Abraham – mit allen Wassern gewaschen

Abraham gilt als eine der Gallionsfiguren unseres Glaubens. Die nachfolgenden Generationen des alten und neuen Testaments sind voll seines Lobs und bewundern ihn wegen seines Lebens, das Gott ihm zur Gerechtigkeit angerechnet hat. Doch da gibt es auch ein paar Schattenseiten im Leben dieses großen Mannes. 
Kurz nachdem sie Kanaan erreicht haben, gibt es im Land der Verheißung nichts mehr zu Beißen. Eine Hungersnot bricht über das Land herein. Kurzerhand entschließt er sich, ins südlich gelegene Ägypten zu ziehen, in der Hoffnung, dort auf Gastfreundschaft und Nahrung zu stoßen. Es war sein eigener Entschluss. In Genesis 12,10ff ist nichts davon die Rede, dass er zu diesem Vorhaben den Segen und Auftrag Gottes erhalten hätte. Er geht, weil es ihm vernünftig erscheint und er ums Überleben fürchtet. Schließlich sind er und seine Leute Migranten auf fremden Boden. Und das könnte böse enden, wenn er den Einheimischen auf der Tasche liegt. Unterwegs balanciert er die Reaktion der Ägypter gedanklich aus. Was wäre wenn? Sarai, seine Frau, ist von schöner Gestalt. Vielleicht gehen sie mir an den Kragen und lassen Sarai leben, denkt Abraham. Menschliches Kalkül. Abraham beschließt, Sarai als seine Schwester vorzustellen, damit beide am Leben bleiben. 
In der Tat haben die Leute des Südens bei der Ankunft nur Augen für die schöne Frau an Abrahams Seite. Und wie die Ägypter eben so sind – schöne unverheiratete Frauen kommen in den Harem. Sarai verschlägt es so in den Hof des Pharao. Abraham und Sarai werden getrennt, doch beide bleiben am Leben. Die Rechnung scheint aufzugehen. Doch als sich dann Krankheiten und Plagen im Hause der ägyptischen Elite einstellen, kommt der Lug und Trug ans Licht. Schnell raus aus Ägypten, um Schlimmeres zu verhindern, so der Beschluss des Pharao. Mit Geleit und allem ausgestattet, was zur Rückkehr nach Kanaan nötig ist, tritt der Trupp die Rückreise an.
Irgendwie ist der Plan aufgegangen – allerdings mit ein paar Haken an der Sache. Alle bleiben am Leben. Aber - die Ägypter werden gestraft. Sarai wird für kurze Zeit die Frau des Pharao. Und Abrahams Ruf als gehorsamer Vater des Glaubens hat erheblich gelitten.

Spätestens jetzt wissen wir,
  • dass eigenmächtige Entscheidungen im Chaos enden,
  • dass auch Helden des Glaubens  Versager sind
  • dass ehemalige Haremsfrauen Mütter des von Gott auserwählten Volkes werden können, 
  • dass Gott auch auf krummen Wegen geradeaus gehen kann,
  • dass Gott treu bleibt, obwohl seine Leute untreu sind.
Wenn das so ist, dann haben wir allen Grund, die Hoffnung nicht aufzugeben. Wir wagen und versagen. Wir handeln eigenmächtig und werden dennoch von Gott gebraucht. Gott ist groß!

Kommentare

Unser Partner

Schule in Sabalibougou

SPENDENFORMULAR

Spendenkonto

Spar- und Kreditbank Witten

IBAN: DE86452604750009110900
BIC: GENODEM1BFG

Zweck: Meier - Mali