Bamako | Ebola auf der Tagesordnung der Ev. Allianz in Mali

Gestern waren wir
bei einem Informations- und Gebetstreffen, das von der Ev. Allianz Malis organisiert wurde und in den
Räumen der FATMES in Bamako stattgefunden hat. Mitarbeiter von UNICEF, der
regionalen Gesundheitsbehörde sowie der Direktion für soziale Entwicklung waren
vertreten. Bereits vor einigen Monaten
hatte die Ev. Allianz gemeinsam mit UNICEF im Grenzgebiet zu Guinea eine
Aufklärungskampagne in Sachen Ebola durchgeführt. Man kennt sich mittlerweile
gut. Die Kooperation von Behörden und Kirchen, von Nichtchristen und Christen, von
Experten und religiösen Leitern sowie die Integration von Gebet und Information
ist in diesem Fall die richtige Maßnahme und aus meiner Sicht ein praktisches
Beispiel gesellschaftsrelevanter integrativer Missionsarbeit.

Wir sind Gott dankbar, dass es bisher nur
einen Ebolafall in Mali gegeben hat. Einige Personen sind noch in Quarantäne.
Die Inkubationszeit beträgt zwischen 8 bis 21 Tagen. Solange müssen die
Menschen überwacht werden, um auszuschließen, dass sie den Virus in sich
tragen.

Die Veranstaltung
wurde mit Gebet und Lobpreis im Beisein der Leute von UNICEF und den Behörden
eingerahmt. Der Doktor brachte es auf den Punkt: „Ärzte können aufklären und
Krankheiten behandeln, aber Gott allein kann heilen!“ Diese Aussage passt genau
in den religiösen Kontext Malis. Das können alle nachvollziehen. Es wurde auch
deutlich, dass die Übertragung des Ebola-Virus kein Schicksal ist. Durch das
Beachten von Hygiene- und Verhaltensregeln kann eine weitere Übertragung
vermieden werden. Das Verändern traditioneller Verhaltensweisen fällt den
Maliern jedoch ziemlich schwer. Die Malier sind traditionsbewusste Leute und es
ist grundsätzlich schwierig, Neuerungen und Veränderungen einzuführen.
In einigen
Gemeinden stellt man mittlerweile am Eingang Wasser und Seife zur Verfügung.
Die Gottesdienstbesucher werden gebeten, sich nicht zu umarmen oder intensiv zu
begrüßen, nur durch einen Wink oder durch Kopfnicken. Wichtig ist auch, dass Pastoren bei Segenshandlungen den Körperkontakt vermeiden.
Jedoch stellt sich die
Frage: Was passiert zu Hause in den Familien? Was passiert in den überfüllten
Sotrama und Duruni, den öffentlichen Verkehrsmitteln, wo 20 Personen in einem Kleinbus sitzen? Normalerweise wird bei
Besuchen das Wasser zur Begrüßung von mehreren Personen aus einem Becher
getrunken. Welche einfachen Tipps können helfen, in diesen Situationen eine
Übertragung zu vermeiden?

Pastoren spielen bei
der Sensibilisierung durch ihr Vorbild und durch eine Mentalität der
Verantwortung eine wichtige Rolle. Die intensive Gebetszeit nach der
Infoveranstaltung hat uns alle unsere Abhängigkeit von Gott bewusst gemacht. Er
ist unsere Hilfe und unser Schutz.
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