Sabalibougou | Stein für Stein, Schritt für Schritt

Der weitere Ausbau des Schulgebäudes macht sichtbare Fortschritte. Auf der ersten Etage wird zur Zeit der Ringanker gegossen, der später einmal die Decke tragen soll. Auf den hohen Gerüsten turnen die Arbeiter und verrichten ihren Job, während unten in den Klassen der Schulbetrieb weitergeht. Die Decke soll erst während der Osterferien gegossen werden. Dazu muss eine Betonpumpe installiert werden, die mit ihrem Lärm den Unterricht zu sehr stören würde. Außerdem ist es nicht ganz ungefährlich, wenn parallel zu den Bauarbeiten einige hundert Kinder den Hof bevölkern. Wir begrüßen den ein oder anderen Lehrer und treffen uns im Büro des Schulgründers Enoc S. Wir reden darüber, wie die Verwaltungsstruktur der Privatschule transparenter gestaltet und die Kassenführung verbessert werden kann. Da wir uns schon sehr lange kennen, können wir auch über diese Dinge offen und konstruktiv reden. 
Enoc erzählt uns noch einmal die Entstehungsgeschichte der Schulinitiative. Er hatte zu Anfang vergeblich versucht, Partner und kompetente Leute, also Lehrer aus seiner Gemeinde zu gewinnen. Auch der Gemeindedistrikt war informiert. Doch keiner kam auf die Idee, sich aktiv zu beteiligen. Jeder hatte eine andere "Ausrede". Dem einen war das Dorf zu klein. Die anderen fürchteten, dass sie sich auch finanziell hätten engagieren müssen. Andere blieben im Hintergrund, weil schnell klar wurde, dass es für sie "nichts zu holen gab". Und es gab Neider, die sich ganz einfach deshalb nicht beteiligen wollten, weil die Idee nicht von ihnen kam. Neid und Missgunst spielen auch heute noch eine große Rolle. Unter den Neidern gibt es Pastoren, langjährige Mitarbeiter aus befreundeten Strukturen und Gemeindeglieder. Wir haben virtuell die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als wir das hörten. 
Enoc hat vor dem Start der Bauarbeiten seine Gemeindeleitung und den Chor gewinnen können, vor Ort einen kleinen Gottesdienst zu feiern, den Segen Gottes zu erbitten und viel Erfolg zu wünschen. Kurze Zeit später, schon nach Baubeginn, gab es Schwierigkeiten mit den mehrheitlich muslimischen Leuten aus dem Dorf, die anfänglich den Bau einer christlichen Schule vermeiden wollten. Als Enoc jedoch nachweisen konnte, dass alle Papiere ordnungsgemäß waren und auch die Baugenehmigung für den Bau einer Schule offiziell erteilt worden war, sind die Dorfältesten angerückt und haben um Verzeihung gebeten. Jetzt schicken die Familien über 400 ihrer Kinder zur Schule, die mehrheitlich von christlichen Lehrkräften unterrichtet werden. Eine der kompetentesten Lehrerinnen an der Schule ist jedoch Muslimin und dazu noch die Frau des Imam. Sie lobt die Schule in den höchsten Tönen. Ihr Mann meint dazu lapidar und etwas scherzend: "Die Christen sind eben die besseren Muslime."
Die Geschichte der Schule ist besonders, und wir sind dankbar, dass Gott sich nicht scheut, besondere Wege zu gehen, um zu seinen Zielen zu kommen. Da sind wir gerne und aus Überzeugung dabei.

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