bild
Einige Eltern kamen auf den letzten Drücker und ließen ihre Kinder in der neuen christlichen Privatschule in Sabalibougou einschreiben. 18 der Kinder waren pünktlich. Am Ende des Vormittags standen 24 auf der Liste. Die kleinen Leute kamen schick gekleidet und teilweise mit Rucksack zur Schule, einige in Begleitung ihrer Eltern. Der gestrige Feiertag war den Kindern noch anzusehen. Der Direktor der Schule Hesekiel Sagara brachte den Kindern Begrüßungsformeln bei und einige Worte in Französisch.  Christiane war damit beschäftigt,  Eltern zu begrüßen,  die Kinder einzuschreiben und an ihrem ersten Schultag bei Laune zu halten und für etwas Ruhe zu sorgen. Einige der Kinder waren etwas aufgeregt und schüchtern. Zur Pause hatten wir ein paar Küchlein mitgebracht und an die Kinder verteilt. Das war eine gute Idee, denn die Eltern hatten den Kleinen nichts mit auf den Schulweg gegeben. Wir sind auf die weiteren Erfahrungen gespannt. Heute war nur die Einführung und noch kein normaler

Fête de Tabaski | Tausende Schafe für das höchste islamische Fest

Bild
Idu I-Adha (arab. Opferfest), Aid-El-Kebir (arab. großes Fest), Tabaski (gebräuchlicher Name in Westafrika) oder einfach Schafsfest (fête des moutons) ist neben dem Fest des Fastenbrechens (Id-alfitr) am Ende des Ramadan (Fastenmonat) das wichtigste Fest im islamischen Kalender. Es findet nach dem islamischen Mondkalender  am 10. des Monats Dhu-I-Hiddscha  zum Höhepunkt der Wallfahrt nach Mekka (Haddsch) und 50 Tage nach dem Ende des Fastenmonats statt.  Die vielen verschiedenen Bezeichnungen haben mich neugierig gemacht. Die arabischen Ursprünge sind klar. Mich interessierte deshalb die Frage: Woher stammt die in Westafrika gebräuchliche Bezeichnung Tabaski? Beim Nachforschen bin ich auf interessante Querverbindungen gestoßen. Das Wort in seiner heutigen Form kommt von den Wolof (senegalesische Volksgruppe). Senegal wiederum grenzt an Mauretanien. Die Mauren sind historisch gesehen arabisierte Tuareg, die sich  vor langer Zeit   bei der Suche nach einer adäquaten Bezeichnung f

Fatmes | Das Studienjahr nimmt langsam Fahrt auf

Bild
Am Montag (1.10.) fand die Eröffnungszeremonie in Niamakoro in den Räumen der Hochschule statt. Die Veranstaltung war in den letzten Jahren etwas dürftig besucht, sagte uns der Studienleiter Mamadou N. Dieses Jahr kamen ca. 50 Leute. Das hat uns alle positiv überrascht. Vertreter von Missionsgesellschaften und nationalen Gemeindeverbänden, Studierende, Lehrer und Freunde des Instituts füllten die Stuhlreihen in der Bibliothek. Das war ermutigend. Zurzeit sind ca. 30 Studenten in den verschiedenen Programmen und Kursen eingeschrieben. Pastor Thaddée D. hielt eine Predigt zum Thema „Exzellenz im christlichen Dienst“. Ein großes Thema, an dem man sich leicht die Zähne ausbeißen kann. Thaddée stellte als wichtige Faktoren die enge Verbindung zu Jesus, hingebungsvolle Liebe für Menschen und die Sache, Kompetenz sowie andauerndes Engagement heraus. Auch in Mali setzt man sich hohe Ziele, doch bei der Umsetzung fehlt es oft an guter Organisation und andauerndem Engagement. Von daher ka

Unser Partner

Schule in Sabalibougou

SPENDENFORMULAR

Spendenkonto

Spar- und Kreditbank Witten

IBAN: DE86452604750009110900
BIC: GENODEM1BFG

Zweck: Meier - Mali