Evangelisation - klassisch und postmodern (2)
Praktische
Folgen des missional inkarnatorischen Lebensstils für
jedermann:
Missional bedeutet: die missionarische Sendung wird zum Mittelpunkt des Denkens und Handelns einer Gemeinde. Leitungsstrukturen, Programme, Gottesdienstgestaltung und wöchentliche Aktivitäten werden kritisch daraufhin untersucht, ob sie dem Ziel von Gottes Mission in der Welt dienen oder nicht. Wenn nötig, werden Programme gestrichen und missionarische, weltoffene und für die Gesellschaft relevante Initiativen unterstützt.
Inkarnatorisch bedeutet: Christen und Gemeinden leben der Welt zugewandt, sie nehmen am gesellschaftlichen Leben teil, sie gestalten ihr Gemeindeleben und ihre Verkündigung so, dass Menschen es als bedeutsam, als lebensverändernd empfinden und es für sie nachvollziehbar wird.
Die Kirche bewegt sich in einer gemeinsamen Welt und gestaltet sie im Sinne Jesu:
Mit Nichtchristen essen gehen
Wir brauchen beide Ansätze, jedoch den missionalen in Zukunft mehr als den klassischen.
Bisher spielte die klassische Evangelisation eine herausragende Rolle wenn es um Mission und Verkündigung des Evangeliums ging. In Zukunft muss es umgekehrt sein. Der missionale Lebensstil aller Christen muss zur Hauptsache werden und die klassische Evangelisation muss eine Nebenrolle einnehmen. Damit das Wirklichkeit wird, müssen Gemeinden, aber auch Missionswerke umdenken. Es geht nicht um ein MakeUp, um neue Farben, neue Flyer und neue Profile eines immer gleichen Ansatzes. Es geht um ein StartUp, um einen neuen Ansatz, der die missionarische Sendung der Gemeinde in den Mittelpunkt stellt. Das bedeutet:
Missional bedeutet: die missionarische Sendung wird zum Mittelpunkt des Denkens und Handelns einer Gemeinde. Leitungsstrukturen, Programme, Gottesdienstgestaltung und wöchentliche Aktivitäten werden kritisch daraufhin untersucht, ob sie dem Ziel von Gottes Mission in der Welt dienen oder nicht. Wenn nötig, werden Programme gestrichen und missionarische, weltoffene und für die Gesellschaft relevante Initiativen unterstützt.
Inkarnatorisch bedeutet: Christen und Gemeinden leben der Welt zugewandt, sie nehmen am gesellschaftlichen Leben teil, sie gestalten ihr Gemeindeleben und ihre Verkündigung so, dass Menschen es als bedeutsam, als lebensverändernd empfinden und es für sie nachvollziehbar wird.
Die Kirche bewegt sich in einer gemeinsamen Welt und gestaltet sie im Sinne Jesu:
- Wir feiern Gottesdienst in der Welt.
- Unsere Botschaft ist mit unserem Leben verbunden.
- Wir identifizieren uns mit den Themen, Fragen und Schicksalen der Menschen in unserer Umgebung.
- Wir bauen Beziehungen auf und praktizieren räumliche, langfristige und echte Nähe.
- Wir sind für Mitmenschen im beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Bereich spontan verfügbar und ansprechbar.
- Wir helfen und packen gerne an und verzichten auf manipulative Techniken der Rhetorik und Argumentation.
- Wir sind in der Lage jederzeit die große Geschichte des Evangeliums weiterzugeben.
- Wir können begründen, warum wir Christen sind und was dieser Glaube für unser alltägliches Leben bedeutet.
- Es reicht nicht aus, nur „gute Botschaft“ zu sein und sie auszustrahlen. Christen und Nichtchristen benötigen das autoritative Wort des Evangeliums, als Einladung zum Glauben und Korrektiv.
- Gemeinden wenden sich ab von veranstaltungsorientierter organisierter Evangelisation zu natürlicher ins Leben eingebundener Evangelisation.
- Gemeinden werden bescheidener, was ihre bauliche Infrastruktur angeht. Sie investieren mehr in dezentrale Strukturen im privaten und öffentlichen Bereich (Café, Theater, Hauskreise usw.)
- "Es geht nicht darum, wieder mal zu wagen, Traktate zu verteilen, sondern etwas wirklich Neues anzugehen. Durch Jesu Missionsauftrag ist die Gemeinde eine gesandte Gemeinde, deren Herz dafür schlagen muss, in die Welt der Leute einzutauchen und sich auf sie einzulassen. Wir können nicht erwarten, dass attraktive Veranstaltungen die Leute in die Gemeinde ziehen. Wir müssen raus gehen." (Benjamin Rudolph, LEAP Network)
Mit Nichtchristen essen gehen
Im Restaurant oder in der Familie. Arbeitskollegen und
Nachbarn einladen. Unterhaltungen führen. Fliehe aus der christlichen
Subkultur.
Laufe durch deine Stadt, statt zu fahren.
Laufe durch deine Stadt, statt zu fahren.
Nimm deine Umgebung bewusst wahr. Spaziergänge durchs
Dorf oder durchs Stadtviertel, um Menschen zu sehen und evtl. mit ihnen zu
Plaudern. Begrüße Leute, die du noch nicht kennst. Zeig Interesse. Stelle
Fragen.
