Mali | Versöhnung als Herausforderung für die christliche Missionsarbeit in Mali

Während den militärischen Auseinandersetzungen im Norden
Malis kam es zu massiven Menschrechtsverletzungen seitens der am Konflikt
beteiligten Parteien. Sowohl die Tuareg, als auch die radikalen Islamisten und
Angehörige der malischen Armee haben Verbrechen begangen, die gegen jegliche
Konventionen verstoßen. Die Folgen waren Mord und Tod aber auch ein
nachhaltiges Misstrauen zwischen einigen Volksgruppen in Mali.
Und es stellt sich die Frage: Welche Rolle spielen
Christen, christliche Kirchen und Missionsgesellschaften angesichts dieser
enormen Herausforderungen in der malischen Gesellschaft?
Der christlich-missionarische Auftrag besteht nicht nur in der Verkündigung in geschlossenen Räumen, die wir selber schaffen und die uns sicher erscheinen. Er besteht auch nicht nur im „Gebet
aus sicherer Distanz“ für Regierungen und politische Verantwortungsträger.
Er schließt die riskoreiche, aktive Verantwortung und die Gestaltung der Gesellschaft mit ein.
Nicht nur Beten, nicht nur Christus als Herrn und Retter verkündigen, sondern
auch Gemeinden auf den Weg nehmen, damit sie Gesellschaft im Sinne biblischer
Werte mitgestalten. So wird deutlich, dass Jesus etwas zu tun hat mit
gelingendem Leben. Denn er ist Friedensstifter. Ich wünsche mir, dass Pastoren und Vertreter der Evangelischen Allianz in Mali aktiv werden, der Regierung ihre Hilfe anbieten und die Möglichkeit zu vermittelnden Gesprächen nutzen, wo immer sie sich ergeben. Viele Christen, die ihre Heimat im Norden Malis während der Rebellion verlassen mussten, sind auf dem Rückweg. Sie werden wieder Gottesdienste feiern und präsent sein vor Ort. Das sind starke Zeichen der Normalisierung und Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung des gesellschaftlichen Heilungsprozesses.
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