Titibougou | großer Andrang beim 2. Volleyballturnier

Die Mobilisierung ist gelungen
Der Andrang war groß. Im Vergleich zur ersten Ausgabe des Volleyballturniers im November letzten Jahres hatten sich doppelt so viele Mannschaften angemeldet. Drei verschiedene Gemeindeverbände waren vertreten. Das lokale Team aus Titibougou- Fonbabougou setzte sich aus Christen und Nichtchristen zusammen. Solche Initiativen finden wir gut und wollen wir fördern. Leider sind sie schon in der Gruppenphase ausgeschieden. Es fehlte ihnen noch ein wenig die Spielpraxis.
Am Samstag war der Bürgermeister des Ortes anwesend. Die meist jugendlichen Zuschauer feuerten die Teams an. Die Temperaturen lagen an den beiden Spieltagen jeweils über 40 Grad. Wir haben geschwitzt wie die Weltmeister. Am Sonntag zogen Wolken auf und ein kurzer Regenschauer brachte Erfrischung. Die Gruppenspiele wurden am Samstag und die Finalspiele am Sonntag ausgetragen. Nach der Gruppenphase qualifizierten sich die Teams aus Moribabougou, Kalabankoro, Bamako-Coura und Dioumanzana-Fadjigila für die Finalspiele. Schließlich gingen die Spieler aus Kalabankoro souverän als Sieger vom Platz. Jede Mannschaft erhielt eine Urkunde und die beiden erstplatzierten Teams einen Pokal.
Eine Aktion von BOGOWULI
Das Turnier wurde von der sportmissionarischen Aktionsplattform BOGOWULI organisiert. Das Team von BOGOWULI ist in die Jugendarbeit unserer Partnergemeinden der UEPEM im Bezirk Bamako integriert. Unser Ziel ist es, die sportlichen Begegnungen zu nutzen, um Christen und Nichtchristen zusammenzubringen und evangelistisch tätig zu sein. Nach dem Finalspiel und vor der Übergabe der Preise hat Alfred daher eine evangelistische Andacht gehalten. Grundlage war die Zachäusgeschichte aus Lukas 19. Im sportlichen Bereich wechselt ein Trainer Ersatzspieler, die vielleicht sportlich nicht so gut drauf sind oder lange verletzt waren, in die Mannschaft ein. Das mag zu Zweifel und Unmut bei etablierten Spielern oder bei den Zuschauern führen. Doch der Trainer weiß, was er tut. Er integriert und ermöglicht die Rückkehr ins Team. Er ermutigt die Außenseiter und Schwachen und signalisiert damit: auch ihr gehört dazu.  Genau so hat sich Jesus verhalten. Jesus nimmt sich Zeit für die „kleinen Leute auf den Bäumen“, für die Verletzten und Außenseiter. Er lädt sich selbst bei ihnen ein, um Gemeinschaft herzustellen und so die Grundlage für gesellschaftliche Integration und ein erneuertes Leben zu schaffen.
Die Möglichkeiten des Sports nutzen
Sportliche Veranstaltungen bergen großartige Möglichkeiten, sie beinhalten aber auch potentielle Gefahren.

Chancen:
  • Wir begegnen Nichtchristen. Wir teilen das Evangelium und sagen ganz offen, was uns motiviert.
Gefahren:
  • Die Christen bleiben unter sich. Die missionarischen Möglichkeiten des Sports bleiben ungenutzt. Wir haben gemerkt, dass es hier noch einen großen Nachholbedarf gibt. Bisher werden Turniere vorwiegend innerhalb der christlichen Subkultur ohne Beteiligung von Nichthristen z.B. während der christlichen Sommercamps durchgeführt. Hier wollen wir auf Dauer ein neues, missionarisches Bewusstsein schaffen.
  • Das Materielle steht im Vordergrund. Die Mannschaften schreiben sich ein, in der Hoffnung, mit einem mit Geld gefütterten Umschlag, einem neuen Volleyballnetz oder ein paar Bällen nach Hause fahren zu können. Nicht Mission, sondern dotierte Titel und die Ehre des eigenen Teams stehen hier im Vordergrund. 

Auf einen zu großen materiellen Anreiz haben wir in diesem Jahr bewusst verzichtet. Es gab lediglich Urkunden und zwei Pokale als symbolische Geste. Der Trainer der Siegermannschaft sagte uns unverblümt: „Wir sind eigentlich gekommen, um ein Volleyballnetz zu bekommen. Die Urkunde und der Pokal bedeuten uns nichts.“ Kein Wort des Dankes an die Organisatoren, lediglich eine direkte, fast unverschämt klingende Forderung. Vor der Veranstaltung hatten wir alle Teilnehmer auf unsere Zielsetzung hingewiesen, die vorwiegend im Ideellen (Begegnung, Evangelisation) und nicht im Materiellen (wertvolle Preise abstauben) liegt. 
Schon bei der Gründung der Aktion BOGOWULI hatten uns die Pastoren der Gemeinden gefragt, ob denn auch Geld im Spiel sei. Das ist leider in Mali so: Sobald eine neue Idee Fuß fasst, wird sie als „Projekt“ verstanden, das mit einem mehr oder weniger großen Budget ausgestattet ist. Und – wenn dann auch noch ein Weißer mit im Boot sitzt, riecht es bei einigen Leuten verdächtig nach Geld. Also fragt man nach, ob und was denn dabei „herauskommt“, wenn man sich engagiert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir die Teams auch mit dem notwendigen Material ausstatten, soweit vorhanden, um sie zu ermutigen, weiterhin sportlich tätig zu sein. Die Teams aus Kouloubleni und Moribabougou haben vor dem Turnier jeweils ein Netz erhalten, weil sie während des Vorbereitungsseminars Ende März ihren Bedarf artikuliert hatten. Die Jugendlichen aus Moribabougou haben dann anschließend intern eine Sammlung initiiert, um den noch fehlenden Ball zu erwerben. Das Verteilen von Material soll keine Selbstverständlichkeit werden und erst gar nicht an eine "Forderung" seitens der Teams geknüpft sein.

Christliche Sportler motivieren und missionarische Chancen nutzen
Die Leute, die bei BOGOWULI mitmachen, engagieren sich alle ehrenamtlich. Und damit haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht. Beim Turnier waren Jerome als Punktrichter, Paul und Ismael als Reporter, Christiane als Krankenschwester und Alfred als Schiedsrichter eingesetzt. 
Im Anschluss wurde Alfred von Ismael, der als Sportreporter bei Radio ESPOIR tätig ist, interviewt und nach seinen Eindrücken und Zielen in Bezug auf die sportmissionarische Arbeit von BOGOWULI befragt. Das Interview wird am Montagabend im Radio ausgestrahlt.

Wir wollen weiterhin an unserer Grundidee festhalten: Der Sport soll der missionarischen Zielsetzung zugeordnet sein – auch wenn das noch nicht von allen verstanden wird.

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