Mali | ein langer Weg zum Frieden, Kämpfe im Norden
In der malischen Hauptstadt Bamako bereitet man sich auf
Wahlen vor, die für Juli vorgesehen sind. Das Leben geht seinen normalen Gang. Reisewarnungen
für bestimmte Gebiete sind aufgehoben worden. Einige Länder haben die zweitweise
ausgesetzte Entwicklungshilfe wieder angestoßen. Der malische Ministerpräsident
Sissoko war letzte Woche in Brüssel, um mit der EU über die Lage in Mali und
mögliche Hilfeleistungen Europas zu beraten. Das sind positive Entwicklungen.
Aber es ist noch ein weiter Weg zurück zu
Demokratie und verlässlichem Frieden in Mali.
Vor zwei Wochen hatte es einen Zusammenstoß
innerhalb der malischen Armee gegeben. Die Soldaten des Fallschirmjägerbataillon,
die auch als Präsidentengarde des gestürzten Präsidenten Amadou Toumani Touré fungierten,
und die Putschisten aus Kati haben sich in einer Kaserne in Bamako ein mehrstündiges
Gefecht geliefert, bei dem Zivilisten ums Leben gekommen und zahlreiche Personen
verletzt wurden. Weder die Bevölkerung noch die Übergangsregierung unter
Dioncounda Traoré haben angesichts der angespannten Sicherheitslage im Land
Verständnis für solche Scharmützel. Auf Drängen des malischen Präsidenten haben mittlerweile Vermittlungsgespräche
stattgefunden. Es wird wahrscheinlich dazu kommen, dass das Fallschirmjägerbataillon
aufgelöst wird und die Soldaten anderen Armeeeinheiten zugeordnet
werden.
Kapitän Sanogo, der Anführer der Putschisten vom März 2012, ist zum Vorsitzenden eines Komitees ernannt worden, dessen Aufgabe darin besteht, die malische Armee zu reformieren. Dazu muss er seine Kaserne und seine Truppen in Kati verlassen und ein Büro in der Innenstadt Bamakos beziehen. Das ist sicherlich auch ein strategischer Coup des malischen Präsidenten, um Sanogo möglichst von militärstrategischen Entscheidungen fernzuhalten. Es kursieren Gerüchte, dass Sanogo während des islamistischen Vorstoßes auf Konna am 10. Januar einen erneuten Putsch gegen die Übergangsregierung hätte starten wollen, um die Zentralregierung zu schwächen. In diesem Fall hätte sich die Verlegung westafrikanischer Truppen nach Mali verzögert und den Islamisten im Norden Malis mit Sicherheit in die Karten gespielt. Ob es eine heimliche Absprache zwischen Sanogo und Ag-Ghali, dem Anführer von Ansar Dine (radikale Gotteskämpfer), gab oder nicht - darüber kann weiter spekuliert werden. Es ist sicherlich richtig, dass Sanogo so weit wie möglich von der politischen Entscheidungsebene ferngehalten wird. Und dies scheint bisher zu gelingen.
Wie geht es weiter mit der Armee in Mali? Ende März/Anfang April soll offiziell die europäische Ausbildungsmission der malischen Armee beginnen. Bis zu 330 Berater und Ausbilder sollen in Mali unter französischer Führung aktiv werden. Eine gut aufgestellte malische Armee ist für die langfristige Absicherung des Landes von fundamentaler Bedeutung.
Kapitän Sanogo, der Anführer der Putschisten vom März 2012, ist zum Vorsitzenden eines Komitees ernannt worden, dessen Aufgabe darin besteht, die malische Armee zu reformieren. Dazu muss er seine Kaserne und seine Truppen in Kati verlassen und ein Büro in der Innenstadt Bamakos beziehen. Das ist sicherlich auch ein strategischer Coup des malischen Präsidenten, um Sanogo möglichst von militärstrategischen Entscheidungen fernzuhalten. Es kursieren Gerüchte, dass Sanogo während des islamistischen Vorstoßes auf Konna am 10. Januar einen erneuten Putsch gegen die Übergangsregierung hätte starten wollen, um die Zentralregierung zu schwächen. In diesem Fall hätte sich die Verlegung westafrikanischer Truppen nach Mali verzögert und den Islamisten im Norden Malis mit Sicherheit in die Karten gespielt. Ob es eine heimliche Absprache zwischen Sanogo und Ag-Ghali, dem Anführer von Ansar Dine (radikale Gotteskämpfer), gab oder nicht - darüber kann weiter spekuliert werden. Es ist sicherlich richtig, dass Sanogo so weit wie möglich von der politischen Entscheidungsebene ferngehalten wird. Und dies scheint bisher zu gelingen.
