Bamako | Die Zukunft der Kinder beginnt jetzt

Dieses Motto war auf einem Banner zu lesen, das sich im Büro
des Leiters des Jugendgefängnisses befindet. Die Jungs, die hier einsitzen,
sollen einerseits ihre Strafe büßen, aber gleichzeitig auf den Neustart im
normalen Leben vorbereitet werden. Eine kleine Schlosserei und Schreinerei auf
dem Gelände bieten Möglichkeiten der beruflichen Qualifikation. Auch die
regelmäßigen Besuche ...
unserer Pastorenkollegen, die Kontakte und die geistliche Orientierung tragen ihren Teil dazu bei, Perspektiven zu vermitteln und Zukunft zu gestalten.
unserer Pastorenkollegen, die Kontakte und die geistliche Orientierung tragen ihren Teil dazu bei, Perspektiven zu vermitteln und Zukunft zu gestalten.
Besuche im Jugendknast sind immer wieder ein besonderes
Erlebnis. In der Anstalt am Rande der malischen Hauptstadt sitzen ca. 130 junge
Straftäter ein. Zu siebt hatten wir uns auf den Weg gemacht. Mit dabei war auch
Jerome, der Leiter der sportmissionarischen Arbeit unserer Partnergemeinden. Es
war sein erster Besuch in einem Gefängnis. Wir wollten während des
obligatorischen Besuchs im Büro des Leiters der Anstalt weitere Möglichkeiten
sportlicher Aktivitäten ausloten. Wir hatten geplant, dass die Siegermannschaft
des Volleyballturniers gemeinsam mit den Gefängnisseelsorgern einen sportmissionarischen
Einsatz im Jugendgefängnis durchführt. Der Direktor zeigte sich sehr offen für
diese Idee. Wir schauen, was daraus wird und werden unsere Leute entsprechend
motivieren.
Nach dem kurzen Austausch stand ein kleines Fußballturnier
auf dem Programm. Der Betonplatz in dem Gefängnishof mit den kleinen Toren war dafür
gut geeignet. Die Jungs stellten drei Mannschaften und natürlich mussten auch
wir ran. Das war so nicht geplant. Also mussten wir improvisieren. Wilton,
Alfred und Jerome streiften sich die Leibchen über. Da ein vierter Mann fehlte,
sprang einer der Wächter ein. Wir hatten einen Riesenspaß. Wir gewannen sogar
unser Match mit einem „zufälligen Supergoal“, das Pastor Enoc vom Stuhl riss
und zu ungeahnten Freudensprüngen veranlasste. Vor dem Finale hatten wir die Gelegenheit Wort
Gottes weiterzugeben. Uns erstaunt immer wieder, mit welcher Aufmerksamkeit die
Jungs zuhören und unsere Worte aufnehmen.
Anke und ihre Tochter Cristiane hatten auch diesmal jede Menge Muffins
gebacken, die wir am Ende verteilten. Regelmäßige Besuche schaffen Vertrauen
und Offenheit. Die offenen Türen gilt es weiter zu nutzen.
Die Gefängnisarbeit wird von der Ev. Allianz Malis verantwortet und von Pastoren verschiedener Gemeinden durchgeführt, ist also keine Initiative, die von lokalen Gemeinden ausgeht. Der Versuch, die gemeindliche sportmissionarische Plattform Bogo Wuli mit ins Boot zu nehmen, wäre ein erster Schritt, unsere Partnergemeinden an die spannenden Herausforderung der Gefängnisarbeit heranzuführen. Wir dürfen nicht warten, bis Gemeinden selber auf Ideen kommen. Missionsarbeit ist immer dem Reich Gottes verpflichtet und nicht einseitig auf die Gemeinde fixiert. Wir arbeiten nicht isoliert - das ist tabu -, sondern immer im Team mit Maliern. Dabei nehmen wir uns die Freiheit, auch einheimische Strukturen zu bemühen, die nicht direkt einer lokalen oder nationalen Gemeinde zuzuordnen sind.