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Es werden Posts vom Februar, 2024 angezeigt.

Die Bartrasur und die Suche nach dem ganz normalen Missionar

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  Bei der letzten Bartrasur sah ich einen Mann mit weißem Bart im Spiegel und dachte: Da hast du aber ein paar Runden drehen müssen, um so weit zu kommen. Eingefärbt durch die eigene Biografie. Eine rein biologische, chronologische Tatsache. Und ein bisschen philosophisch: Wer sich dem Leben aussetzt und es intensiv gestaltet, der wird auch von ihm "gezeichnet". Das Leben formt, und je intensiver man lebt, desto tiefer werden die Falten des Profils. So ist das. Das ist ganz normal. Glücklicherweise haben wir seit vielen Jahren in einer Kultur gelebt, in der Alter und Erfahrung, Falten und graue Haare geschätzt und respektiert werden. Das hat dem Selbstbewusstsein nicht geschadet. In der aktuellen Entwicklung in Deutschland stürzen sich Soziologen und Unternehmer auf die Jugend der Generation Z (je nach Autor auch Zoomers genannt, Jahrgänge 1996-2012), die es für die Zukunft zu gewinnen, mehr noch, an die es sich anzupassen gilt. Ich bin skeptisch gegenüber pauschalen Kategori

Den Sinn des Leides mitten im Leben entdecken

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Es war ein Wagnis, und es war eine gute Erfahrung. Am 3. Februar war ich von unserer Partnergemeinde in Medenbach eingeladen, ein Seminar zum Thema Leid zu gestalten. Von 10 bis 15 Uhr haben wir zusammengesessen. Seit der Demenzdiagnose von meiner Frau hat mich das Thema existentiell beschäftigt. Im Laufe der Zeit sind Gedanken, Erkenntnisse in Kopf und Herz gereift. Lange Zeit habe ich nicht den Mut gehabt, darüber öffentlich zu reden. Die Emotionen ließen es nicht zu. Der Kopf war noch nicht frei genug. Die Frage nach dem Warum stand nie im Vordergrund. Ich wollte vielmehr wissen, wie ich Leid in einen größeren Zusammenhang einordnen und als Betroffener den Sinn des Leids mitten im Leben entdecken und damit umgehen kann. Ich wollte, dass das Leben weitergeht und die Erinnerung an schöne Zeiten nicht verblasst. Den Wert des Leids erfassen lernen und mich mit dem Leiden versöhnen, das wolle ich lernen. Ich machte mich auf Spurensuche in der Bibel und Theologie und in den Erfahrungswel

Koloniale Geister besiegen - 1. Der Kulturkampf und die alten weißen Männer

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Die kritische Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit ist in unserer Gesellschaft angekommen. Dort sind seriöse Analysten und "kämpferische Frontenkrieger" gleichermaßen am Werk. Missionare beschäftigt die koloniale Vergangenheit schon sehr lange, nicht erst seit dem, angestoßen durch die aktuelle Rassismus-Debatte, auch die koloniale Vergangenheit neu in den Blick kommt. Die Redakteure von Move, dem Magazin der Allianz-Mission, haben dieses Thema aufgegriffen und im Anschluss an einen von mir verfassten Artikel mit dem Titel „ Koloniale Geister besiegen“ ein paar Fragen gestellt, auf die ich gerne eingehe.  Simon D., (Allianz-Mission): Alfred, Du und ich, wir sind "alte weiße Männer". Damit sind wir in vielerlei Hinsicht privilegiert ... Alfred: Danke für das Kompliment, aber da muss ich mal kurz einhaken. Zunächst ist es eine ganz simple demografische Tatsache, dass die Bevölkerung in Europa altert und die Gesellschaften des globalen Südens im Durchs

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