Mali | wenn du merkst, dass da etwas wegbricht
Seit 6 Jahren kennen wir die Diagnose: Demenz. Seit dieser Zeit haben wir Ärzte konsultiert, die uns mit ihren Diagnosen und therapeutischen Maßnahmen begleitet haben. Nach jedem Arztbesuch sind wir wieder zurückgekehrt in unseren Alltag, den wir versuchen, den Umständen entsprechend zu gestalten. Nicht nur Ertragen, sondern schöne Momente aktiv erleben, sie für eine kurze Zeit festhalten. Der Umgang mit Demenz, es ist ein Lernprozess. Zunächst ein Aufbäumen, immer wieder Hilfeschreie, Gebete um Heilung, ein Arrangement mit Höhen und Tiefen. Hoffnung und Verzweiflung. Ein langsames Abschiednehmen. Degeneration. Wir lernen das Vergessen kennen, schrittweise, unaufhaltsam, stetig. Wir sehen es nicht, wir spüren es, dass die Zellen im Gehirn sich vergeblich bemühen, einander die Hände zu reichen, um logische Verknüpfungen herzustellen und die Reihen zu schließen. Der Weg zueinander ist zu weit, die Geduldsfäden werden kürzer. Wir tauchen in Welten ein, der Tiefsee gleichend, die wir ...