FATMES | ob das noch gelingt

… vor der Regenzeit im Juni auch den Rohbau des zweiten Bauabschnittes der ersten Etage fertigzustellen? Schaun wir mal. 
In dieser Woche haben die Handwerker begonnen, die zuvor gefertigten Zementsteine zu Mauern zusammenzufügen. Langsam wird der Grundriss sichtbar. Wir haben heute die Baustelle besichtigt. Bei an die 50 Grad in der grellen Sonne verarbeiten drei Maurer Mörtel und Steine. Respekt. Dank der großzügigen Hilfe von Freunden und Spendern aus Deutschland und Norwegen konnten die bisherigen Bauabschnitte finanziert werden. 

Es ist eine Investition in die Zukunft der theologischen Ausbildung in Mali. Ein Teil der ersten Etage besteht aus Klassenräumen, ein anderer aus Büro- und Seminarräumen, die an Organisationen vermietet werden sollen. Der erwirtschaftete Erlös dient dazu, die finanzielle Unabhängigkeit der FATMES zu gewährleisten. Die Finanzstruktur des akademischen Betriebes ist so aufgestellt, dass durch die Studiengebühren, die Zuwendungen von Maliern und die Jahresbeiträge der Mitglieder des Trägervereins (APFT) eine autonome Arbeitsweise möglich ist.
Von Anfang an haben wir überlegt, wie wir ein System schaffen können, das auch den Unterhalt des Gebäudes ohne Unterstützung aus dem Westen ermöglicht - deshalb die Idee mit der Integration von Büroräumen, die zur Miete freigegeben werden. Schon jetzt sind drei Büros an die Ev. Allianz in Mali vermietet. Das schafft finanzielle Entlastung.

Der Bau der FATMES ist eine in Mali geborene Idee. Sie entstand 1997 während einer nationalen Missionskonferenz in Koutiala und wurde während des Aufenthalts einer malischen Delegation in Südafrika vertieft. Drei malische Pastoren aus unterschiedlichen Denominationen waren daran beteiligt. Anschießend wurden in Bamako eine Arbeitskommission und ein Trägerverein gegründet (weitere Infos: Geschichte und Ziele der FATMES). Die Baupläne wurden von ehrenamtlich tätigen malischen Technikern entwickelt. Die Verwirklichung des Baus und die Bauaufsicht geschehen durch einen malischen Unternehmer.
Im malischen Kontext wachsen islamische Zentren, Ausbildungsstrukturen und Moscheen aus dem Boden. Jedes Stadtviertel verfügt über eine eigene Moschee. Die Finanzierung erfolgt meist durch arabische oder nordafrikanische Staaten, die sich die Förderung des Islam in Westafrika auf die Fahnen geschrieben haben. Mithilfe des malischen Staates und befreundeter Staaten werden an die 500 Imame ausgebildet. Angesichts dieser Entwicklung können wir nicht die Arme übereinander schlagen, oder uns „unter dem Baobab versammeln“.  Auch deshalb haben malische Leiter die Idee einer theologischen Ausbildungsstätte in Bamako initiiert, unterstützt und gefördert. Die Investition in Menschen und deren theologische Ausbildung lohnt sich und hilft, das Überleben der malischen Gemeinden in einem zunehmend islamistischen Kontext zu sichern. Bisher wurden Kandidaten zu einer qualifizierten Ausbildung ins afrikanische oder westliche Ausland geschickt. Die Kosten waren immens hoch und konnten nur durch westliche Unterstützung gedeckt werden. Die Ausbildung an der FATMES erlaubt es, kostengünstiger mehr Studenten im kulturellen Kontext ihrer künftigen Tätigkeit auszubilden und die finanzielle Abhängigkeit zu mindern.

Wir halten es aus diesen kontextuellen Gründen in Mali für vertretbar, dass Projekte (z.B. Baumaßnahmen) punktuell gefördert werden. Der nachhaltige Unterhalt der Struktur soll aber auf lokaler Eigenständigkeit beruhen. 
Unsere Devise lautet daher: Ja zur finanziellen Förderung punktueller Maßnahmen, die auf lokalen Initiativen beruhen. – Nein zu einem System, das auf Dauer Abhängigkeiten schafft. 
Die bisherigen Erfahrungen an der FATMES seit ihrem Start im Jahre 2002 bestätigen, dass dieses Konzept aufgeht.

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