Mali | neuste Entwicklungen zwischen Hoffen und Bangen
Seit dem Versuch eines Gegenputschs innerhalb der
malischen Armee war es zu massiven Festnahmen gekommen. Angesichts der Unruhen
wurden die Schulen des Landes vorsichtshalber geschlossen. Morgen geht es
weiter. Die Schulen sind wieder geöffnet – ein weiterer Schritt zur
Normalisierung des öffentlichen Lebens.
Die geflüchteten Christen aus dem Nordwesten Malis
werden in Bamako weiterhin von Mitarbeitern der Ev. Allianz und von Campus für
Christus betreut. Die Baptistengemeinde Imhausen hat heute eine Kollekte für
die malischen Flüchtlinge zusammen gelegt. Das Geld wird über die
Allianz-Mission nach Mali weitergeleitet. Ein starkes Zeichen der Solidarität und der Hoffnung.
Mittlerweile gibt es zaghafte
Verhandlungsbemühungen zwischen der CEDEAO (westafrikanische Union), der
malischen Übergangsregierung und den Rebellen und Islamisten im Norden des
Landes.
Die CEDEAO trifft sich Morgen zu weiteren
Verhandlungen in Abidjan (Elfenbeinküste) um die mögliche Entsendung von
Truppenkontingenten nach Mali zu beraten. Der malische Militärrat legt darauf Wert,
dass eine solche Maßnahme nur auf Einladung der malischen Regierung erfolgen
kann.
Die Vermittler der CEDEAO haben Bamako (malische
Hauptstadt) nach erfolglosen Beratungen inzwischen verlassen. Im Mittelpunkt
der Gespräche stand die Frage, wie die Übergangsregierung Malis nach dem 22.
Mai aussehen wird. An diesem Stichtag läuft das 40-tägige Interimsmandat der
aktuellen Regierung ab.
Interviews im öffentlichen Fernsehen (ORTM) und in
der Presse zeigen, dass Kapitän Sanogo immer noch die Fäden in der Hand hat und
die politischen Strippen zieht, obwohl er das nicht offen zugibt.
Die
amerikanische Regierung hat vor zwei Tagen nochmals darauf hingewiesen, dass
der
Rückzug
der Armee aus dem politischen Leben Voraussetzung für internationale
Unterstützung
sei.
Jeder in Mali weiß: wenn die Militärs an der Macht festhalten wollen, wird es
wieder zu
einem
Embargo kommen. Das träfe in erster Linie die Bevölkerung, die in weiten Teilen
des
Landes schon jetzt von
Lebensmittelengpässen betroffen ist. Wenn die Militärs die Bevölkerung gegen
sich aufbringt, dann kann dies zu massiven Unruhen auf den Straßen führen.
Die Stimmen in der Presse und auch persönliche
Stellungnahmen aus Mali besagen, dass die Tage nach dem 22. Mai entscheidend
sind. Es wird sich herausstellen, ob es zu stabilen politischen Verhältnissen
kommen wird und damit die Voraussetzung für ein entschlossenes Durchgreifen in
den nördlichen Krisengebieten ermöglicht wird.
Inzwischen haben Hilfskonvois Bamako in Richtung
Norden verlassen. 180 Tonnen Hilfsgüter sind auf dem Weg. Mit Lebensmitteln und
Medikamenten soll der notleidenden, isolierten Bevölkerung des Nordens geholfen
werden.
Gebet ist wichtig:
für gute Resultate bei den diplomatischen
Verhandlungen zwischen CEDEAO und malischer Übergangsregierung
für die sichere Ankunft des Hilfskonvois im Norden
für die Aufnahme der Gespräche mit den Rebellen und
Islamisten im Norden
für Flüchtlinge aus dem Norden, die alles verloren
haben und sich eine neue Existenz aufbauen müssen
für eine erfolgreiche Durchführung der landesweiten
Hungerhilfeprojekte
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