Tousséguéla | auf den letzten Drücker




Nach dem Abendessen zogen wir mit unserer Ausrüstung auf den zentralen Dorfplatz. Wir zeigten Ausschnitte des Jesus-Films. Rund um uns fanden sich ca. 150 junge Leute und einige Frauen ein. Das ist das klassische Publikum bei solchen Anlässen. Männer schauten auch zu, aber eher aus der sicheren Entfernung, versteckt in der Dunkelheit der Nacht. Aus Scham und Angst vor zuviel Transparenz stellte keiner eine Frage. Benjamin fasste den Inhalt des Films zusammen und erklärte, wie ein Mensch Jesusjünger werden kann. Dann packten wir zusammen.

Beim Abschied nach dem Frühstück fragten wir rein zufällig die beiden Jungs, ob sie schon Christen seien. Einer bejahte dies. Der andere fragte nach, was das denn konkret bedeutet. Wir erklärten ihm den Weg zu Jesus und beteten mit ihm und für ihn. Das war eine Bekehrung auf den "letzten Drücker", obwohl es sowas bei Gott nicht gibt. Er bestimmt den Zeitpunkt. So stellte sich auf die letzte Minute heraus, dass es eine Handvoll Christen im Dorf gibt. Das ist ein ermutigendes Zeichen zum Weitermachen. Wir überreichten beiden ein Neues Testament und ein Faltblatt, in dem kurz und bündig das Wesentliche des Evangeliums erklärt wird.
Der Zustand der Straßen hatte sich auf dem Rückweg leider nicht zum positiven verändert. Wir vertrieben uns die Zeit mit Witzen, betrieben interkulturellen Austausch über Hochzeitsriten und führten intensive strategische Gespräche. Wie kann es jetzt weitergehen? Wann wird der nächste Einsatz stattfinden? Wie soll der organisiert werden? Woher nimmt die UEPEM die finanziellen und personellen Mittel, um die begonnene Arbeit fortzuführen? Uns allen ist auf der Rückfahrt klar geworden, dass Gott uns hier große Türen geöffnet hat, in die hinein wir jetzt unsere Schuhe stellen müssen. Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Am Nachmittag kamen wir ziemlich erschöpft, aber mit einem dankbaren Herzen nach Bamako zurück.