Koulikoro | Schlaglichter aus dem Knast
Alle zwei Wochen fahren wir ins
Gefängnis ins knapp 70 km entfernte Koulikoro. Die Wachen kennen wir
mittlerweile gut. Enoc S., der die Gefängnisarbeit im Namen der Ev. Allianz in
Mali verantwortet, begleitet uns. Heute war auch ein junger Pastor einer Baptistengemeinde
mit von der Partie, der die Gefängnisarbeit kennenlernen möchte.
Das Thema der heutigen Andacht war
die Bekehrungsgeschichte von Paulus aus Apostelgeschichte 9. Gott stoppt den
Lebenslauf von Menschen, die voller Überzeugung meinen, das Richtige zu tun, in
Wirklichkeit aber gegen Gott und seine Leute agieren. Gott greift ein. Ein
Kurswechsel ist möglich – damals für Paulus und auch für Leute von heute, die
etwas ausgefressen haben und dafür hinter Gitter müssen. Nach der Andacht stelle
ich Fragen, lasse einen Teil des Gesagten von den Gefangenen selber wiedergeben
und frage nach, was sie für sich gelernt haben. Anschließend beten wir für die
Anliegen der Leute. Heute erzählten uns die Gefangenen von ihrer Mutlosigkeit,
von Krankheiten und davon, dass in den letzten beiden Wochen zwei Mitgefangene
verstorben sind.
Christiane war parallel mit Enoc S.
und dem zuständigen Krankenpfleger der Anstalt im Behandlungszimmer. Nacheinander
wurden Kranke aufgerufen und behandelt.
Christiane hat sich die Kranken mit angeschaut, Tabletten verteilt oder Ratschläge gegeben. Einer der Gefangenen hat wahrscheinlich einen Tumor. Wir haben ein wenig Geld dagelassen, um den Transport in ein Krankenhaus in Bamako zu ermöglichen. Für solche Fälle hat man in der Anstalt kein Geld. Der verantwortliche Wachmann versprach uns, sich noch am Nachmittag zu melden, um den Krankentransport zu bestätigen.
Christiane hatte außerdem die Gelegenheit, mit zwei inhaftierten Frauen, die gerade ihre Küchensachen reinigten, über den Glauben an Jesus zu reden,
Christiane hat sich die Kranken mit angeschaut, Tabletten verteilt oder Ratschläge gegeben. Einer der Gefangenen hat wahrscheinlich einen Tumor. Wir haben ein wenig Geld dagelassen, um den Transport in ein Krankenhaus in Bamako zu ermöglichen. Für solche Fälle hat man in der Anstalt kein Geld. Der verantwortliche Wachmann versprach uns, sich noch am Nachmittag zu melden, um den Krankentransport zu bestätigen.
Christiane hatte außerdem die Gelegenheit, mit zwei inhaftierten Frauen, die gerade ihre Küchensachen reinigten, über den Glauben an Jesus zu reden,
Im Knast gibt es viel Not. Es fehlt
an Geld, um die Versorgung sicher zu stellen. Wir tun, was wir können. Wir bringen
Medikamente mit, etwas Essen und erklären den Leuten Gottes Wort, zeigen ihnen
durch unsere Präsenz, dass Gott niemanden vergisst und machen Mut zum
Neuanfang. Heute ist uns noch einmal klar geworden was es bedeutet, die geringsten Brüder im Knast zu besuchen (Matth. 25,36.40). Die Verwandten kehren den Inhaftierten meist den Rücken zu. Die Arbeit ist vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein - aber vor allem ist sie eine Investition in das Leben von Menschen. Auf der Rückkehr erhielt Enoc S. einen Anruf von einem Kollegen, der am gleichen Vormittag in einem anderen Knast unterwegs war. Dort sind vor kurzer Zeit zwei Gefangene entlassen worden, die im Gefängnis Christen geworden sind. Was tun sie nach ihrer Freilassung? Sie laden ein Missionsteam in ihr Dorf ein, um ihren Familien die Möglichkeit zu geben, ebenfalls Nachfolger Jesu zu werden. Das sind wunderbare, hoffnungsvolle Kreisläufe. Sie entstehen dann, wenn wir das Kleine und Unscheinbare wagen und den Rest Gott überlassen.
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