FATMES | fünf neue Studierende

Auch in diesem Jahr haben sich neue Studierende für die Kurse an der FATMES eingeschrieben. Die fünf Männer kommen aus unterschiedlichen Denominationen und gehören unterschiedlichen Ethnien an - Peulh, Dogon, Mianka, Bobo. Leider ist in diesem Jahr keine neue Studentin dabei. Die multikulturelle Zusammensetzung der malischen Gesellschaft spiegelt sich auch in den Klassenräumen der FATMES. Im missionsgeschichtlichen Unterricht berühren wir bei der Auswertung historischer Entwicklungen immer ...
wieder aktuelle Fragen und Auswirkungen. Dazu gehört die Rolle von Frauen in der Missionsgeschichte und in der Gemeinde heute, die Auswirkungen der traditionellen Wissensvermittlung und des kolonialen Schulsystems auf die eigenständige Meinungsbildung im 21. Jahrhundert, die Berechtigung der alten Missionsstationen und alternative missionsstrategische Vorgehensweisen in der Gegenwart, die Erweckungsbewegung unter den Dogon in Mali in den 1940er Jahren und die Gründe der aktuellen Stagnation in vielen malischen Gemeinden usw. Die Debatte wird bei diesen Themen sehr engagiert geführt. Wir möchten ja nicht, dass Wissen nur aufgenommen und registriert wird. Mein Ziel ist, dass Studierende sich herausfordern lassen, Gelerntes eigenständig in neue Kontexte zu übertragen und sich ihre eigene Meinung bilden. 
Manche Anekdote kommt bei dem regen Austausch zum Vorschein. 
In der Missionsgeschichte ist es in Afrika hier und da vorgekommen, dass westliche Missionare afrikanische Frauen geheiratet haben. Ob dies auch in Mali schon einmal vorgekommen sei, wollte ich wissen. Antwort: In den 1950er Jahren hat ein französischer Missionar um die Hand einer malischen Frau angehalten. Der Wunsch wurde ihm gewährt. Doch die betroffene Dame war wohl zunächst ziemlich unwillig und hat aus Scham monatelang draußen im Hof unter einem Mangobaum übernachtet. All das hätte sich gebessert und die Ehe hat trotzdem gehalten. 
Die Missionare einer amerikanischen Missionsgesellschaft sind nach anfänglichem Elan resigniert aus Timbuktu abgezogen und in ein anderes Gebiet umgesiedelt. In den 1950er Jahren wurde der stark islamisierte Norden Malis daraufhin einer baptistischen Mission anvertraut. Die vorerst gescheiterten Missionare gaben den Baptisten den Hinweis mit auf den Weg, dass selbst das Wasser in Timbuktu so trocken sei wie der Sand - ein Indiz dafür, dass der Norden Malis ein wahrhaft hartes Pflaster ist. 

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