Dialakoroba | Schritte zur Gemeindegründung

Dialakoroba liegt 50 km südlich von Bamako. 14 Jugendliche aus Bamako, Pastor Enoc S., Christiane und ich haben uns am Samstagmittag auf den Weg gemacht. Der für die Gegend verantwortliche Missionar Prospère erwartete uns am Ortseingang. Am Ort gibt es eine christliche Familie, zu der lose Kontakte bestehen. Hier hatten wir uns für den missionarischen Kurzeinsatz einquartiert. Im Hof herrschte reges Treiben. Qualm aus Kochtöpfen, Frauen beim Frisieren, laute Musik aus Boxen. Feierlichkeiten waren angesagt. Die gastgebende Familie, die oberflächlich mit dem christlichen Glauben vertraut ist, wollte am Sonntagmorgen ihr Kind segnen lassen. Dazu waren Verwandte und Freunde eingeladen.
Zunächst aber haben wir uns unseren Fußball geschnappt und sind mit ein paar Leuten zum Fußballplatz mitten im Dorf gelaufen. Wir haben einfach ein wenig gekickt und ein paar Übungen gemacht. Allmählich trudelten einige Kinder und Jugendliche ein. Die haben wir einfach eingeladen mitzumachen. Unser Ziel war es, ein paar Kontakte zu knüpfen und auf die evangelistische Abendveranstaltung und den Film aufmerksam zu machen. Das Gekicke bei 40 Grad und im typisch malischen Staub hat uns ganz schön ins Schwitzen gebracht und reichlich verdreckte Klamotten beschert. Leider war heute Markttag im Dorf. Die meisten Jugendlichen waren beschäftigt. Aus diesem Grund war ein offizielles Fußballspiel heute leider nicht möglich.
Christiane hat sich immer wieder zu den Frauen an den Kochtopf gesetzt und sich unterhalten. Nach der Dusche unter freiem Himmel und dem Abendessen ging es los mit den Vorbereitungen auf das Abendprogramm. Es war wie in alten Zeiten. Die für die Technik verantwortlichen Mitarbeiter schleppten einen Stromerzeuger an. Eine Leinwand wurde aufgebaut. Die Projektionstechnik ist allerdings sehr viel moderner geworden. In den 90ern haben wir Betttücher zusammen genäht und als Leinwand benutzt. Kinoreife 16mm Filmrollen kamen auf laut knatternden Projektormaschinen zum Einsatz. Faszinierend was heute mit einer vollgeladenen Batterie und ausgefeilter Technik möglich ist. Der „Jesus-Film“, der 1979 von Campus für Christus gedreht und inzwischen in vielen Sprachen synchronisiert wurde, stand auf dem Programm. Jesus redete die Sprache des Landes – Bambara -  zumindest an diesem Abend. Die Verwandten der gastgebenden Familie und einige Leute aus dem Dorf waren dabei.
Einige wenige blieben zurück und stellten Fragen. Kurz vor Mitternacht tauschten wir uns über den Tag aus, besprachen das Sonntagsprogramm und schlossen den langen Tag unter freiem Himmel mitten auf einem Feld mit Gebet ab.
Christiane und ich, aber auch andere Teilnehmer hatten ihr Zelt dabei. Die anderen schliefen auf Matten unter einem Strohdach. Es herrschte Campingatmosphäre.
Nach dem Frühstück war Gottesdienst angesagt. Ca. 30 Leute waren bei dieser Premiere dabei: Lieder, eine kurze evangelistische Predigt, Kindersegnung - alles im Hof unter einem Strohdach und einer Plastikplane. Unser Gastgeber wurde während des Gottesdienstes ständig von Gratulanten angerufen und musste noch einige Dinge für die Feier regeln. An seinem Verhalten haben wir gemerkt, dass ihm Gottesdienste noch ziemlich fremd sind. Die Frauen hörten der Predigt in einem gewissen Abstand von der Hofküche aus zu und sangen einige der Lieder mit. 
Ein paar Griots (malische Sänger und Poeten, die bei größeren Anlässen das Wort ergreifen) hatten sich unters Volk gemischt. Sie lobten nach dem Segensgebet den Hausherrn und die Eltern des Kindes in höchsten Tönen. Anschließend erhielten wir Kolanüsse, Datteln und ein paar Bonbons. Das ist ein traditioneller Brauch, um Fremde und Gäste zu ehren.
Unsere Gastgeber stellen auch in Zukunft ihren Hof für Bibeltreffs und Gottesdienste zur Verfügung. Ein Anfang ist gemacht. Jetzt kommt es darauf an, dass die Nacharbeit kontinuierlich geschieht und gut organisiert wird. Ein Plan dafür steckt schon in der Tasche. Die UEPEM-Gemeinde aus Bamako-Quinzambougou ist offizieller Partner der missionarischen Arbeit, für die unser kamerunische Kollege Propsère im Gebiet zwischen Dialakoroba im Osten und Dangassa im Westen Richtung Niger zuständig ist.
Am Sonntagmittag sind wir gesund und müde in Bamako gelandet. Die beiden Tage waren eine gute Erfahrung. Dafür sind wir Gott dankbar. Einiges könnte noch besser organisiert werden - klar, aber die Jugendlichen haben ihre Zeit und Talente zur Verfügung gestellt und sich eingagiert. Kontakte wurden geknüpft. Die Tür steht offen in Dialakoroba und es hat sich gezeigt: Gemeindeaufbauarbeit braucht Geduld, Menschen, die sich einsetzen, eine gute Strategie und das kräftige Wirken Gottes.

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