Was können wir aus Pandemien lernen?

Es ist im Licht des Evangeliums und aus der Perspektive der Liebe Gottes wenig sinnvoll, zu behaupten, dass eine Pandemie generell eine Strafe Gottes ist. Da gibt es zu viele Menschen, die es möglicherweise verdient hätten, aber gesund bleiben, und solche, die nur deshalb leiden, weil sie wegen einer Vorerkrankung oder Altersschwäche zur Risikogruppe gehören. Das Argument mit der Strafe ist viel zu undifferenziert und theologisch fraglich. Die Sonne geht auf über Guten und Bösen, und wenn es donnert und blitzt, trifft es auch jeden.
Gott verursacht keine Krankheiten oder Katastrophen. Diese sind vielmehr die logische und alle Menschen betreffenden Auswirkungen in unseren Beziehungen, den gesellschaftlichen Strukturen und auch in der Natur. Dennoch gilt es, eine andere Frage zu stellen: Können Katastrophen oder Pandemien dazu dienen, dass Gott uns eine Lektion erteilt, also etwas, was wir neu sehen und lernen können?
Selbstverständlich, so wie alle Erfahrungen im Leben die Materie bilden, aus denen wir Wesentliches lernen können. Als Betroffener oder Nicht-Betroffener werde ich wachgerüttelt und fange an zu fragen, wenn globale und weitreichende Katastrophen ausbrechen.
Auch wenn es unpopulär klingt: Warum sollte Gott in seinem souveränen Handeln unvorhergesehene, den Menschen aus seiner falschen Sicherheit herausreißende Ereignisse nicht nutzen können, um unseren Egoismus und gottloses Machtstreben an den Pranger zu stellen? Die Option ist auf jeden Fall gegeben, auch wenn uns eine objektive Zuordnung von Ursache und Wirkung im Einzelnen nicht zusteht.
Gott verschwört sich nicht gegen uns. Wenn er etwas tut oder zulässt, dann, um uns etwas beizubringen, damit wir wachsen und lebenstüchtiger werden und ihn als Herrn neu in den Blick bekommen.

  • Es können Lektionen sein, die uns zu einem tieferen Verständnis seines Wesens führen, oder auf eine eindrückliche Weise deutlich machen, wie sehr wir als Menschen von Gott abhängig sind. Wie in biblischen Zeiten, so gilt auch heute, dass Gott letztlich seine Macht deutlich machen will, seine Herrschaft, seine Souveränität, seine Heiligkeit und Unverfügbarkeit, aber genauso sein Vatersein und seine Nahesein und mitfühlendes Mitgehen.
  • Es können auch Lektionen sein, die uns herausschleudern aus unserem „selbstgemachten Leben“ und uns unseren bisherigen Lebensstil und Überzeugungen hinterfragen lassen. Diese Lektionen sind nicht spekulativ oder verschwörungstheoretisch. 
Gott hat schon immer politische Ereignisse, Naturphänomene oder auch eigene persönliche Schicksalsschläge, oder die anderer Menschen dazu genutzt, um uns die Augen zu öffnen, damit wir Falsches und Richtiges, Wesentliches und Unwesentliches erkennen.

  • Menschen könnten zum Beispiel auf die Idee kommen, neu die Frage danach zu stellen, was wirklich Halt gibt.
  • Sie könnten sich auf die Suche machen nach dem, was wirklich wichtig und notwendig ist, wenn alles andere wegbricht.
  • Sie könnten verbindende, konkurrenzlose Werte neu entdecken und sie auf den Gedanken kommen lassen, dass „alles ein Haschen nach Wind“ ist, wenn es ohne Gott, ohne Nächstenliebe und Jenseitsbezug geschieht.
  • Sie könnten sich nachdenklich an den Kopf fassen und neu nach Gott fragen.
  • In der Krise können wir neu lernen, was Menschlichkeit bedeutet und wie wir die Schöpfung bewahren können.
  • In der Zeit der Corona-Krise klinken sich so manche Agnostiker, Religionskritker und Atheisten plötzlich in die Live-Stream-Angebote der Kirchen ein, weil sie merken, dass mit Anti kein Staat zu machen ist.
  • Unternehmer, bei denen „Machen“ zum täglichen Geschäft gehört, erleben Ohnmacht. Arbeitnehmer sind mit finanziellen Einbußen konfrontiert und werden dennoch aufgefangen.
  • Eltern stellen ihren Alltag um, lernen neu was es heißt, Kinder zu Hause zu haben, ohne sie in Kita oder Schule „abgeben“ zu können.
  • Befeindete Gruppen rufen einen Waffenstillstand aus, damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet (Kolumbien).
  • Das Wasser wird sauberer, weil der Schiffsverkehr eingeschränkt ist. Fische gewinnen ihren Lebenstraum zurück (Venedig).
  • Der Smog über Ballungszentren löst sich auf, weil Ausgangssperren verhängt wurden (Peking).
  • Nachbarn bleiben auf Distanz, doch das Interesse aneinander steigt. Man interessiert sich viel bewusster für das soziale und gesundheitliche Wohlergehen seiner Mitmenschen.
  • Kreativität und solidarisches Handeln erleben einen Aufschwung (Live-Stream-Kommunikation, Privatpersonen nähen Mundschutzmasken für Krankenhäuser und Pflegedienste)
  • Menschen denken neu über den Sinn ihres Lebens nach und wagen es, neue Lebenskonzepte zu entwerfen.
  • Die rasende globalisierte Wirtschaft wird an ihre Grenzen geführt und zwingt zu lokalen, nachvollziehbaren Produktionsketten.
  • Das Reiseverhalten verändert sich. Wir fliegen nicht mehr ohne Nachdenken um die halbe Welt, sondern lernen Balkonien und die Region wieder neu schätzen, oder lernen die Welt des Campens neu kennen.
  • Die Kreuzfahrtriesen, die die Friday for Future-Bewegung vergeblich versucht hat beim Auslaufen zu hindern, stehen still und ihr CO2-Ausstoß liegt so bei Null.
  • Das medizinische Personal, was noch bis vor Kurzem wegrationalisiert wurde, erweist sich heute mehr denn je als systemrelevant.
  • Krankheiten kennen keine sozialen Grenzen. Arme und Reiche trifft es gleichermaßen. Die Grenze zwischen gesetzlich und privat Versicherten schwindet.
  • Unser Kontakt zu Freunden aus anderen Kontinenten, die mehr oder weniger stark von der Corona-Krise betroffen sind, wird intensiver. Wir sehen uns verstärkt in einem Boot.
  • Wir lernen wieder neu eine funktionierende Verwaltung und einen mutigen Staat kennen. Politische Entscheidungen werden parteiübergreifend beraten und beschlossen – eine zu begrüßende Form von Demokratie gewinnt an Form.
  • Die ständig präsente Krisenproblematik rund um Corona in unseren Köpfen und Medien birgt die Gefahr, dass andere wegweisende Entwicklungen und Problemfelder aus dem Blickfeld geraten.
Neben der Frage nach dem Warum, stellen wir also die Frage nach dem Wozu. Auf jeden Fall sind Krisensituationen Chancen und Lektionen, aus denen wir lernen sollen und können?
Die Corona-Krise und die damit verbundenen Beschränkungen haben erstaunlich viele positive Blüten zum Vorschein gebracht, aber auch Herausforderungen

