Bamako | Konferenz für Frieden und Versöhnung
Daniel C., der ehemalige
Vorsitzende der Ev. Allianz in Mali brachte es während der Konferenz für Frieden und Versöhnung auf den Punkt: Frieden und
Versöhnung in Mali sind nicht ohne Gerechtigkeit und Vertrauen zu haben. Ehrliche
Vergebung und Bereinigung von Konflikten in der Gesellschaft setzt voraus, dass
offen miteinander geredet und ungerechtes Verhalten geahndet wird. Er
bezeichnete die französische Intervention im Januar 2012 als ein Eingreifen
Gottes, auch wenn die Franzosen selber das vielleicht anders sehen und viele Malier
den Franzosen politisches Kalkül vorwerfen. Er begrüßte die Geduld der
malischen Regierung, bei den langwierigen Verhandlungen in Ouagadougou und
Alger den Ausgleich gesucht zu haben. Auch die Rolle der Christen und der
Gemeinden kam zur Sprache. Waffen sind für Christen tabu. Daniel C. betonte vielmehr
das große Privileg der Christen, eine geistliche Dimension der Versöhnung
innerhalb der Gesellschaft anzusprechen. Frieden ist mehr als das Ergebnis
diplomatischen Geschicks. Jesus Christus hat Frieden gestiftet, und der kam nur
durch den Einsatz seines Lebens zustande. Der Frieden in der Gesellschaft setzt
den Frieden der Herzen voraus. Der tiefgehende Frieden des Herzens ist aber nur
durch Jesus Christus zu haben.
Andererseits mahnte er die
Christen zu mehr Einheit. Wer sich nach Außen für Frieden und Versöhnung
einsetzen wolle, der müsse auch nach Innen Einheit und Versöhnung leben. Er
prangerte den Geist der Konkurrenz innerhalb der christlichen Bewegung an, der
zu Streit und Trennung führt. Auch Christen werden an ihren Taten gemessen. Wer
Versöhnung verkündigt, der muss auch versöhnt leben.
Das waren starke Worte, die
der weise Mann an die anwesenden Vertreter aus den Gemeinden richtete. Die
Regierung hatte Vertreter aus den Ministerien für Frieden und Versöhnung und für
religiöse Angelegenheiten entsandt, die ihre Grußworte weitergaben. Organisiert
wurde die Konferenz vom nationalen Jugendkomitee der Ev. Allianz in Mali unter
dem Vorsitz von Dr. Yacouba D. Das Treffen war leider schwach besucht. Doch die
Direktübertragung per Radio sorgte auf diesem Wege für eine große
Zuhörerschaft.
Wir haben die Konferenz sehr
begrüßt. Sie zeigt, dass sich malische Christen in das gesellschaftspolitische
Geschehen einmischen.
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