Dangassa | missionarischer Einsatz zwischen Staub und Regen

Ca. 2 Stunden Autofahrt liegen hinter uns. 45 km auf einer geteerten Straße, und den Rest haben wir auf einer verstaubten, mit Schlaglöchern übersäten Piste zurückgelegt. Unser Team war sehr gemischt: zwei Fußballer, eine Krankenschwester, ein Techniker ein Musiker und ein Evangelist – vier Malier und zwei deutsche Missionare. Pastor Camara und seine Familie erwarteten uns mit einem lecker zubereiteten Mittagessen. Unsere Kollegen waren aus dem Häuschen. Herzliche Begrüßung und Umarmungen bei unserer Ankunft. Die kamerunische Missionarsfamilie tut ihre Arbeit schon seit 2008. Dangassa liegt ziemlich abgelegen und die Gemeindegründungsarbeit verläuft sehr schleppend. Da ist es eine große Ermutigung, wenn ein Team zur Verstärkung und Unterstützung anreist.

Das Programm verlief ziemlich normal und alles begann sehr hoffnungsvoll …
16.30 Uhr: Fußballmatch organisiert von unserer sportmissionarischen Aktionsgruppe BogoWuli. Vor dem Match habe ich eine evangelistische Ansprache gehalten und nachher das Spiel als Schiedsrichter gepfiffen. Leider gab es in der zweiten Halbzeit eine Augenbrauenverletzung. Doch der junge Mann kam gegen Ende des Spiels mit einer genähten und gut versorgten Platzwunde wieder auf den verstauben Sportplatz zurück. Alles halb so schlimm …

19.00 Uhr: Inzwischen hatte sich Brehma K. mit seinem Instrument ins Studio des nahegelegene lokalen Radios begeben, um dort christliche Lieder und biblische Geschichten in Bambara im Stile eines Griots vorzutragen und ein Interview zu gegeben. Der lädierte und in die Jahre gekommene Adpater seiner Ngoni (traditionelles Kalebasseninstrument) musste zuvor für die Aufnahmen im Studio repariert werden. Einen pfiffigen Bastler findet man überall … und das Problem war schnell gelöst.

20.30 Uhr: Abendessen im Hof des Pastors, Gebet und letzte Vorbereitungen für die Filmvorführung in der Nacht.

… sehr hoffnungsvoll, bis der Regen kam
21.30 Uhr: Beginn des Aufbaus der Anlage und der Leinwand. Das, was wir befürchtet und beim Blick auf die immer schwärzer werdende Wolkenwand geahnt hatten, trat ein. Stärker werdende Blitze am Himmel und Donnergrollen in der Ferne. Ein paar Tropfen, die sich dann zu einem handfesten Platzregen verwandelten. Da ging nichts mehr. Der Platz stand binnen weniger Minuten unter Wasser. Alle Sachen in Sicherheit bringen und die Aktion abblasen. Das war einerseits traurig, doch die Abkühlung durch den bis in die Nacht anhaltenden Regen haben wir trotzdem genossen. Es gab einen Temperatursturz von 20 Grad. Es war der heftigste Regenfall zu dieser Jahreszeit, den wir bisher in Mali erlebt haben. Die Filmvorführung und evangelistische Ansprache werden am Sonntagabend nachgeholt. Zwei Leute unseres Teams bleiben bis Montagfrüh vor Ort. Regen hin oder her … der Einsatz soll zu einem guten Abschluss gebracht werden.
Das mitgebrachte und bereits im Hof aufgebaute Zelt konnten wir gleich wieder einpacken. 
Nach einem Plausch auf der Veranda, trafen wir die letzten Vorbereitungen für den nächsten Tag. Nachdem wir in einer Gemeinschaftsaktion einen riesigen schwarzen Skorpion erlegt hatten, konnten wir beruhigt unsere Schlafplätze im Haus der Pastorenfamilie aufsuchen.






Gottesdienst im überschaubaren Rahmen
Nach dem Frühstück stand am nächsten Tag der Gottesdienst auf dem Programm. 
Zwei Leute aus unserem Team haben die Leitung übernommen und ich die Predigt. Der Text aus Lukas 5 – der Fischfang des Petrus, lag der Predigt zugrunde. Gepredigt habe ich in Bambara und wurde von einem unserer Leute in Französisch übersetzt. 

Die Gemeinde ist noch sehr klein. Zunächst stehen die Bänke verloren und leer im Gottesdienstraum. 
Als Missionar und Gemeindegründer fragst du dich jeden Sonntag: Werden die Leute kommen und das Angebot des Gottesdienstes nutzen?
Pauline, die Frau des Pastors, brachte das Ringen um die Menschen im Dorf in einem Gebetsanliegen auf den Punkt. "Es kommen viele Kinder", sagte sie, "und einige Männer, aber erstaunlicherweise keine erwachsenen Frauen. Wir wünschen uns so sehr, dass ganze Familien zum Glauben kommen!"
Auch für uns, das sechsköpfige Team aus Bamako, war die Begegnung eine Ermutigung. Der Älteste der Gemeinde, Moussa C., sagte: "Es ist eine Ehre für uns, dass ihr den langen und mühsamen Weg auf euch genommen habt. Es ist der Weg Gottes und seine Mission, die uns zusammenführen. Gottes weltweitem Wirken haben wir es zu verdanken, dass deutsche Missionare uns hier im malischen Hinterland besuchen und unterstützen. Großartig!"

Uns wurde bewusst, Gemeindegründungsarbeit ist harte Knochenarbeit. Steinige Wege sind zurückzulegen und es braucht langen Atem, Unterstützung im Gebet sowie praktische Hilfe. Unsere Kollegen lassen sich trotz der geringen Fortschritte nicht entmutigen. Dangassa ist ein strategisch wichtiger Ort in der Gegend und von daher lohnt sich der Einsatz.

Wir bewundern Menschen, die bereit sind, klein anzufangen, komplizierte Nischen zu entdecken und zu besetzen, Menschen, die Pionierarbeit leisten und es anderen überlassen, sich in die gemachten Nester zu setzen. 
Deshalb ist es uns ein großes Anliegen die kamerunischen Missionare in Dangassa, die dort als lutherische Pastorenfamilie in Kooperation mit den UEPEM-Gemeinden in Bamako Gemeindegründungsarbeit leisten, im Gebet und, soweit es unsere Zeit erlaubt, auch tatkräftig zu unterstützen.

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