Sabalibougou | Christiane in action

Über 30 Kinder in der ersten Klasse unterrichten, das ist wahrlich keine einfache Geschichte. Manchmal ist der Lärmpegel unerträglich hoch. Einige fangen gerade an, die am Straßenrand erworbenen in Fett gebackenen Teigwaren zu verzehren. Andere kommen zu spät, weil sie von den Eltern oder älteren Geschwistern zu spät auf den Schulweg geschickt wurden. All das nehmen wir erst einmal zur Kenntnis. Wir sind uns sicher, dass sich der Mangel an Disziplin erst langsam verändern lässt.
Die Kinder sind das Sitzen und geduldige Zuhören nicht gewohnt. Und wenn Christiane ihnen auf Bambara und Französisch erklärt, dass es unschicklich ist, sich die verschmutzen Finger an den Klamotten abzuwischen, dann scheint die Lektion irgendwie einleuchtend. Wie das später mit der Umsetzung funktioniert werden wir sehen.
Nach den Vorgaben der Schulbehörde soll der Unterricht in Französisch erfolgen. Doch wie soll das gehen, wenn Kindern zu Hause kein Wort in Französisch reden? Ohne Bambara läuft es nicht. Entsprechend viele eindrückliche Wiederholungen sind nötig, bis die Kinder die fremdartigen französischen Lautkombinationen über ihre Lippen bekommen. Christiane hakt oft nach und lässt sich dann von den Kindern den Sinn in Bambara erklären, um sicher zu gehen, dass die Inhalte auch verstanden wurden.

Weiter geht's mit dem Hinweis darauf, dass es äußerst ungünstig erscheint, sich einander zu verprügeln, konkret die Steine nicht gegen Bruder, Schwester und Freund zu erheben, sondern artig auf dem Boden liegen zu lassen. Und das Zerren und Zerreißen der Kleider wird sicherlich auch von den Eltern nicht gerne gesehen. Die Kinder wiederholen brav die Lektionen fürs Leben. Und wie bei uns Erwachsenen hapert es meist an der Umsetzung im täglichen Leben.
Mich beeindruckt die Geduld, mit der Christiane den ungeübten Kindern nützliche Verhaltensweisen, Hygiene und Respekt beibringt. Dazu gehört auch zu vermitteln, wie man Erwachsene höflich grüßt oder den Kampf gegen lästige Läuse erfolgreich bestreitet.
Aus Kindern werden nicht von Heute auf Morgen reife,erwachsene Menschen. Es ist ein langer Prozess, wo langer Atem und sehr viel Liebe erforderlich sind. Uns kommt es darauf an, dass die Kinder diese Liebe spüren. Wir beten und hoffen, dass aus ihnen tüchtige Leute werden, die fürs Leben taugen und sich für ihr Land engagieren.

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