Dangassa | das Pastorenkind


Um kurz nach 6.00 Uhr verließen wir mit unserem vollgetankten Auto, Pastor Enoc S. und Beatrice, der Frau eines Kollegen, die malische Hauptstadt. Dangassa, im Süd-Osten Bamakos war unser Ziel. Wir wollten dort pünktlich zum Segnungsgottesdienst ankommen, was uns trotz einer Reifenpanne gelang. Diesmal hatten wir die nördliche Route gewählt. Glücklicherweise war die Fähre, mit der wir den Niger überqueren mussten in Betrieb. In Mali ist Ramadan, islamischer Fastenmonat. Da fasten auch schon mal Fähren und man weiß nie, was auf einen zukommt. Aber alles ging gut.
Unsere Missionarskollegen aus Kamerun, Prospere und Pauline hatten vor einigen Wochen Nachwuchs bekommen – ein Mädchen. Sie hat einen kamerunischen Namen, der ins Deutsche übersetzt Gnade bedeutet. Prospere und seine Frau leben und arbeiten seit 2008 in Dangassa und gründen dort in Zusammenarbeit mit unserem Partnerbund der UEPEM eine Gemeinde. Die Gegend ist ein hartes Pflaster. ...

Die Gemeinde ist noch klein. Die Beiden haben vier Kinder. Der älteste Sohn war vor zwei Jahren während ihres Urlaubs in Kamerun tragisch ums Leben gekommen, ein großer Schock für die Familie. Doch Gott hat jetzt die Gnade geschickt. 




Freunde und Arbeitskollegen waren angereist. Einige Nachbarn waren dabei und Lehrer, 
die an der Schule in Dangassa unterrichten, aber keine Christen sind. Die Lutherische Mission aus Kamerun, bei der Prospere angestellt ist, hatte Geld für ein neues kleines aber feines Gemeindehaus zur Verfügung gestellt. Erst vor kurzem ist es fertig geworden. Der mit vier Betonsäulen versehene Raum sieht im Inneren antik tempelhaft aus – abgesehen von dem Wellblechdach. Das schmucke Gemeindehaus bot einen geeigneten Rahmen für den besonderen Gottesdienst, der von 60 Personen besucht war. 

Grußworte, die Kinderdarbringung von Enoc und die Predigt von Alfred bildeten die Hauptbestandteile des Programms, das vom Praktikanten Teme souverän geleitet wurde. Die UEPEM hatte diesen Tag als "Tag der Mission" ausgerufen. Alle Kollekten dieses Sonntags kommen der inlandmissionarischen Arbeit der UEPEM in Mali zugute. Von daher war das Thema der Predigt passend: Wie können wir Menschen helfen, Jünger Jesu zu werden? Anhand von Johannes 1,29ff erklärte Alfred, auf was es inhaltlich und methodisch ankommt: Jesus als Retter kennen. Den Geist Gottes als Kraftfeld nutzen. Weniger Worte machen. Die richtigen Fragen stellen. Die Menschen einladen: Komm, und sieh dir das an! - Jesus vor Augen malen und unseren glaubwürdigen Lebensstil reden lassen. Als Alfred, in Anspielung auf Nathanaels Einschätzung, dann die Leute aus Nazareth mit den in Mali umstrittenen Coulibalys verglich, von denen man nichts Gutes erwarten kann, war das Gelächter und Kopfnicken groß.


Das lutherische Missionsehepaar hatte auf eine Kindertaufe während des Gottesdienstes verzichtet. Das, so finden wir, ist ein starkes Zeichen gelebter Ökumene. Die Lutheraner ordnen sich den theologischen Gepflogenheiten der UEPEM unter, bei der traditionell eine Kindersegnung, aber keine Kindertaufe durchgeführt wird. Die Kindertaufe wird im familiären, nichtöffentlichen Rahmen nachgeholt. 
Es ist nicht notwendig zu erwähnen, dass die Feier nicht mit dem Gottesdienst beendet war. Danach gab es Plauderei, Austausch beim Tee – und ein drei bis vier gängiges Essen – Reis mit Fleisch und Gemüse, Getränk Nummer eins, Gebäck, Kuchen, Getränk Nummer zwei, Datteln, Bonbons, Getränk Nummer drei - diesmal ein Tee.  Ergebnis: Alle sind satt geworden.


Vor kurzem hat eine Evangelisation in einem Nachbarort stattgefunden. Keine zählbaren Resultate. Aber der Kontakt steht und der Bürgermeister des Dorfes stellt „der künftigen Gemeinde“ eines seiner Grundstücke zur Verfügung. Die Verhandlungen und administrativen Abläufe sind angeleiert. Wir fuhren hin und begrüßten den alten Dorfchef in seinem Hof und traten gegen 17.00 Uhr die Heimreise an.


Es war ein voller Tag, voller ermutigender Begegnungen. Wir hoffen, dass Gott den Einsatz von Prospere und Pauline segnet und die Gemeindearbeit sich weiter festigt.

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