FATMES | Straßenkinder im Fokus der Missionspraxis

An der FATMES haben wir heute im Rahmen des missionspraktischen Kurses darüber nachgedacht, wie Straßenkinder in Mali erreicht und betreut werden können. Karim Ou. von REMAR (Rehabilitation marginalisierter Kinder) war zu Gast und hat zu diesem Thema referiert und Fragen beantwortet. Die Organisation REMAR wurde Anfang der 1980er Jahre von einem Spanier gegründet und arbeitet mittlerweile in 70 Ländern weltweit; davon befinden sich 16 in Afrika. Wir kennen Karim von unserer Arbeit in der Straßenkinder-WG im Osten Bamakos. Für unsere Studenten an der FATMES war es ein neues Feld. 
Sehr wenige Pastoren haben sich bisher mit der Straßenkinderproblematik in Mali beschäftigt, geschweige denn eine Strategie parat, die es ihnen erlaubt, diesen vom Leben gezeichneten Kindern zu begegnen und sie mit dem Evangelium zu erreichen. Karim selber hat in seiner Biographie eine „dunkle Phase“ erlebt. Er ist dank der Hilfe von Christen und mit der Kraft des Evangeliums von Drogen frei geworden. Später hat er Theologie studiert und eine Frau geheiratet, die eine ähnliche Biographie wie er aufzuweisen hat. Gemeinsam leiten sie jetzt die missionarische Straßenkinderarbeit in Bamako und Umgebung. Neben Straßenkindern haben sie auch mit Prostituierten und Drogenabhängigen zu tun.
Die Kinder im Zentrum sind Waisenkinder, solche, die nachts auf der Straße aufgegabelt wurden sowie Kinder, deren Eltern zu arm sind, um ihre Kinder aufzuziehen. In der ländlichen Umgebung von Bamako gibt es außerdem ein Zentrum, wo Drogenabhängige rehabilitiert werden. Der Ansatz der Arbeit ist ein ganzheitlicher. Die Kinder in der WG erhalten regelmäßige Mahlzeiten und medizinische Betreuung. Sie leben wie in einer Familie zusammen und gehen in die Schule. Außerdem lernen sie Gottes Wort kennen, singen und beten. Karim berichtete von Kindern, die im wahrsten Sinne des Wortes ihr Leben auf der Straße verbringen (de la rue) und von Kindern, die von ihren Eltern bzw. von islamischen Lehrern (Imam) zum Betteln auf die Straße geschickt werden (dans la rue). Bei der Aussprache im Anschluss an den Vortrag wurde deutlich, dass die Gemeinden in Mali diese Kinder kaum im Blick haben und sich dieser Problematik zum großen Teil verschließen. Der Nachmittag hat dazu beigetragen, den Horizont für die soziale Problematik in Mali zu weiten. Kontakte wurden ausgetauscht und ein Begegnungsnachmittag in einem Zentrum von REMAR vereinbart.
Es macht Freude zu sehen, dass Inhalte ins Herz gehen und zu konkreten praktischen Maßnahmen führen.

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