FATMES | überkonfessionell, kontextrelevant und eigenständig

Gemeinsam mit Mamadou N., dem Studienleiter und Direktor der FATMES, sitzen wir im Vorzimmer seines Büros und plaudern über die jüngste Entwicklung an der Schule. Dank der intensiven Werbung im Rahmen der großen Jugendtreffen in der Ferienzeit, haben sich auch in diesem Jahr neue Studenten an der FATMES eingeschrieben. Immer wieder schauen interessierte, engagierte Mitarbeiter aus ...
den Gemeinden vorbei, um sich über das Studienangebot zu informieren. 
Baulich hat die FATMES im letzten Jahr noch einmal eine Schippe draufgelegt. Der Hof wurde neu arrangiert und mit Betonsteinen gepflastert und überdachte Parkplätze für PKWs wurden eingerichtet. Die Außenmauer des Grundstücks wurde erhöht, neu verputzt und angestrichen. Mittlerweile ist die FATMES auch zu einem architektonischen Schmuckstück geworden, das sich sehen lässt. Ein Teil des Gebäudes wurde an eine Bibelgesellschaft und die Ev. Allianz Malis vermietet. Der so erwirtschaftete Erlös erlaubt es, unabhängig von externen Geldgebern, das Gebäude zu unterhalten, die laufenden Rechnungen zu bezahlen und die Infrastruktur in kleinen Schritten weiter auszubauen. Auf diese Weise können auch die Studiengebühren auf niedrigem Niveau gehalten werden. Unser Traum ist es, das Gebäude weiter aufzustocken und so Appartements zu schaffen, die es Studierenden aus benachbarten frankophonen Ländern ermöglicht, das Studienangebot der FATMES in Anspruch zu nehmen.
Wir sind dankbar, dass die Verantwortlichen an der FATMES engagiert und flexibel handelnd bei der Sache sind und dass sich in den letzten Jahren die verschiedensten Partner aus Mali und dem westlichen Ausland bereit gefunden haben, das "Projekt FATMES" erfolgreich zu gestalten.
Die FATMES ist die einzige Fachhochschule in Westafrika, die durch einen überkonfessionellen Verein getragen wird. Verschiedene Partner tun sich zusammen und verantworten gemeinsam, über gemeindliche Grenzen hinweg, die theologische Ausbildung. So können Ressourcen eingespart und der Zusammenhalt gefördert werden. Dozenten und Studenten kommen aus ganz unterschiedlichen Kirchen - Lutheraner, Baptisten oder andere Protestanten verschiedener Couleur. Frauen und Männer, Pastoren und engagierte Mitarbeiter studieren gemeinsam, tauschen ihre unterschiedlichen Standpunkte aus, sie werden Freunde und Kollegen - all das sind Faktoren, die die Einheit der Gemeinde Jesu in Mali fördern helfen. Die Studierenden gehören unterschiedlichen Ethnien an. Während sich draußen im Land Dogon und Peulh in die Haare kriegen, sitzen sie in der FATMES friedlich beieinander und diskutieren.
Das Konzept der FATMES erlaubt eine berufsbegleitende Ausbildung. Jeder ist frei, sich für das komplette Programm, für Fernkurse oder für einzelne Module vor Ort einzuschreiben, je nach Bedarf, Möglichkeiten und beruflicher Zielsetzung. 
Es erfordert viel Disziplin, sich nach einem langen Arbeitstag ab 17.30 Uhr in die Klasse zu setzen und bis 20.00 Uhr dem Unterricht zu folgen. Die Wärme tut ihr übriges. 
Erfreulich sind auch die Fortschritte, die die Plattform CITAF (Zusammenschluss frankophoner theologischer Ausbildungsstätten in Westafrika) erreichen konnte. Die Abschlüsse werden innerhalb dieses Netzwerkes anerkannt. Wer z.B. an der FATMES in Mali seinen Bachelor gemacht hat, kann an einer der westafrikanischen Partnerschulen den Master erwerben. Wer den Master an der FATMES gemacht hat, kann in Bangui oder Abidjan den Doktorgrad erwerben.  Die Zusammenarbeit mit westafrikanischen Universitäten erlaubt der CITAF eine kontextrelevante, auf die westafrikanischen, frankophonen Bedürfnisse und Gegebenheiten abgestimmte Vorgehensweise. Die Alternative wäre die Anbindung an die Struktur der afrikanischen Allianz in Nairobi. Deren Anforderungen der Akkreditierung sind unserer Meinung nach aber zu weit weg von der westafrikanischen Realität.
Mein Unterricht im Fach Missionsgeschichte hat diese Woche begonnen. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf der afrikanischen Missionsgeschichte. "Wie kam es dazu, dass die prosperierende, selbstbewusste Kirche Nordafrikas der Antike zwar den Verfolgungen durch den römischen Staat standhielt, der islamischen Expansion im 7. und 8. Jhd. aber wenig entgegensetzen konnte?" Das war unser Thema gestern. Es liegt auf der Hand, dass solche Fragen auch in Mali von großer Bedeutung sind, angesichts der islamischen Mehrheit im Land und der zunehmenden Radikalisierung. Wir sind gespannt auf den weiteren Verlauf und den spannenden Austausch mit den Studierenden.

Unser Partner

Schule in Sabalibougou

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