Bamako | sprachlos, ermutigt

Das ist mal wieder so eine Geschichte, die man nicht erfinden kann. Die kannst du einfach nur dankbar aufsaugen. Sie zeigt ganz eindrücklich, wie Gott handelt - gnädig, weitsichtig, Spuren hinterlassend, ermutigend.

Während der Unterrichtspause an der FATMES kommt eine Studierende auf Christiane und mich zu. Sie sagt sie sei Rachel D. Sie hat uns kennengelernt, als wir mit unserer Familie Mitte der 1990er Jahre in Bamako-Kouloubleni wohnten, einem Stadtteil am östlichen Rand der malischen Hauptstadt. Wir waren damals dorthin gezogen, um gemeinsam mit unseren malischen Mitarbeitern eine Gemeinde zu gründen. Der Gottesdienst fand zunächst in der Garage eines Christen und später unter einem Wellblechdach auf dem erworbenen Grundstück der Gemeinde statt. Christiane hatte parallel zum Gottesdienst Treffen mit Kindern ins Leben gerufen, die wir im Kirchenjargon Sonntagschule nennen. Rachel war eines der Mädchen, denen Christiane damals biblische Geschichten erklärt und mit denen sie Lieder gesungen und gespielt hat. Rachel ist Anfang 30, genauso alt wie unsere älteren Kinder. An die gemeinsame Zeit mit Lukas und Janina und die Zwillinge der Familie Dembélé, ebenfalls Freunde unserer Kinder, kann sie sich noch sehr gut erinnern. Und dann fiel der Satz, der uns berührt und neu vor Augen geführt hat, weswegen wir nun schon so lange in Mali sind. „Seit der Sonntagschulzeit“, sagt sie, „wollte ich so werden wie Tanti Christiane, eine Lehrerin, die Kindern das Wort Gottes erklärt.“
Einfach aus Überzeugung arbeiten, das Herz investieren, einfach Vorbild sein, in der Hoffnung, dass durch unser Reden, Tun und Leben Menschen ermutigt werden, Jesus kennen lernen und im Sinne Jesu geprägt werden. Heute, 25 Jahre später, ist Rachel eine der Studierenden an der FATMES, die sich berufsbegleitend fortbildet, um genau das noch besser tun zu können – Wort Gottes verstehen und es weitergeben. Christiane ist aufgrund ihrer Krankheit heute nicht mehr in der Lage, Gottesdienste für Kinder zu gestalten. Doch es macht uns froh, dass ihre Saat von vor Jahren aufgegangen ist und ihre zurückhaltende und doch prägende Art und ihr Engagement im Leben anderer Menschen Spuren hinterlassen hat.

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