FATMES | Herausforderung Gemeindegründung

Gemeinden gründen Gemeinden. Damit diese Strategie in Bewegung kommt, haben sich in diesem Jahr dreizehn Studierende an der FATMES eingeschrieben. Der Schwerpunkt in den Monaten November bis Februar wird dabei auf die Kurse Gemeindegründung und Missionsstrategie gelegt. 
Ein Gemeindedistrikt in Bamako hat jeder seiner Mitgliedsgemeinden ein geographisches Gebiet im Süd-Westen Bamakos zugeteilt. Pastoren, Evangelisten und viele ehrenamtliche Mitarbeiter haben nun die Aufgabe, ihre Arbeitsgebiete kennen zu lernen und zielführende Maßnahmen einzuleiten. Die Pastoren wissen mittlerweile sehr genau, dass die Zahl der Hauptamtlichen längst nicht mehr ausreicht, um bestehende und neu zu gründende Gemeinden zu betreuen. Hier ist unsere Fachschule für ev. Theologie und Missionswissenschaften (FATMES) die richtige Adresse. Sie unterstützt Gemeinden in ihrem missionarischen Anliegen und bildet Haupt- und Ehrenamtliche aus und weiter. 
Der aktuelle Kurs zur "Gemeindegründung im malischen Kontext" verläuft sehr spannend. Der akademische Rahmen eines Klassenraums ermöglicht ein Plus an "freier Meinungsäußerung", mehr als dies in den von Diplomatie und hierarchischem Denken geprägten Kirchenstrukturen der Fall ist. Meist konservative Evangelikale, Lutheraner und Pfingstler sitzen hier in einem Raum, und jeder hat die Freiheit, seine theologische Position und bevorzugte Sichtweite, was Gemeindegründung angeht, einzubringen. 
In drei Arbeitsgruppen sind die 19 Kursteilnehmer gestern der Frage nachgegangen, wie von Gemeinden ausgehende Gemeindegründungsprozesse gestaltet werden können und wie es gelingt, auf unerwartete Hindernisse in diesem Prozess zu reagieren-
Darüber hinaus stand die eher grundsätzliche Frage im Raum: Warum beziehen sich Gemeinden bei der biblischen Begründung des missionarischen Auftrags vorzugsweise auf Matthäus 28? Warum werden die viel weitreichendere Texte aus Markus 16 und Markus 6,12-13 meist vernachlässigt, wo auch spektakuläre Wunderhandlungen zum Kontext von Mission und Jüngerschaft gehören? Wir sind uns in der Debatte schnell einig, dass Mission theologische und praktische Freiheit benötigt, um auf besondere Herausforderungen flexibel reagieren zu können und um die gesamte Breite biblisch autorisierten Handelns abzudecken. 
In den Beiträgen wird auch immer wieder deutlich, dass sich ehrenamtliche Mitarbeiter von ihren Pastoren zu sehr eingeengt sehen, weil letztere die Kontrolle nicht verlieren wollen. Das hemmt die persönliche Motivation und schränkt missionarische Möglichkeiten ein. 
Es macht theologisch gesehen einen großen Unterschied aus, ob sich Mission vorwiegend gemeindeorientiert verhält, d.h. von der Gemeinde ausgeht und in Form von Gemeindegründung wieder zu ihr hinführt, oder ob sie sich dem missionarischen Gott verpflichtet weiß und in den weiten Dimensionen seines Reiches denkt und agiert. So wird deutlich, dass Gemeindegründung nicht der Selbsterhaltung von Gemeindestrukturen, sondern dem höher geordneten Ziel der Herrschaft Gottes in allen Lebensbereichen 
dient.

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