  • In der Zeit der Corona-Krise klinken sich so manche Agnostiker, Religionskritiker und Atheisten plötzlich in die Live-Stream-Angebote der Kirchen ein, weil sie merken, dass mit Anti kein Staat zu machen ist.
  • Unternehmer, bei denen „Machen“ zum täglichen Geschäft gehört, erleben Ohnmacht. Arbeitnehmer sind mit finanziellen Einbußen konfrontiert und werden dennoch aufgefangen.
  • Eltern stellen ihren Alltag um, lernen neu was es heißt, Kinder zu Hause zu haben, ohne sie in Kita oder Schule „abgeben“ zu können.
  • Befeindete Gruppen rufen einen Waffenstillstand aus, damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet (Kolumbien).
  • Das Wasser wird sauberer, weil der Schiffsverkehr eingeschränkt ist. Fische gewinnen ihren Lebenstraum zurück (Venedig).
  • Der Smog über Ballungszentren löst sich auf, weil Ausgangssperren verhängt wurden (Peking).
  • Nachbarn bleiben auf Distanz, doch das Interesse aneinander steigt. Man interessiert sich viel bewusster für das soziale und gesundheitliche Wohlergehen seiner Mitmenschen.
  • Kreativität und solidarisches Handeln erleben einen Aufschwung (Live-Stream-Kommunikation, Privatpersonen nähen Mundschutzmasken für Krankenhäuser und Pflegedienste)
  • Menschen denken neu über den Sinn ihres Lebens nach und wagen es, neue Lebenskonzepte zu entwerfen.
  • Die rasende globalisierte Wirtschaft wird an ihre Grenzen geführt und zwingt zu lokalen, nachvollziehbaren Produktionsketten.
  • Das Reiseverhalten verändert sich. Wir fliegen nicht mehr ohne Nachdenken um die halbe Welt, sondern lernen Balkonien und die Region wieder neu schätzen, oder lernen die Welt des Campens neu kennen.
  • Die Kreuzfahrtriesen, die die Friday for Future-Bewegung vergeblich versucht hat beim Auslaufen zu hindern, stehen still und ihr CO2-Ausstoß liegt so bei Null.
  • Das medizinische Personal, was noch bis vor Kurzem wegrationalisiert wurde, erweist sich heute mehr denn je als systemrelevant.
  • Krankheiten kennen keine sozialen Grenzen. Arme und Reiche trifft es gleichermaßen. Die Grenze zwischen gesetzlich und privat Versicherten schwindet.
  • Unser Kontakt zu Freunden aus anderen Kontinenten, die mehr oder weniger stark von der Corona-Krise betroffen sind, wird intensiver. Wir sehen uns verstärkt in einem Boot.
  • Wir lernen wieder neu eine funktionierende Verwaltung und einen mutigen Staat kennen und schätzen.
  • Politische Entscheidungen werden parteiübergreifend beraten und beschlossen – eine zu begrüßende Form von Demokratie gewinnt an Ansehen.
  • Die ständig präsente Krisenproblematik rund um Corona in unseren Köpfen und Medien birgt die Gefahr, dass andere wegweisende Entwicklungen und Problemfelder aus dem Blickfeld geraten.
Diese Zeiten laden uns ein, solidarisch und multiperspektivisch zu Denken und zu Handeln.

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