Sei beständig
Sei beständig
Kaufe
in den selben Läden ein, tanke an der selben Tankstelle, gehe ins selbe
Restaurant. Entwickele Stammorte, wo die Möglichkeit besteht, die gleichen
Leute zu treffen und Präsenz zu zeigen. Baue Beziehungen zu Nichtchristen auf.
Teile ein Hobby mit einem Nichtchristen.
Teile ein Hobby mit einem Nichtchristen.
Finde
heraus, welche Interessen und Hobby dein nichtchristlicher Nachbar hat
(Fußball, Bowling, Fahrradfahren, Sportstudio, Musik, gemeinsame
Hausaufgabenhilfe). Tue das, was dir Spaß macht mit einem Nichtchristen
zusammen. Finde den „dritten Ort“, neben Familie und Gemeinde.
Diene deinem Nachbarn.
Diene deinem Nachbarn.
Kleine
Hilfsdienste, Nachbarschaftshilfe. Sei kreativ.
Sprich mit deinen Kollegen.
Sprich mit deinen Kollegen.
Gemeinsame
Treffen nach der Arbeit oder am Wochenende. Bete für sie. Nutze deinen
Arbeitsplatz für Gespräche über den Glauben – ganz natürlich.
Engagiere dich in einem Verein.
Engagiere dich in einem Verein.
Ehrenamtliches
Engagement in einem Verein, der sich für die öffentlichen Belange der
Gesellschaft einsetzt. Einmal pro Monat. Setze dich dafür dein, dass deine
Gemeinde in solchen Vereinigungen präsent ist.
Nimm am gesellschaftlichen Leben teil.
Nimm am gesellschaftlichen Leben teil.
Dorffeste,
Reinigungsaktionen, Konzerte, Einklinken ins kulturelle Leben. Bete für dein
Dorf/ deine Stadt.
Aus dem i muss ein ! werden.
Aus dem i muss ein ! werden.

Wir brauchen beide Ansätze, jedoch den missionalen in Zukunft mehr als den klassischen.
Bisher spielte die klassische Evangelisation eine herausragende Rolle wenn es um Mission und Verkündigung des Evangeliums ging. In Zukunft muss es umgekehrt sein. Der missionale Lebensstil aller Christen muss zur Hauptsache werden und die klassische Evangelisation muss eine Nebenrolle einnehmen. Damit das Wirklichkeit wird, müssen Gemeinden, aber auch Missionswerke umdenken. Es geht nicht um ein MakeUp, um neue Farben, neue Flyer und neue Profile eines immer gleichen Ansatzes. Es geht um ein StartUp, um einen neuen Ansatz, der die missionarische Sendung der Gemeinde in den Mittelpunkt stellt. Das bedeutet:
- nicht immer mehr attraktionale evangelistische Programmangebote,
- sondern mehr praktische Vorbilder für natürliche Evangelisation im Alltag,
- mehr Sensibilisierung von Gemeinden für die Notwendigkeit eines missionalen Lebensstil, (Missionswerke mehr als Coaches und weniger als Akteure)
- mehr nachhaltige Begleitung von Menschen, die kreativ-missionarische, beziehungsorientierte und alltagstaugliche Initiativen gestartet haben und denen weder die traditionelle Gemeinde, noch das klassische Missionswerk eine Hilfe ist.
Heute benötigen wir verstärkt Evangelisten,
- die die zu erreichenden Menschen in ihren Milieus kennen und mit ihnen leben
- die in Gemeinden integriert sind und ihr helfen, ihre missionarische Sendung wahrzunehmen.
Was du schreibst sehe ich als Notwendig für die Zeit kirchlichen Umbruchs! Wir haben lange genug darüber geredet und Bücher darübergeschrieben (Faix, Reimer, Hirsch, Frost, Bosch, etc.) die ein gutes Fundament liefert. Aber es lesen nur die die sich eh dafür interessieren (Themensymphatisanten). Mission muss Thema der ganzen Gemeinde werden. Daher brauchen wir das prophetisch-kritische Wort (ich glaube du weißt wie das gemeint ist), Visionsvermittlung und praktische Beispiele um wirklich wieder Gottes Volk in dieser Welt zu sein!
AntwortenLöschenIch frage mich: "Wer macht sich wirklich die Hände schmutzig und geht mit Gemeinden einen solchen Prozess?" - nicht um einfach nur "neue" Programme zu entwerfen, sondern Gemeinden darauf vorzubereiten wieder Gemeinde IN DER WELT zu sein! Und die Proklamation in diesem Kontext neu zu entdecken und zu definieren! Gruß, Benny
Ich habe erlebt, dass die "älteren" Pastoren/Missionare mir nicht einmal die Chance gegeben haben die Gemeinde in diese Richtung zu lenken oder gar in diesen Denkprozess einsteigen. Wenn ein Pastor immer nur in seinem (entschuldigt den Ausdruck) beschissenen Büro sitzt und proklamiert "Leben schafft sich Formen" und damit meint, dass wenn keiner zu ihm kommt, er auch nichts machen kann, dann steigt in mir die Wut hoch. Ich gebe meinem Vorkommentator vollkommen recht und frage eher danach, wie man seine Gemeinde oder überhaupt die Pastoren zum Umdenken anregen kann!
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