Advent | darauf warten wir
Jesaja 35,1 : „Die
Wüste und Einöde wird sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und blühen
wie ein Narzissenfeld.“
Advent ist eine globale
Angelegenheit. Der Start ins neue Kirchenjahr beginnt mit dem Anzünden von
Kerzen. Unscheinbar kündigt sich die Ankunft eines Retters an. Die einen warten
sehnsüchtig darauf, weil sie den Verheißungen der Propheten aus alten Zeiten
Glauben schenken. Die anderen gehen ihrem alltäglichen Geschäft nach und legen
sich ihre eigenen Zeitpläne zurecht. Die einen atmen auf, die anderen bekommen
es mit der Angst zu tun, weil sich mit der Ankunft Jesu die Zeichen der Zeit gehörig
verändert haben.
Jeder hofft und wartet. Jeder
schaut sich auf seine Weise nach dem Licht um, das die Finsternis verscheucht.
Auch wir hier im warmen
Mali, wir warten. Wir warten darauf, dass sich die Gemeindehäuser in lebendige
Räume der Freude über die Ankunft Jesu füllen. Wir warten auf den Tanz und das
gemeinsame Essen. Wir warten darauf, dass die Gemeinde Jesu in Mali die
Weihnachtszeit nutzt, um verstärkt auf die Botschaft vom Mann aus Nazareth aufmerksam
zu machen.
Wir warten mit den vielen
Verzweifelten auf Besserung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation. Die
Mächtigen hören es nicht gerne, wenn man ihnen vorwirft, Verfassungen zu ihren
Gunsten zu ändern und Mandate zu verlängern, damit sie noch etwas länger mit
goldenen Gabeln essen können. Und dabei geht die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin
leer aus. Und der Zorn der einfachen Leute wächst. Und wir wollen sie in ihrer Situation
nicht mit Vertröstungen auf eine ferne bessere Zukunft alleine lassen.
Wir wollen arbeitend
warten und in aller Vergänglichkeit noch ein paar Bäume pflanzen.
Wir warten auf positive
Nachrichten aus den Reihen der WHO und aus dem Gesundheitsministerium. Wir
warten mit vielen Maliern darauf, dass es zu keinen weiteren Ebola-Fällen kommt
und dass sich die Tests der Menschen, die sich noch in Quarantäne befinden, als negativ
erweisen.
Wir warten darauf, dass
es bei den Verhandlungen in Algerien, wo es um die politische Zukunft der
nördlichen Regionen Malis geht, vorwärts geht. Wir hoffen auf konstruktive
Verhandlungen und auf ein tragbares Ergebnis, das von Dauer ist und sich nicht
als eine Fata Morgana im heißen Wüstensand erweist.
Gott kommt zu uns. Und er wirkt auch in diesen verzwickten Situationen - als Friedensfürst, als Ratgeber und Held, als Wundertäter (Jesaja 9,5). In Mali ist es warm, aber nicht hell. Die dunklen Wolken sozialer und politischer Konflikte ziehen durch die verdreckten Städte und über die kargen Landschaften und umhüllen die Herzen der Menschen. Deshalb hoffen wir: "Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell" (Jesaja 9,1).
Auch wir warten, auf Klarheit und Frieden im Herzen. Am 12. dieses Monats, mitten in der Weihnachtszeit, werden wir für ein paar Tage nach Deutschland reisen. Die erste Station wird Leipzig sein. Dort soll Christiane in einer Klinik medizinisch untersucht werden. In unseren Köpfen kreisen Wahrscheinlichkeiten. Unser Hirn sucht nach Ursachen und gleichzeitig verscheuchen wir sie, die Spekulationen unserer Diagnosen. Was wäre wenn? Wir warten auf Klarheit.
Auch wir warten, auf Klarheit und Frieden im Herzen. Am 12. dieses Monats, mitten in der Weihnachtszeit, werden wir für ein paar Tage nach Deutschland reisen. Die erste Station wird Leipzig sein. Dort soll Christiane in einer Klinik medizinisch untersucht werden. In unseren Köpfen kreisen Wahrscheinlichkeiten. Unser Hirn sucht nach Ursachen und gleichzeitig verscheuchen wir sie, die Spekulationen unserer Diagnosen. Was wäre wenn? Wir warten auf Klarheit.
Wir hoffen, wir beten,
wir rufen aus der Finsternis unserer Herzen zu dem, der unser Licht ist. Mit
viel zu kleinem Glauben halten wir uns an dem fest, der unsere Hilfe ist. Und unsere
Unruhe und die Ungewissheit des Abwartens geben wir mit Tränen in den Augen an den
ab, der unser Friede ist. Wir klammern uns an die Zusagen göttlicher Worte:
„Der Herr wird gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört“ (Jesaja 30,19).
„Der Herr wird gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört“ (Jesaja 30,19).
Auch so kann ein Advent
verlaufen. Warten auf Antworten auf drängende Fragen. Kleine Lichter, die wir
anzünden in ungewissen Tagen unter schattigen Bäumen.
Wir wissen uns getragen,
von dem großen Gott des Himmels und der Erde, von dem Sohn des Höchsten, der Kranke heilt
und Trostlosen Hoffnung gibt. Und wir danken allen lieben Menschen, die sich
mit uns sorgen und für uns beten.
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