Sabalibougou | Schule im Krisenmodus

Die SchülerInnen der christlichen Schule Pas à Pas  in Sabalibougou sind Anfang April nach Hause geschickt worden. Die Schulschließungen waren die erste Maßnahme der Regierung, um der aufkommenden Corona-Pandemie entgegenzutreten. Man folgt hier den Empfehlungen der WHO, auch deshalb, um eventuell aus Geldtöpfen zu profitieren, die als Hilfeleistung für von Corona betroffene Länder vorgesehen sind. 
Der Betrieb der staatlichen Schulen war bereits zuvor immer wieder durch Lehrerstreiks ins Stocken geraten und für Wochen lahmgelegt. Jetzt traf es auch die privaten Schulen des Landes. Homeschooling ist in Mali nicht möglich. Weder die Schulen noch die Familien sind auf diese Art des Lehrens und Lernens eingestellt. Das bedeutet, dass auch die Lehrkräfte zu Hause sind. Die Fortzahlung des Gehaltes in solchen Fällen ist nicht garantiert. Kurzarbeitergeld ist Fehlanzeige. Also sitzen die Lehrerfamilien auf dem Trockenen und müssen sehen, dass sie im Familienverband ihre Versorgung sicher stellen können. Für das Gehalt für den Monat April hat es gerade noch gereicht. Da aber die Eltern die Schulgebühr in der schulfreien Zeit nicht weiterzahlen, ist die Lohnfortzahlung mehr als in Frage gestellt. Zumindest müssen sich die Angestellten auf erhebliche Lohnkürzungen einstellen.
An unserer Schule in Sabalibougou macht man aus der Not eine Tugend. Der Schulgründer hat einen Pädagogen engagiert und lässt die LehrerInnen zur Fortbildung "antanzen". So wird die Zeit sinnvoll genutzt. Auch die Bauarbeiten konnten weitergehen. Die Betondecke des ersten Stockwerkes ist gegossen worden. Jetzt warten wir, bis wieder genügend Geld in der Baukasse ist, um den nächsten Bauabschnitt anzugehen. Konkret geht es darum, Fenster und Türen einzusetzen, die Wände zu verputzen und anzustreichen und die Schulmöbel fertigen zu lassen.
Wann die Schulen wieder öffnen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss.
Wir sind dankbar, dass die Zahlen der vom Coronavirus infizierten in Mali noch relativ gering sind. WHO und westliche Institute hatten schon seit Wochen das Schlimmste für den afrikanischen Kontinent befürchtet. Doch die großen Wellen sind bisher ausgeblieben. Durch die landesweiten Einschränkungen kommt es jedoch zu enormen wirtschaftlichen Engpässen in Unternehmen und Familien.Von daher werden in der nächsten Zeit wahrscheinlich mehr Menschen vom Hunger als von Corona betroffen sein.

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