Boulkassoumbougou | Besuch bei REMAR – einem Straßenkinderprojekt



Gestern fuhren wir mit Pastor Enoc nach Boulkassoumbougou  zu REMAR– einem Projekt, in dem Straßenkinder und Waisen aufgenommen und versorgt werden. REMAR ist eine ONG (Nicht-Regierungsorganisation), die vom malischen Staat anerkannt ist. Die Organisation wurde 1982 von spanischen Christen gegründet und arbeitet mittlerweile in 70 Ländern weltweit. REMAR bedeutet im hiesigen Kontext: REintegration MARrginalisierter Kinder.
Die Verantwortlichen arbeiten zudem sehr eng mit der Polizei, dem Familienministerium und dem Bürgermeisteramt zusammen. Die Organisation trägt sich durch Spenden. Die Mitarbeiter werden nicht bezahlt, sondern arbeiten ehrenamtlich. Die Miete des Hauses, die Lebensmittel und das Schulgeld werden allerdings von REMAR übernommen.
Als wir ankamen, wurden wir freundlich von allen Kindern und Mitarbeitern begrüßt. 15 Personen leben zusammen in einem kleinen Hof. Das Besondere am Konzept von REMAR ist, dass die meisten  Mitarbeiter ehemalige Straßenkinder sind und sich von daher gut in die Situation der Kinder hineinversetzen können. Eine Mitarbeiterin trug einen Säugling auf dem Rücken. Es ist nicht ihr eigenes Kind. Die leibliche Mutter des Kindes, das inzwischen 3 Monate alt ist, war bei der Geburt verstorben. 


Eines der Kinder ist ein Waisenkind, dessen Mutter an AIDS verstorben ist. Kinderschicksale. Am qualmenden Kochtopf sehen wir eine junge Frau. Sie ist ca. 16 Jahre alt und ungewollt schwanger. Sie wurde von dem jungen Mann verlassen und auch von ihrer Familie verstoßen. Jetzt lebt sie in der Wohngemeinschaft und kümmert sich mit um die jüngeren Kinder. Was nach der Geburt ihres Kindes geschieht, das weiß sie noch nicht.

Tagsüber gehen die schon schulpflichtigen Kinder in eine Privatschule.  Wir hatten Bälle, Seilchen usw. dabei und wollten mit den Kindern spielen. Doch leider war der Hof so klein, dass dieses nicht möglich war. Wir erzählten die Geschichte vom Barmherzigen Samariter in Französisch und Bambara. Die Kinder hörten aufmerksam zu. Nach einem Gebet verteilten wir, gewissermaßen als ein kleines Weihnachtsgeschenk, noch Kuchen, der freudig angenommen wurde. Dann verabschiedeten wir uns. Der Besuch hat uns sehr beeindruckt. Das Konzept ist einfach, aber durchdacht und ein starkes Zeichen praktischer Nächstenliebe.

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