Sabalibougou | Schuljahr gestartet trotz ungünstiger Bedingungen
Das Schuljahr an der Christlichen Schule in Sabalibougou hat am Anfang der Woche wieder begonnen. Das war alles andere als selbstverständlich und stimmt uns deshalb umso dankbarer. Die Rangeleien zwischen Lehrergewerkschaften und Regierung im Bereich der kommunalen Schulen hat noch kein Ende gefunden. Das Damoklesschwert von Lehrerstreiks und damit einhergehenden Unterrichtsausfällen schwebt nach wie vor über den malischen Schulen. Privatschulen sind da etwas unabhängiger und freier in ihren Entscheidungen, vorausgesetzt, sie bezahlen ihre Lehrkräfte ordentlich und regelmäßig. Der gute Ruf vieler Privatschulen führt dazu, dass Eltern ihre Kinder aus den staatlichen Schulen abmelden und an die privaten Träger überweisen. Das ist auch der Fall in Sabalibougou. Die Zahl der SchülerInnen übersteigt bei Weitem die 500. Das ist für die Schulleitung und die 12 Lehrkräfte eine große Verantwortung, zumal die Schulbehörden den privaten Schulen nochmal mehr auf die Finger schauen. Andererseits wäre die malische Schullandschaft um ein Vielfaches ärmer, würde es solche privaten Schulinitiativen nicht geben. Neben den beiden Vorschulklassen wurden in diesem Jahr in der ersten Klasse 55 neue Kindern eingeschult. Für deutsche Verhältnisse eindeutig eine Grenzüberschreitung, für malische Umstände noch im Bereich des Erträglichen. Es hätten durchaus mehr sein können. Doch die Schulleitung hat sich dann entschieden, die Reisleine zu ziehen, damit die Lehrkräfte nicht überfordert werden. Corona spielt auch in Mali nach wie vor eine Rolle, jedoch längst nicht mit der medialen Aufmerksamkeit und den Aufgeregtheiten, die wir hierzulande wahrnehmen. Im ersten Schuljahr wird erstmalig mit einem neu entwickelten didaktischen Begleitmaterial zum Erlernen des Lesens und Schreibens in französischer Sprache gearbeitet. Wir hoffen sehr, dass dies zu einer besseren Qualität des Unterrichts und Entlastung der LehrerInnen beiträgt.
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