Banamba | Knast in kritischer Zone

Das war ein spannender Ausflug. Heute besuchten wir mit einer kleinen Delegation das Gefängnis in Banamba, ein ganzes Stück hinter der stark militarisierten Garnisonsstadt Koulikoro. Wer nach Banamba fährt, der weiß, dass sich hinter dieser Kreisstadt die djihadistischen Rebellen in weitläufigen Savannen verstreckt halten und sich auf den nächsten Anschlag vorbereiten. Unser Besuch im Gefängnis wurde möglich, weil uns die Anstaltsleiterin, eine Christin, eingeladen hatte. Vor der Einfahrt wurden wir und unser Auto von sechs schwerbewaffneten Wachsoldaten begutachtet und durchsucht und schließlich durchgewunken. 
Das ganze Gelände der Anstalt gleicht einem kleinen Fort - aufgeschüttete Wälle mit Gräben davor, um dem Feind den leichten Zugang zu verwehren, Wachposten und Militärfahrzeuge an den vier Ecken und regelmäßige Patrouillen, die in unmittelbarer Nähe gefahren werden. Besonders nachts steigt die Spannung, denn man weiß nie, was kommt. Das Gefängnis war 2015 Opfer eines Anschlags geworden. Dabei wurden alle Gefangenen befreit und einer der Wachsoldaten entführt, von dem bis heute jede Spur fehlt. 
Wir besuchten die 21 Gefangenen im Hof und in ihren Zellen und beteten für sie. Im Gespräch mit der Direktorin merkten wir, wie gut ihr der Besuch tat. Unsere Anwesenheit hat sie ermutigt, ihren schweren Job weiter zu tun, hier wo die Sicherheit endet und der Feind im Rücken seine Spielchen treibt. Von einer christlichen Organisation hatten wir eine Autoladung voller Gemüsereis erhalten, den wir den Verantwortlichen der Gefängnisküche überreichen konnten. Als wir wieder im Auto saßen und die Rückfahrt antraten, haben wir tief durchgeatmet. Wir alle haben die Spannung gespürt, die über diesem Ort liegt. Wir werden weiter für Mali beten, in diesem Land, wo mittlerweile die vielen kleinen und großen Machthaber ihre eigenen Gesetze schreiben und willkürlich umsetzen. Mali braucht Heilung, Frieden und Sicherheit.
Auf der Rückfahrt haben uns der Niger mit seiner Weite beeindruckt und auch die Bauten aus der Kolonialzeit, die sich erstaunlich gut in ihrer Bausubstanz gehalten haben. 

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