Posts

Es werden Posts vom Februar, 2020 angezeigt.

Banamba | Knast in kritischer Zone

Bild
Das war ein spannender Ausflug. Heute besuchten wir mit einer kleinen Delegation das Gefängnis in Banamba, ein ganzes Stück hinter der stark militarisierten Garnisonsstadt Koulikoro. Wer nach Banamba fährt, der weiß, dass sich hinter dieser Kreisstadt die djihadistischen Rebellen in weitläufigen Savannen verstreckt halten und sich auf den nächsten Anschlag vorbereiten. Unser Besuch im Gefängnis wurde möglich, weil uns die Anstaltsleiterin, eine Christin, eingeladen hatte. Vor der Einfahrt wurden wir und unser Auto von sechs schwerbewaffneten Wachsoldaten begutachtet und durchsucht und schließlich durchgewunken.  Das ganze Gelände der Anstalt gleicht einem kleinen Fort - aufgeschüttete Wälle mit Gräben davor, um dem Feind den leichten Zugang zu verwehren, Wachposten und Militärfahrzeuge an den vier Ecken und regelmäßige Patrouillen, die in unmittelbarer Nähe gefahren werden. Besonders nachts steigt die Spannung, denn man weiß nie, was kommt. Das Gefängnis war 2015 Opfer eines Anschlag

FATMES | Friedenskonferenz auf hohem Niveau

Bild
Es waren drei Tage einer Konferenz, die ihre Spuren ziehen wird. Es war eine Premiere in zweierlei Hinsicht. Johannes Reimer war bisher der erste Gast seitens der Weltweiten Ev. Allianz, der den Weg nach Mali gefunden hat. Das war für unsere malischen Geschwister eine hohe Ehre.  So etwas spielt in Mali eine große Rolle, weil man so spürt, dass man ernst genommen wird. Zum anderen ist es uns als FATMES gelungen, erstmalig eine größere Veranstaltung mit der hiesigen Allianz zu organisieren.  Die FATMES und die Ev. Allianz Malis hatten Prof. Dr. Johannes Reimer vom Netzwerk Frieden und Versöhnung der Weltweiten Ev. Allianz auf meinen Tipp hin zu einer Konferenz eingeladen. Die Konferenz fand in diesen Tagen vom 16 bis 19. Februar 2020 im großen Konferenzsaal unserer Schule in Bamako statt. Die 78 Teilnehmer haben die Vorträge trotz des ziemlich angefüllten Programms und des ziemlich warmen Klimas mit Interesse verfolgt. Das lag auch daran, dass die Themen sehr variantenreich ware

FATMES | gelungener Auftakt zur Friedenskonferenz in Bamako

Bild
Johannes Reimer ist gut gelandet und ist für die nächsten Tage unser Gast. Johannes war mein "Doktorvater" und seit dem schätzen wir uns. Wir sind froh, dass er unserer Einladung gefolgt ist und sich in den malischen Staub aufgemacht hat. An ihm beeindruckt mich die Kombination von wissenschaftlicher Arbeit, dem Mut kontroverse Standpunkte in den Raum zu stellen, seine apostolische Weite, sein initiativer Geist und die damit verbundene Praxisnähe.  Heute Morgen waren wir im Gottesdienst in Missabougou – einfach so. Wir wollten Johannes die Gelegenheit geben, malischen Flair zu tanken und sich in die Kultur einzufühlen. Rhythmus und Farben haben ihm direkt zugesagt. Ab Montag werden 80 Teilnehmer erwartet, die an der Konferenz für Frieden und  Versöhnung teilnehmen werden. Doch heute Nachmittag ging es zunächst zum Auftakttreffen an die FATMES. Die Ev. Allianz und die FATMES hatten Studierende und Lehrer aus malischen Bibelschulen eingeladen. Wir wollten den Teilnehmern

Bamako | zu Besuch bei Freunden

Bild
Den Mann und seine Frau kennen wir schon seit fast 30 Jahren. Als wir nach Mali kamen war er Präses seiner Kirche, der Eglise Protestante Evangélique au Mali. Ganze 12 Jahre lang hat er dieses Amt begleitet. Anfang der 1990er hat er zugestimmt, dass einer ihrer Pastoren unser Team verstärkt. Bei diesen Gesprächen haben wir uns kennengelernt. 1970 hat er seine theologische Ausbildung in der Elfenbenküste begonnen und dann lange als Pastor gearbeitet, bevor man ihn in Amt und Würden gehievt hat. Er ist ein Mann, der übergemeindlichen Kooperation. Er war mit uns daran beteiligt, mehrere Vereine ins Leben zu rufen, die sich speziellen Aufgaben gewidmet haben - der Medienarbeit oder der theologischen Arbeit. Beim Aufbau der FATMES war er mit dabei und von Anfang an einer der Befürworter der Vision. Er ist für mich persönlich ein großer Bruder, ein Berater. Ihn kann ich Dinge im Bezug auf Strategie und Kultur fragen, ohne befürchten zu müssen, dass dies irgendwie "anderweitig ver

