Sabalibougou | Trockenwäsche und Spielen im Schulhof
Wie jeden Dienstag fuhr ich
auch heute Morgen wieder nach Sabalibougou zur christlichen Schule Pas á Pas
(dt. Schritt für Schritt), um dort das Fach Sozialkunde zu unterrichten. Die
ersten Kinder waren bei meiner Ankunft schon dabei, die Fahne zu hissen. Dann
wurde sich in Reih und Glied aufgestellt und angetreten wie beim Militär und
die malische Nationalhymne gesungen. Jedes Kind ging anschließend einzeln in
die Klasse.
Das heutige Thema war: Ich
wasche mich. Dazu hatte ich Eimer, Seife und Handtuch mitgebracht. Erst klärten
wir, warum man sich überhaupt waschen muss. Dann durfte jedes Kind das
wollte demonstrieren, wie man sich von
Kopf bis Fuß wäscht (nur als Trockenwäsche versteht sich ), und jeder sollte nochmal die
Gründe dafür nennen. Das machte den Kindern offensichtlich Spaß. Ich merke, ich
muss mit Mund, Händen und Füssen arbeiten, um die Aufmerksamkeit der Kinder zu
erhalten und sicher zu gehen, dass sie den Inhalt der Lektion auch behalten. Mal
erkläre ich Dinge in Französisch, mal in Bambara.
Wiederholt wurde zudem noch
das Thema der letzten Stunde: Ebola - wie schütze ich mich gegen diese
schreckliche Krankheit. Die Kinder hatten die richtigen Antworten parat: Keine
Begrüßung mehr mit Handschlag, nur ein Kopfnicken; Hände oft waschen, keine
toten Tiere anfassen usw.
Es war schön zu sehen, dass
die Kinder das gut behalten haben – in der Theorie! In der Praxis wollten sie uns bei der Ankunft
trotzdem die Hand geben! Ebenso wussten alle noch, dass man zum Wasserlassen
auf die öffentliche Freilufttoilette geht. Trotzdem erwischte Alfred mehrere
Kinder beim Pinkeln im Hof!
Heute Nachmittag waren wir
wieder zum Spielen in der Schule. Die 30 etwas älteren Jungen (ca. 7-10 Jährige) spielten auf einem ca. 6
mal 20 Meter großem Feld Fußball, während die kleineren Jungen und die Mädchen sich mit Sackhüpfen, Seilspringen,
Tauziehen, Gummitwist, Frisby etc. vergnügten.
Jede Woche kommen ca. 50 Kinder auf den Schulhof nach Sabalibougou. Sie sind mit Eifer dabei. Heute waren einige etwas übereifrig. Deshalb gab es heute kleine Verletzungen, aber zum
Glück hatte ich Pflaster und Desinfektionslösung mit dabei.
Zum Abschluss stürmen alle in den Klassenraum. Heute erzählte
Alfred die Geschichte vom großen Festmahl aus Lukas 14, 15ff. Die Kinder fanden es echt cool, dass der Gastgeber die Armen und Bettler von den Straßen eingeladen hat, nachdem die hohen Herren die Einladung in den Wind geschlagen hatten. So ist Reich Gottes ...
Dann wurden wir von den Kindern zum Auto begleitet.Wir fuhren noch bei Pastor
Enocs Haus in Sabalibougou zum Grüßen und Plaudern vorbei. Wir fanden Enoc auf
der Veranda sitzend beim Vorbereiten einer Predigt. Unser Gespräch wurde
durch das Quaken und Plantschen der Enten im Hof untermalt.
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