Bamako | Improvisieren macht glücklich
Wenn der Wasserdruck in den Stoßzeiten abends und morgens
absinkt und die Leitungen nur einige Tropfen abgeben, wenn die Power nicht reicht, das
Wasser in den Duschkopf und auf die verschwitzte Haut zu pumpen – dann müssen
eben andere Wege her. Perfektion ist in Mali eher eine lebensfremde Illusion.
Improvisieren dagegen ist eine Kunst, die hier in Mali fast jeder beherrscht
und die einfach sehr nützlich ist, um im Leben klarzukommen.
Eine Kunststofftonne, die unter den Wasserhahn gestellt und
dann gefüllt wird, wenn der Wasserdruck ausreicht – das ist eine gute Maßnahme, um den Wassernotstand in Mangelzeiten auszutricksen. Becher eintauchen und dem Glück
steht nichts mehr im Wege. So machen das die Malier in ihren Dörfern, wo es
keine kommunale Wasserversorgung gibt genauso. Dort schöpfen sie das Wasser aus
dem Brunnen und füllen ihre Eimer und Tonkrüge. Das ist improvisierte
Normalität.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen