Kouloubleni | das Brett an der Wand

Das Brett an der Wand im Gemeindehaus in Kouloubleni war nicht immer eine Infowand. Das Brett hat eine Geschichte. Es ist von einem Schreiner aus dem Stadtviertel im Jahr 1994 angefertigt worden. Es diente einige Zeit als Wickeltisch für unsere jüngste Tochter, die Ende Oktober 1994 in einer Privatklinik in Bamako geboren wurde. Als wir keinen Bedarf mehr hatten und sich das Windelwechseln ...
einfacher gestaltete, haben wir das Brett geschliffen, neu lackiert und der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Die Verantwortlichen benutzen es seitdem als Infowand, zunächst im kleinen Gemeindehaus, das zu unserer Zeit in Kouloubleni entstand und jetzt im großen Gemeindesaal, der über 300 Leute fasst. Manchmal sind es ungewöhnliche Spuren, die man hinterlässt.

Heute waren wir dort zum Gottesdienst. Der Pastor der Gemeinde, David D., ist aus familiären Gründen in die benachbarte Elfenbeinküste gereist und hatte mich gebeten, den Predigtdienst zu übernehmen. Eine halbe Stunde nach Gottesdienstbeginn war der Saal gefüllt, mit Kindern, Frauen und vor allem jungen Männern. Der rockige Reggaesound der Chöre wechselte sich ab mit traditionellen malischen Rhythmen. Es macht natürlich Freude, immer wieder mal an frühere Wirkungsstätten zurückzukehren und zu beobachten, wie sich die Arbeit weiter entwickelt. In meiner Predigt zu 1 Kor 12 habe ich drei Qualitäten der Gemeinde Jesu vorgestellt - Einheit, Respekt vor den Schwachen und gegenseitige Hilfe. Irgendwo muss gestern eine kräfteraubende Hochzeit stattgefunden haben. Einige der jungen Leute saßen mit Sonnenbrillen ausgestattet auf ihren Bänken und wurden ab und an vom Kirchenschlaf übermannt.

Uns hat gefreut, dass viele Gottesdienstbesucher uns noch aus der Anfangszeit kennen. So ergaben sich nach dem Gottesdienst einige nette Gespräche.