Bamako | Besuch in der Blindenschule



Es war eine besondere Erfahrung. Gemeinsam mit einem Vertreter des Zentrums für Solidarität aus unserer Nachbarschaft sind wir heute in den Osten Bamakos gefahren. Der Monat Oktober ist in Mali der Solidarität gewidmet. Unser Ziel war der Besuch einer Schule für Sehbehinderte. Dieses Zentrum wurde 1973 im Stadtviertel Faladjé im Namen der Union Malienne des Aveugles (UMAV, dt. Malischer Verband für Blinde) gegründet. In dem Zentrum werden zzt. über 200 sehbehinderte und nichtbehinderte  Kinder gemeinsam pädagogisch betreut.  In der Grundschule werden nur blinde Kinder eingeschult. 



Sie genießen in kleinen Klassen eine ihrer Behinderung gerechte schulische Betreuung. Hier wird die sog. Brailleschrift (eine von Louis Braille 1825 entwickelte Punkt- bzw. Blindenschrift) angewendet. Die Kinder stechen mit Hilfe von Schablonen und Stecknadeln Löcher in ein Papier. 
So entsteht ein Text, der von ihnen selber gelesen werden kann. Wir haben den Lehrern ein wenig über die Schulter geschaut und waren beeindruckt von deren know-how und ihrer Geduld. 

In der Mittel- und Oberstufe wird auch die Inklusion praktiziert. Behinderte und gesunde Kinder sitzen dichtgedrängt nebeneinander und lernen Französisch und Mathematik gemeinsam. Wir haben beobachtet, wie die gesunden Kinder ihren behinderten Freunden geholfen haben, ihre Lernutensilien zu finden oder sie an der Hand zu nehmen und an ihren Platz zu führen. Der Direktor erklärte uns, dass die Regierung eine Quote festgelegt hat und jedes Jahr einige aus dem Zentrum als Beamte in den Staatsdienst übernommen werden.


In einigen Klassen unterrichten sehende und sehbehinderte Lehrer gemeinsam. Bei dem Gang über das Gelände wurden wir vom Direktor der Schule und Leuten aus der Verwaltung begleitet. Am Ende haben wir Puppen für die Kinder übergeben, die Freunde aus Deutschland uns mitgegeben hatten. Der Direktor war darüber sehr erfreut und dankbar und sagte uns: „Diese Puppen kommen wie gerufen. Wir werden sie in der Grundschule und im Kindergarten unseres Instituts bei der Früherziehung einsetzen“. Zusätzlich hatten wir ein paar Bälle besorgt. Sie werden beim Fußballspiel zum Einsatz kommen. Es gibt auf dem Gelände der Schule einen eigens für Sehbehinderte eingerichteten Fußballplatz. Das hätten wir gerne mit eigenen Augen gesehen, wie sehende und blinde Kinder gemeinsam Fußball spielen. 



Nach der Übergabe haben wir über unseren christlichen Glauben gesprochen und den über vierzig Lehrern und Leuten aus der Verwaltung das Lukasevangelium und einige evangelistische Traktate überreicht. Was wir haben, das geben wir: Puppen, Bälle und Gottes Wort.

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