Mali | Zeichen der Hoffnung in unsicheren Zeiten

Mali ist in der internationalen Presse fasst zu einem Synonym für politische Instabilität geworden. Die Kriminalitätsrate steigt. Im Norden des Landes kommt es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen mit Todesfolge. Die Malier werfen den Schutztruppen der UNO Parteilichkeit vor. Außerdem wird deren Strategie und Zielsetzung ihrer Meinung nach nicht transparent genug kommuniziert. All das führt zu Misstrauen. Und hinter den Kulissen grassieren nach wie vor die Korruption und das dunkle Geschäft.
Wie sollen wir reagieren? Angesichts der Probleme im System könnte man geneigt sein, die Koffer zu packen und zu resignieren. Wir haben uns dafür entschieden, es nicht zu tun. Denn es gibt noch eine andere Seite.
Es sind die Menschen, die in Mali leben. Sie geben Mali ihren Wert und deshalb lohnt es sich, hier zu bleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben.
Auf den Straßen begegnen wir den jungen Männern, die ihre Handwagen durch die staubigen Straßen schieben und am Ende des Tages auf einen angemessenen Tageslohn hoffen. Wir sehen Frauen, die ihre Waren zum Markt schleppen, um mit dem erzielten Erlös ihre Familien zu ernähren. Diese Menschen geben den Kampf ums Überleben nicht auf. Sie behalten die Hoffnung. Sie fliehen nicht, um über die gefährlichen Flüchtlingsrouten nach Europa zu gelangen und dort ihr Glück zu versuchen.

Wir bleiben im Land und setzen Zeichen der Hoffnung in unsicheren Zeiten. Die Arbeit mit den einfachen Menschen in ihren Dörfern und Stadtvierteln lohnt sich. Hier auf direktem Weg Zeit und Geld zu investieren macht Sinn, denn es kommt dort an, wo es benötigt wird.

Einige Beispiele von Menschen, mit denen wir arbeiten:

  • Es sind 15 ehemalige Straßenkinder, die in einer Wohngemeinschaft leben. Die Kinder haben ein Leben in zerrütteten Familien und auf der Straße hinter sich. Wir treffen uns regelmäßig, reden, spielen und bereiten sie darauf vor, ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten.
  • Wir treffen uns mit ca. 80 Gefängnisinsassen in ihren Zellen, darunter Kleinkriminelle, Mörder und Räuber. Wir geben ihnen Essen und Medikamente und kommen mit ihnen über ethische Werte ins Gespräch. Wir begleiten ihren Weg in eine hoffentlich erfolgreiche Resozialisierung.
  • Sich in einem Land wie Mali zu engagieren bedeutet, in Menschen zu investieren, besonders in die junge Generation. Ihnen gehört die Zukunft. Es sind knapp 40 Kinder einer kleinen Schule am Rande der malischen Hauptstadt Bamako die wir vor Augen haben, deren Hände wir schütteln und mit denen wir arbeiten. Die Grundschule, die sie besuchen, wurde 2014 durch eine Privatinitiative ins Leben gerufen. Wir engagieren uns als Lehrer für Sozialkunde und Betreuer der Kinder im Rahmen einer Spiele-AG und sind im Kontakt mit den Eltern. Das Echo im Dorf ist erstaunlich positiv. Eine Schule zu gründen bedeutet einerseits, dem an die Grenzen seiner Kapazitäten stoßenden öffentlichen Schulsystem unter die Arme zu greifen. Andererseits ist eine solche Initiative ein starkes Zeichen der Hoffnung, das wir in unsicheren Zeiten setzen, eine Investition in die Zukunft – in Menschen.


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