Megamarsch Berlin 2018 | Wir gehen weiter

 … so lautet das Motto der Megamarschbewegung. Grenzen überschreiten. Gas geben, auch wenn es schmerzt. Es geht immer noch weiter, selbst dann wenn Verstand und Körper sagen, dass es eigentlich Zeit ist aufzuhören. Karsten Pascher, Bernd Gebhardt aus Leipzig und ich haben es geschafft, 100 km an einem Stück in 22 Stunden und 25 Minuten zurückzulegen. Tag und Nacht in einem durch, vom 1. auf den 2. September, auf scheinbar nie endenden Wegen von Berlin-Mitte bis Teltow (Nähe Potsdam) - durch urbane Gebiete und dunkle Wälder, entlang schöner Seen und Kanäle im Südwesten Berlins, vorbei an protzigen Villen und bürgerlichen Vorgärten, über steinerne und eiserne Brücken. Ab und zu begegneten wir informierten Berlinern, die uns anfeuerten und "Ihr seid die wahren Helden" skandierten. Vier Verpflegungsstationen boten Zeit für eine kurze Rast, zum Verarzten der geschundenen Füße und zum Auffüllen unserer Trinkbehälter. Zahllose Bananen und Müsliriegel sind in unseren Mägen gelandet. Ich habe bisher nie über 55 km an einem Stück zurückgelegt. Am Start waren wir aufgeregt und haben uns gefragt, ob die zurechtgelegte Taktik aufgehen würde. Wir hatten unabhängig voneinander trainiert und waren gespannt, ob unsere Rhythmen kompatibel sein würden. Doch Gott sei Dank hat es funktioniert. Ein Höhepunkt war das „Bergfest“ bei Kilometer 50. Die Hälfte war geschafft. Die Nacht durchwandern mit einer Lampe auf der Stirn, immer auf der Suche nach den weißen Pfeilen, die den Weg markierten, den Sonnenaufgang erleben, das ist etwas besonderes. Wir starteten in einen neuen Tag, der neue Kräfte mobilisierte. Ab und zu schlugen wir uns in die Büsche, um Wasser ablassen. Bei Kilometerstand 60 taten die Füße schon ziemlich weh, und es war abzusehen, dass es nicht blasenfrei zu Ende gehen würde. Das Aufstehen nach jeder Rast fiel schwer. Ich brauchte einen halben Kilometer, um wieder in den Rhythmus zu kommen und mir bewusst zu machen, dass die Schmerzen ein ständiger Begleiter sein würden. Pflastersteine, Sand, Asphalt, Kies und Waldboden haben unsere immer müder werdenden Füße nicht hindern können, weiterzugehen.

Ab und zu haben wir mit anderen Teilnehmern gesprochen, uns nach deren Zustand erkundigt und uns gegenseitig Erfolg gewünscht. Am Anfang trafen wir auf eine Mutter, die vor drei Monaten ein Baby zur Welt gebracht hat, sich dennoch für den Marsch angemeldet hatte und jetzt den Kinderwagen vor sich herschob. Respekt. Wir haben Teilnehmer getroffen, die mit Muskelkrämpfen auf Baumstämmen hockten oder humpelnd unterwegs waren und es dennoch ins Ziel geschafft haben.
Bei Kilometer 82 trafen wir nur noch wenige Mitläufer an der letzten Station. Das Feld hatte sich erheblich gelichtet. Jetzt waren es nur noch 18 km. Aufstehen. Weitergehen. Durchbeißen. Ich habe auf der Strecke viel an Christiane, meine Frau, gedacht. Wir haben viel gemeinsam trainiert und sind zur Vorbereitung den Westerwald abgelaufen. Doch das gesundheitliche Risiko erschien uns zu hoch, um die Herausforderung zu bestehen. Christiane hat das Wochenende bei ihrer Mutter in Leverkusen verbracht und mitgefiebert. Unsere Kinder haben mich per What’s App virtuell angefeuert – voller Stolz auf den verrückten und wahnsinnigen Vater, der sich so was antut.
Wir sind dankbar für alle Gebete und Unterstützung. Karsten und Bernd haben durch diese Aktion ca. 6.000 € für die HIV-Arbeit in Mali einsammeln können. Super. Christiane und ich haben Spenden für den Bau von zwei Schulen in Mali eingesammelt. Die Kinder in Mali liegen uns am Herzen und wir sind froh, dass bisher über 7.000 € zusammengekommen sind.
Das Ganze war eine mega Erfahrung – körperlich und mental, eine Erfahrung die Anlass gäbe, über das Leben jenseits des Normalen zu philosophieren. 
Ich bin froh, einen Gott zu kennen, der uns Mut macht, das Normale zu sprengen und die Kraft gibt, Alles zu geben.
Das Megamarsch-Team hat die ganze Aktion gut vorbereitet. Danke dafür. Von den ca. 1.000 Teilnehmern haben es 279 ins Ziel geschafft (offizielle Zahlen des Veranstalters). Zur Belohnung gab es eine Medaille, eine Urkunde und ein kühles Bier.
Wir danken allen, die sich auf unser Vorhaben eingelassen und das Ganze nicht als „wahnsinnige Spinnerei“ abgetan haben.
Nach wie vor gibt es die Möglichkeit, die Aktion und damit den Bau von Schulen in Mali mit einer Spende zu unterstützen. 

Hier geht es zur sicheren Online-Spende. Jeder Spender erhält selbstverständlich eine Spendenquittung. Herzlichen Dank.

Unser Partner

Schule in Sabalibougou

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Zweck: Meier - Mali