Sabalibougou | Schule im Coronastatus

Die Schulen in Mali öffnen erst wieder am 25. Januar 2021 - vorausgesetzt, dass nicht doch noch eine neue Maßnahme die Planungen durchkreuzt. Corona ist natürlich auch in Mali ein Thema. Im Hintergrund sind die Lehrergewerkschaften dabei, ihre Gehaltsforderungen und die längst fälligen Nachzahlungen für die Kollegen an den kommunalen und staatlichen Schulen erneut ins Gespräch zu bringen. Dank eines Coronahilfsfonds konnte die Allianz-Mission dazu beitragen, dass die Löhne der Lehrer an den von ihr geförderten christlichen Schulen weiterbezahlt werden konnten.

Die Pause im Schulbetrieb hat jedoch auch seine Vorteile. Die Baumaßnahmen können ungehindert weitergehen und werden durch die Kinder auf dem Schulhof nicht beeinträchtigt. Mit den Anfang Oktober überwiesenen Geldern konnten Fenster und Türen angefertigt, die Betondecke gegossen und Verputzarbeiten begonnen und weitestgehend abgeschlossen werden. Jetzt fehlt bei dem neuen Gebäude nur noch der Estrich und der Anstrich.

Als wir gemeinsam mit dem Schulgründer Enoc S. der Schule einen Besuch abstatten, sitzt der Direktor einsam, aber gut gelaunt in seinem Büro. Er verbringt seine Zeit damit, Dokumente für die Schulbehörde fertigzustellen. Ab und zu kommen Eltern vorbei, um ausstehende Schulgebühren nachzuzahlen, oder ihre Kinder einzuschreiben. Wir sitzen im Büro des Schulleiters. Bürostuhl und Tisch wurden vor einiger Zeit von einigen Familien aus dem Viertel zur Verfügung gestellt. In der Ecke steht ein Plastiksack mit Masken und auf dem Tisch eine große Flasche mit Desinfektionsmittel, die eine Mutter vorbeigebracht hat, alles kleine Zeichen, die für die Akzeptanz der Schule im Viertel und das bisher erbrachte Engagement sprechen. Bei der letzten Elternversammlung zu Schulbeginn im Oktober 2020 waren erstmals alle Familien vertreten.

Wir beraten die weiteren Baumaßnahmen und unterhalten uns über die Perspektiven für die Kinder, die in zweieinhalb Jahren die Schule abschließen werden. Im Raum steht ein Konzept der Schulbehörde, das aber im Detail noch abgeklärt werden muss.

Seit sieben Jahren sind wir jetzt im Schulprojekt in verschiedenen Rollen engagiert und begeistert darüber, was aus kleinen Anfängen und einem staubigen Grundstück geworden ist. Wenn es Ende Januar hoffentlich wieder weitergeht, werden ca. 500 Kinder an der Schule eingeschrieben und 14 Lehrer angestellt sein. Die Schule hat sich zu einem kleinen Unternehmen gemausert, und es erfordert oftmals viel Fingerspitzengefühl bei der Personalführung.

Corona bedingt ist Unterricht ausgefallen und hat einige Pläne durcheinandergewirbelt. Die Kinder aus dem 7. Schuljahr müssen mehrere Monate nachholen. Die Schule Pas à Pas ist Mittlerweile Mitglied in einem Verein für christliche Schulen in Mali, mit dem unsere Tochter Janina seit Oktober zusammenarbeitet. Dies bedeutet, dass die Schule in Sabalibougou von der pädagogischen Beratung des Vereins und Fortbildungsmaßnahmen profitieren kann. 

Corona ist da und viele andere unschöne Krankeiten auch. Das Coviddings verlangt uns manche Einschränkung ab - aber das Virus verdammt uns nicht zur Perspektivlosigkeit und hält uns nicht davon ab, all die Möglichkeiten zu nutzen, die uns gerade bleiben.

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