Und immer wieder Spuren
Die Temperaturen sind gestiegen in den letzten Tagen. 35 Grad. Und dazu ein ziemlich warmer Wind, der über die Straßen fegt und den Staub in den Ecken ansammelt. Nicht vom Wind verweht sind die virtuellen Spuren von Christiane, die ich überall entdecke, wo ich hingehe. Draußen im Hof, wo wir vor einigen Jahren noch Federball und Indiaka gespielt haben. Auf den Fluren und in der Bibliothek der FATMES, wo Christianes Handschrift überall auf den Buchrücken auftaucht. Die Räume des Appartements, wo ich untergebracht bin, haben wir bis 2021 noch gemeinsam während unserer Besuche in Mali bewohnt. In der roten Kiste, wo wir die malischen Kleidungsstücke aufbewahren, die wir nicht mit nach Deutschland genommen haben, entdecke ich die alte in Leder eingebundene Bambarabibel von Christiane. Ich nehme sie in die Hand und wische sie sauber. Ich werde sie in den Koffer packen und mit nach Deutschland nehmen, samt der letzten Notizen von Bibelarbeiten, die sich hier und da finden. Wertvolle Spuren, Andenken und Erinnerungen an die realen Spuren, die sie hier in Mali hinterlassen hat. Gestern bekam ich Besuch von einem deutschen Missionsehepaar, die auch schon seit vielen Jahren in Mali arbeiten. Die Kollegin erzählte mir von einem Traum, wo ihr Christiane begegnet ist und ihr "die Schlüssel für die Türe nach Mali" überreicht hat. Geheimnisvolle Bilder.
In den letzten Tagen habe ich mit meinem Kollegen Enoc meinen alten Weggefährten Maurice S. zu Hause besucht, dessen Frau kurz nach Christiane Ende Oktober letzten Jahres verstorben ist. Wir schauen uns in die Augen und wissen, dass uns das gleiche Schicksal "heimgesucht" hat. Wir erzählen, trösten uns und erinnern uns an viele gemeinsame Jahre des Unterwegsseins in Mali. Unsere Arbeit ist in die Jahre gekommen. Gott sei Dank gibt es viele segensreiche Spuren, die bleiben, die unser Herz erfreuen und die der Gemeinde Jesu in Mali hoffentlich auch in Zukunft ein Segen sein werden.
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