SIMBABWE | Wie würden Sie entscheiden?

Diese Frage stellte OXFAM in einem Newsletter zur Situation in Simbabwe.  Was soll ich tun? "Das fragen sich dort gerade viele Eltern jeden Tag. Sie haben nur wenig zu essen für ihre Familie und kaum Geld. Sollen die Kinder zur Schule gehen, muss sich die Familie das Schulgeld buchstäblich vom Munde absparen. So stehen die Eltern vor schwierigen ...
Entscheidungen: Gebe ich meinem Kind etwas zu essen? Oder lasse ich es zwei Tage hungern, damit es zur Schule gehen kann? Was, wenn es auf dem Schulweg vor Schwäche zusammenbricht?"
Es gibt keine richtige Antwort auf diese Frage. Und deshalb – so OXFAM – sollen wir spenden, um die Eltern aus ihrem Dilemma zu befreien. Ja. In der aktuellen Situation wäre das der richtige Weg, denn die Kinder sind die Leidtragenden eines heruntergewirtschafteten Landes.
Es ist mehr als verständlich und das Recht der Bewohner Simbabwes, sich vor über 30 Jahren aus den Klauen des englischen Kolonialismus befreit zu haben. Auch die Landreformen im Sinne einer Umverteilung der landwirtschaftlichen Ressourcen waren notwendig.“ Die Weißen haben ihre technische Überlegenheit genutzt, um ihre Herrschaft auszubauen, nicht aber um das Land zu entwickeln“, so sagte es mir einer meiner Kollegen an der FATMES. "Freiheit ist wichtiger als Reichtum", fügt er hinzu. 
Doch der Klan um den Langzeitpräsidenten Mugabe hat das befreite Land in den Ruin gestürzt. Dort werden Palastfeiern zelebriert, die Hunderttausende von Dollar kosten während die Wirtschaft und das Volk den Bach runter gehen. Die eigene Landeswährung ist längst im Strudel der Inflation untergegangen. "Den Leuten geht es heute schlechter als in den kolonialistischen Zeiten", so resümiert mein malischer Gesprächspartner, "dennoch wäre es schändlich zu argumentieren, dass man die Weißen damals einfach hätte weitermachen lassen sollen".

Ja. Wir sollten spenden, um der Kinder willen. Dennoch muss auch an den Schrauben der Macht und politischen Strukturen gedreht werden. Wenn das Volk in Simbabwe leidet, müssen sie sich die Freiheit nehmen, die Mächtigen vom Thron zu stoßen, genauso wie sie es vor Jahren mit den Weißen gemacht haben. Hilfsbereitschaft kann kurzfristig helfen, aber sie löst keine Probleme. Wenn es schief läuft, dann bauen die Mächtigen Afrikas sogar darauf. Sie wissen, die Welt wird uns nicht im Stich lassen. Spendenaktionen lösen nicht das eigentliche Problem. Da muss woanders gesägt werden … und glücklicherweise sind sie ja gerade dabei.

Bildquelle: OXFAM DEUTSCHLAND

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