Bamako | Gottesdienstimpressionen

Volles Haus in Bamako-Quinzambougou. Hier befindet sich die größte Gemeinde unseres malischen Partnerbundes UEPEM. Ihr Pastor hatte uns an diesem Sonntag zum Predigen und zum Mittagessen eingeladen. Beides haben wir genossen. Es hat richtig Spaß gemacht, alte Bekannte wiederzusehen und frische Eindrücke vom Gemeindeleben in der Hauptstadt zu bekommen. Christiane hatte sich mitten ...
unter die bunt gekleideten Damen gemischt – eine unter vielen und doch anders. Die Betätigungen sind auch ganz unterschiedlich - zuhören, in der Handtasche wühlen, oder die neusten Posts checken. 
Der Gottesdienst begann pünktlich und dauerte zweieinhalb Stunden. Das lag nicht an der langen Predigt, die vom Französischen ins Bambara übersetzt wurde. Es ist üblich, dass verschiedene Chöre ihre Lieder vortragen, die Bekanntmachungen einen gebührenden Platz einnehmen, Gäste sich vorstellen und begrüßt werden, viele Lieder gesungen und mit Tanz begleitet werden und ganz nebenbei auch schon mal eine Kindersegnung stattfindet. Heute feierten wir die Genesung eines jungen Mannes, der bei einem Arbeitsunfall schwere Verbrennungen davon getragen hat. Sein Gesicht war gezeichnet.Er war wie durch ein Wunder mit dem Leben davon gekommen. Er kam nach vorne. Die Gemeinde erhob sich und sang zu Gottes Ehren ein Danklied. Sehr bewegend. All das sind Elemente eines erlebnisorientierten Gottesdientes, wo geplante und spontane Elemente zusammen kommen. Und all das braucht seine Zeit. Am Anfang war der Raum zur Hälfte besetzt. Während der Lieder kamen immer mehr Leute dazu, Bänke und Stühle mussten zusätzlich aufgestellt werden. Alle hereinspaziert, alle sind herzlich willkommen, bis der Saal aus allen Nähten platzt. Das Programm läuft weiter und keinen stört das Kommen der Verspäteten.
Die Kollektensammlung wurde mit Reggae-Rhythmen begleitet und dazu ein Danklied zur von amerikanischen Missionaren eingeschleppten schottischen Melodie „Should auld acquaintance be forgot „Sollte alte Freundschaft (Vertrautheit) [schon] vergessen sein“ (dt. Version: Nehmt Abschied Brüder) gesungen. Das weltweit bekannte, oftmals neu arrangierte und in der Pfadfinderbewegung verbreitete Lied stammt aus dem 18. Jahrhundert. Irgendwann fand die Melodie den Weg nach Mali, wurde mit einem Bambaratext versehen und wird in vielen Gemeinden beim Einsammeln der Kollekte gesungen. So kommen Schottland, Amerika, Karibik und Mali auf geheimnisvolle Weise zusammen. 
In der Predigt über 4. Mose 20,5-13 und die Wüstenwanderung der Israeliten bot sich die Gelegenheit, in der Einleitung auch zur Migrationsproblematik Stellung zu nehmen. Das ist für viele Malier eine sehr aktuelle Geschichte, und sie hoffen, dass sich die Türen nach Europa aufgrund der angespannten Sicherheitslage nicht gänzlich verschließen.

Christiane hat ein paar Fotos von ihrem predigenden Ehemann geschossen und dabei ein paar typische Gesten eingefangen. 

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