Tousséguéla | die Gemeinde hatte die Idee, jetzt gilt es durchzustarten

Bild
Der Präses unserer Partnergemeinden, Pastor Enoc, war heute morgen zu einem kurzen Besuch bei uns. Nach den üblichen Plaudereien ergab sich dann ein Gespräch über die missionarische Vision der Gemeinden. Als wir neulich in Tousséguéla unterwegs waren, geschah das auf die Initiative unserer Partnergemeinde hin (siehe ausführlichen Reisebericht vom 1.2.2020). Die guten Kontakte zum Dorf und die offenen Türen während des Besuchs haben uns ermutigt, weiter zu denken und zu handeln.  Enoc ist im telefonischen Kontakt mit den Leuten vor Ort. Gestern erhielt er die Nachricht, dass sich weitere Personen für ein Leben mit Jesus entschieden haben, um Jesusjünger zu werden. Üblicherweise sagen wir dann, sie seien Christen geworden. Doch dieser Begriff ist im islamischen Kontext einseitig besetzt. Beim Wort "Christen" denken die Menschen an westlich kulturell geprägtes Christentum. Bei dem Begriff "Jesusjünger" steht Jesus im Zentrum. Das wäre eine Alternative. Zurück zum Ge

Fombabougou | das große Finale

Bild
Paul F. C., von der sportmissionarischen Plattform Bogo Wuli, hatte all seine Energie in die Organisation des Turniers mit Mannschaften der C-Jugend gesteckt. 16 Mannschaften aus den Stadtvierteln Titibougou und Fombabougou am östlichen Rand der malischen Hauptstadt waren anfangs am Start. Es war das zweite Turnier, was Bogo Wuli hier durchgeführt hat. Wer verliert, der fliegt. Wer gewinnt, kommt eine Runde weiter. So lautete der vereinbarte Spielmodus. Und heute nachmittag standen sich die beiden Finalisten in einem spannenden Match gegenüber. Das Spiel endete 2:1. Wir nahmen die Gelegenheit war, die Leute am Spielfeldrand zu grüßen und kurze Gespräche zu führen und bei der Übergabe des Pokals dabei zu sein. Dabei gab es naturgemäß fröhliche und traurige Gesichter. Christiane hat versucht, den kleinen Torwart der Verlierermannschaft zu trösten. Paul ist ein motivierter Sportjournalist und jemand, der was auf die Beine stellen kann. Er macht aus seinem Herzen keine Mördergrube.

Mali | George C. Reed - begeistert von großen Pionieren

Bild
Da liegen schon einige Jahre dazwischen. George C. Reed, einer der großen Pioniere der protestantischen Missionsarbeit in Mali, hatte bereits 1951 seinen verdienten Ruhestand angetreten. Wir sind erst 1988 nach Mali gekommen. Doch die Spuren seiner Arbeit sind immer noch zu sehen, ein Grund genug, auf Entdeckungsreise zu gehen, um Reed und seine Arbeit etwas näher kennenzulernen. George C. Reed lebte von 1872 bis 1966. Nach seiner theologischen Ausbildung am Oberlin College wurde er 1896 Missionar der Gospel Missionary Union (GMU) und begann schon ein Jahr später eine pioniermissionarische Arbeit in Marokko. Dort lernte er Arabisch und einen schwierigen Dialekt der Berber (Shilha). Er blieb bis zum Start der Arbeit in Mali in Nordafrika. Seine Zeit dort wurde lediglich von einigen Reisen unterbrochen. Gemeinsam mit seinem Vetter Clinton übersetzte er in Marokko die Evangelien Matthäus und Johannes, die Apostelgeschichte und den Brief an die Römer ins umgangssprachliche Arabisch. 