Wie geht es weiter mit der Armee in Mali? Ende März/Anfang April soll offiziell die europäische Ausbildungsmission der malischen Armee beginnen. Bis zu 330 Berater und Ausbilder sollen in Mali unter französischer Führung aktiv werden. Eine gut aufgestellte malische Armee ist für die langfristige Absicherung des Landes von fundamentaler Bedeutung.
Der Süden des Landes bis zur Stadt Tombuktu ist
soweit unter Kontrolle. Dennoch ist auch in Tombuktu nicht auszuschließen, dass islamistische Terroristen noch Schaden anrichten können. Die Bevölkerung Tombuktus lebt unter einer
gewissen Spannung. Das öffentliche Leben beginnt sich nur langsam wieder zu
normalisieren. Die Vorstöße der frankomalischen Allianz haben zur Befreiung der
meisten von Islamisten besetzten Städte geführt. Die große Herausforderung der
malischen und westafrikanischen Kontingente besteht nun darin, die
zurückgewonnenen Gebiete abzusichern.
Kritisch wird es nordöstlich von Douentza. Die
Wege zwischen Douentza und Gao sind von den Rebellen teilweise vermint, so dass
es immer wieder zu Unfällen und Todesopfern kommt. Auch Zivilisten sind betroffen.
In Gao selbst ist es im Zentrum zu heftigen
Auseinandersetzungen gekommen. Die Zahl der Opfer ist bisher unbekannt.
Einige der Islamisten halten sich auf einer der Stadt vorgelagerten Flussinsel versteckt
und überqueren in der Nacht lautlos mit Booten den Fluss. Das Haus des Gouverneurs
von Gao und andere Verwaltungsgebäude wurden zeitweise von ihnen besetzt. Nach
urbanen Guerillakämpfen sind die Islamisten inzwischen zurückgedrängt worden. Französische
und malische Soldaten sind mittlerweile bis nach Baurem vorgedrungen. Die Lage
hat sich einigermaßen beruhigt – für wie lange wird abzuwarten sein.
Unterdessen haben sich die Kämpfe weiter Richtung
Norden verlagert. In der Umgebung der Stadt Kidal und Tessalit wird gekämpft. Selbstmordattentate haben in der Region Menschenleben gekostete. Ein
belgischer Unteroffizier, der den französischen Fremdenlegionären angehörte, ist
im Kampf gefallen. In der Gegend von Tessalit sind Truppen aus dem Tschad
stationiert. Bei den Kämpfen am vergangenen Samstag sind 23 Soldaten aus dem Tschad gestorben. Chapeau für die westafrikanischen Soldaten, die sich für Mali und dessen Sicherheit ins Zeug legen und dabei ihr Leben opfern. Auf der
Seite der Islamisten sind 93 Kämpfer ums Leben gekommen. Die Angaben stammen aus Militärquellen des Tschad. An der Grenze zu
Südalgerien ist es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Tuareg der
MNLA (Befreiungsbewegung des Azawad) und einer noch nicht klar definierbaren militanten
Gruppe gekommen. Ob es sich um Islamisten handelt, oder um Angehörige der MAA
(Arabische Bewegung im Azawad), die sich im Bruderkrieg gegen die MNLA befinden, ist nicht klar. Die MAA hat sich vor einiger
Zeit von der MNLA abgespaltet. Es handelt sich um eine Bewegung, die
arabischstämmige Malier im Norden Malis vereint.
Die asymmetrische Kriegsführung der fanatischen, spontan
agierenden und unberechenbaren
Islamisten macht die Lage äußerst schwierig und kompliziert. Die alliierten
Truppen sind auf Luftaufklärung angewiesen, um dem Versteckspiel ihrer Gegner auf
die Spur zu kommen. Für diese Manöver sollen auch amerkanische Dronen zum Einsatz kommen.
Gott hat den Überblick. Mali benötigt weiter unsere Gebete.
für die Christen, die Gemeinden und Pastoren und deren
Sicherheitfür die Vorbereitungen auf die Wahl im Juli
für gegenseitigen Respekt innerhalb der malischen Armee
für Frieden im Norden des Landes
für die Vermittlungsversuche Burkina Fasos zwischen den Kontrahenten
dafür, dass es zu keinen illegalen Übergriffen und zu Lynchjustiz kommt
für die Angehörigen, die in den Kämpfen ihre Söhne verloren haben
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