Bamako | Demonstration gegen die Teilung des Landes

Tausende von Malier sind in der malischen Hauptstadt am Platz der Unabhängigkeit auf die Straße gegangen. Sie demonstrierten gegen die Pläne einiger politischer Gruppen im Norden des Landes, die auf eine Teilung des Landes hinauslaufen und den radikalen Kräften erneuten Handlungsspielraum ermöglichen würde. Bereits Anfang der Woche hat es in Gao eine Demonstration der dortigen Bevölkerung aus den gleichen Gründen gegeben. Gestern wurde in der Presse ein Verhandlungsvorschlag kolportiert, der unter dem Deckmantel eines föderalen Systems eine Zweistaatenregelung vorsieht: der Staat Azawad im Norden, der sich aus den aktuellen Regionen Kidal, Timbuktu und Gao sowie einige Kommunen der Region Mopti zusammensetzt; und im Süden der Staat Mali, der weiter von Bamako aus regiert würde. Falls diese Lösung auf positive Reaktion seitens der Vermittler stößt, würde Mali de facto seine territoriale Integrität verlieren. Die Kritiker befürchten noch viel mehr, dass die Autonomie Azawads die radikal islamistischen Kräfte ermutigt, erneut in Aktion zu treten, Unruhe zu stiften, Attentate zu verüben und die Macht an sich zu reißen. Die Schutztruppen würden sich zurückziehen und die malische Armee hätte zurzeit nicht die Mittel, gegen eine erneute Eskalation vorzugehen.
In Algier wird derweilen verhandelt. Die malische Zentralregierung, Vertreter der Zivilbevölkerung sowie der bewaffneten Gruppen des malischen Nordens und internationale Vermittler sitzen an einem Tisch, um eine nachhaltige politische Lösung des Konflikts zu beraten.
Auf der diesjährigen Hauptversammlung der Ev. Allianz in Mali wurde ebenfalls auf die genannten Gefahren hingewiesen. Die Christen stehen für die Bewahrung der territorialen Einheit, für eine politische Lösung ohne erneute militärische Auseinandersetzungen und für die Wahrung der kulturellen, ethnischen und religiösen Diversität, die eine freie Religionsausübung einschließt.

Wir rufen auf zum Gebet für Frieden, für konstruktive Verhandlungen, bei denen die Volksgruppen des Nordens gleichermaßen auf ihre Kosten kommen und für die Wahrung der Freiheit im Land, auf die die christliche Minderheit im Land dringend angewiesen ist.

Bildnachweis: Foto von Joseph Togo, Bamako

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