Sabalibougou | Stein für Stein, Schritt für Schritt

Bild
Der weitere Ausbau des Schulgebäudes macht sichtbare Fortschritte. Auf der ersten Etage wird zur Zeit der Ringanker gegossen, der später einmal die Decke tragen soll. Auf den hohen Gerüsten turnen die Arbeiter und verrichten ihren Job, während unten in den Klassen der Schulbetrieb weitergeht. Die Decke soll erst während der Osterferien gegossen werden. Dazu muss eine Betonpumpe installiert werden, die mit ihrem Lärm den Unterricht zu sehr stören würde. Außerdem ist es nicht ganz ungefährlich, wenn parallel zu den Bauarbeiten einige hundert Kinder den Hof bevölkern. Wir begrüßen den ein oder anderen Lehrer und treffen uns im Büro des Schulgründers Enoc S. Wir reden darüber, wie die Verwaltungsstruktur der Privatschule transparenter gestaltet und die Kassenführung verbessert werden kann. Da wir uns schon sehr lange kennen, können wir auch über diese Dinge offen und konstruktiv reden.  Enoc erzählt uns noch einmal die Entstehungsgeschichte der Schulinitiative. Er hatte zu Anfang ver

FATMES | mit innovativen Strategien Menschen erreichen

Bild
Diese Woche beenden wir den Kurs "Missionsstrategien" an der FATMES, der Fachschule für ev. Theologie und Missionswissenschaften in Bamako. Wir hatten neun Arbeitsgruppen gebildet, die die Aufgabe hatten, sich Gedanken über verschiedene missionsstrategische Ansätze zu machen, ein Papier zu erarbeiten und dieses den anderen Kursteilnehmern in Form eines Kurzvortrages vorzustellen. Anschließend sollten sie sich der Kritik und den Fragen stellen. Als Dozent habe ich mir das aus sicherer Entfernung angeschaut und tüchtig Noten verteilt. Die Kombination von schriftlicher Erarbeitung eines Themas und mündlichem Vortrag und sich anschließender Debatte halten wir für eine gute kontextrelevante Kombination, um akademische Leistungen abzufragen. Wie können wir am besten Arme in den Stadtvierteln, Funktionäre, Geschäftsleute, Familienchefs, Jugendliche, Frauen auf den Märkten, Schüler und Lehrer erreichen? Wie gelingt es Gemeinden, eine Arbeit unter Straßenkindern zu starten? Je

Bamako | ein neues Buch ist auf dem Weg

Bild
Am Sonntagnachmittag saßen wir mit dem Redaktionsteam zusammen und haben weitere Schritte zu unserem gemeinsamen Buchprojekt zur Geschichte der Allianz-Mission und der Partnergemeinden UEPEM in Mali beraten. Als "Chefredakteur" habe ich den Aufbau des Buches vorgestellt und über den aktuellen Stand informiert. Der Abschnitt, der das Wichtigste aus Sicht der Allianz-Mission enthält, ist soweit fertig.  Die Informationen zur Entstehungsgeschichte  unserer Partnergemeinden wurden inzwischen alle "eingesammelt" und digitalisiert. Jetzt muss daraus noch ein Fließtext entstehen. Aber auch das ist auf einem guten Weg. Bis zur nächsten Hauptversammlung der UEPEM soll ein erster Entwurf fertig sein und den Delegierten vorgestellt werden. Dann müssen sämtliche Texte noch revidiert, korrigiert und ergänzt werden. Außerdem müssen noch ein paar Fotos eingefügt werden. Dieser Prozess benötigt noch ein paar Wochen Zeit. Wir hoffen, dass dann die Druckvorlage im Mai erstellt un

Tousséguéla | auf den letzten Drücker

Bild
Die Fahrt von Bamako bis südlich von Bougouni verlief problemlos. Die sich anschließende Wegstrecke war von vielen Baustellen und Geröllpisten geprägt. Ständig waren wir von Staubwolken umgeben und mussten auf den letzten Kilometern zahlreiche Schlaglöcher umfahren. Fünfeinhalb Stunden Fahrt lagen hinter uns, als wir die kleine Kreisstadt Tousséguéla in der Region Sikasso erreichten. Hier hat unsere Partnerkirche UEPEM vor, neue Gemeinden zu gründen.  Mit dabei waren der Präses der UEPEM, Enoc S. und sein Vice Benjamin K., die bereits im November die Gegend erstmals besucht haben. Moussa S., Mitglied einer Gemeinde in Bamako war als Techniker mit an Bord. Auf einer solch langen Fahrt hat man Zeit zu plaudern und strategisch zu fachsimpeln. Es war sozusagen ein Ausflug der ersten Generation unserer gemeinsamen Gemeindearbeit in Mali.  Die beiden Pastoren Enoc und Benjamin und wir, Christiane und Alfred, gehören zu den Pionieren, zu den Alten, was in Mali durchaus eine Ehrenbezeichnu

Unser Partner

Schule in Sabalibougou

SPENDENFORMULAR

Spendenkonto

Spar- und Kreditbank Witten

IBAN: DE86452604750009110900
BIC: GENODEM1BFG

Zweck: Meier - Mali