Soufouroulaye | Hauptversammlung unseres Partnerbundes UEPEM

Es war die erste Reise in das nördliche Arbeitsgebiet der Allianz Mission seit unserer Rückkehr nach Mali im August letzten Jahres. Die Straße nach Ségou ist mittlerweile in einem sehr guten Zustand. Ziel unseres 4-tägigen Ausflugs war die diesjährige Hauptversammlung unseres malischen Partnerbundes – UEPEM (Union des Eglises Protestantes Evangéliques au Mali in Soufouroulaye. An diesem Ort haben wir Anfang der 1990er eine Gemeinde gegründet, die nach uns von malischen Pastoren weiter betreut und aufgebaut wurde.
Kurz vor Soufouroulaye treffen wir auf ein paar Wagen der UN-Schutztruppen. Die Sicherheitslage in der Gegend ist zzt. ruhig. Im hohen Norden Malis hingegen gibt es weiterhin Übergriffe. Die endgültige Unterzeichnung des Friedensabkommens seitens der Rebellen läst weiter auf sich warten. 
Wir haben uns auf das Wiedersehen mit alten Freunden und Kollegen gefreut. Über 50 Delegierte aus den Gemeinden waren zur Hauptversammlung angereist. 
Die gemeinsame Arbeit erstreckte sich über das Verabschieden der verschiedenen Arbeitsberichte des Präses, der Kreisvorsteher und der verschiedenen Arbeitskreise der UEPEM. Das ist für den Zusammenhalt der Gemeinden wichtig. Andererseits führten die vielen Berichte dazu, dass die Zeit zum Austausch zu gering ausfiel. Die Arbeit gestaltet sich insgesamt positiv. Die Gemeinden wachsen laut Statistik. Die Gemeinden entwickeln zunehmend einen Geist der Eigenständigkeit. Kritische Äußerungen bezogen sich auf bestimmte Verfahrensfragen, die auf Kreisebene nicht den vereinbarten Satzungen entsprachen. Die in den verschiedenen Arbeitsgebieten tätigen Missionare der UEPEM teilten zeugnishaft ihre Erfahrungen und Sorgen. 

Es gibt zzt. 43 UEPEM-Gemeinden in Mali, die von 23 Pastoren betreut werden. Die Gottesdienste werden von 3.835 Personen (Kinder und Erwachsene) besucht, von denen ca.1.100 getauft sind. Die Zahl der Pastoren und Gemeindegründer ist angesichts der großen missionarischen Herausforderungen und der notwendigen Betreuung der bestehenden Gemeinden zu klein. Die vielfältigen Danksagungen an die Allianz Mission zeigen einerseits das gute Verhältnis zwischen Gemeinden und Mission, verbergen aber auch den Wunsch der weiteren personellen und finanziellen Unterstützung. Die von den Gemeinden verabschiedeten und von der Allianz Mission finanzierten Projekte beziehen sich vorwiegend auf den Eigenbedarf (z.B. Bau von Gemeinde- und Pastorenhäuser, Kauf von Grundstücken und einem Traktor, der Geld für die Distriktkasse erwirtschaften soll). Damit ein Projekt von der AM finanziel unterstützt wird, müssen die Gemeinden 20 % des Gesamtvolumens selber aufbringen. 
Nur ein geringer Teil der für das laufende Jahr genehmigten Projektgelder sollen für Evangelisation genutzt werden. Es wurde kein Projekt aufgeführt, das explizit die sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung abdecken hilft. Der Hinweis auf einen ganzheitlichen Ansatz in der missionarischen Arbeit und die gesellschaftliche Verantwortung der Gemeinden stieß bei vielen auf Unmut und Unwollen. In den Gesprächen zwischendurch habe ich aber auch viel Verständnis für die kritische Anmerkung herausgehört. Es wurde deutlich, dass das neue Entwicklungsbüro der Gemeinden bisher keine biblisch gestützten Kriterien für eine kirchliche Entwicklungsarbeit erarbeitet hat. Das herkömmliche Denken: Gemeinden verwalten sich selber und evangelisieren - die Hilfsorganisationen und Missionsgesellschaften sind für alles andere zuständig - lässt sich nur schwer aufbrechen.
Die Begegnungen rund um die Essschüsseln gaben uns die Möglichkeit, am persönlichen Ergehen unserer Geschwister Anteil zu nehmen, viel zu lachen und die in den Sitzungen angesprochenen Themen weiter zu vertiefen. 
Am Donnerstagnachmittag erfolgte ein Wahlmarathon. In diesem Jahr wurde das Leitungsgremium der UEPEM erneuert. Wir hoffen auf gute Ideen, die die gesamte Arbeit nach vorne bringt und beten für die neuen Verantwortlichen. 
Der scheidende Präsident Hesekiel S. übertrug die Leitungsverantwortung seinem Nachfolger im Amt Pastor Enoc. S. - symbolisch mit einem Peulhhut und einem Hirtenstab. Enoc war von 2003 bis 2011 schon einmal Präses der UEPEM. Er ist ein Mann, der Wort und Tat zusammenbringen kann. Das macht Mut für die künftige Entwicklung.

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