FATMES | wenn die missionarische Arbeit von Schüssen unterbrochen wird

Bei der Vorstellung der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen zum Kurs "Gemeindegründung im malischen Kontext" gab es überraschende, gleichzeitig aber sehr realitätsbezogene Ergebnisse. 
Bei der Schilderung möglicher Hindernisse in Gemeindegründungsprozessen schilderte eine Gruppe eine reale Erfahrung, die bei der aktuellen Lage in Mali in ähnlicher Form in Zukunft wohl häufiger auftreten wird. Bei einem Einsatz in einem Dorf in der Nähe der malischen Hauptstadt tauchten während der genehmigten öffentlichen Veranstaltung drei bewaffnete Männer auf. Mit Luftschüssen und Drohgebärden machten sie auf sich aufmerksam. Wie sich herausstellte, handelte es sich um Leute, die für die Verwaltung der ortsansässigen Koranschule (Medersa) zuständig waren. Sie empörten sich darüber, dass die Christen die Bänke ihrer Schule für ihre "unheiligen Zwecke" genutzt hatten. Die Christen hatten zwar vorher den Dorfchef um Erlaubnis gebeten, doch das interessierte die Bewaffneten wenig. Die Christen wurden aufgefordert, ihren Vortrag sofort zu stoppen. Der Versuch, das Missverständnis am Ende der Veranstaltung zu klären, gelang schließlich. Standvermögen und diplomatisches Geschick behielten die Oberhand. Und so fanden sich alle Beteiligten im Hof des Bürgermeisters wieder, um den Zorn und das offensichtliche Missverständnis beizulegen. Bewundernswert war die Gelassenheit und der Mut der Christen in dieser Situation und die Tatsache, dass der Dorfchef sich auf die Seiten der Christen stellte. 
Ähnliche Erfahrungen wurden von einem Kursteilnehmer aus seiner Missionsarbeit im Niger geschildert. 
"Wie hättet ihr euch in der geschilderten Situation verhalten?", fragte ich in die Runde. Ein Teilnehmer sagte ehrlich: "Ich hätte sofort an meine Familie gedacht und würde unverzüglich meine sieben Sachen packen und das Weite suchen." Die meisten Antworten gingen in Richtung Rückzug.
Wir hielten fest, dass es mittlerweile sinnvoll erscheint, bei den Vorbereitungen auf missionarische Einsätze, auf Krisenszenarien, z.B. in Form von Rollenspielen, vorzubereiten. In vielen Gebieten Malis geschieht Missionsarbeit mittlerweile im Krisenmodus. Hier sind unsere Gebete erforderlich, aber auch eine gute Schulung, zu der wir mit unserem Studienangebot an der FATMES beitragen können. 

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