Malireise 2012 | zukunftsreiche Aussichten


Nach dem Frühstück betanken wir unseren Wagen. Wir nehmen die Route de Sotouba und überqueren die neue Brücke über den Niger, die in den letzten beiden Jahren von einem chinesischen Unternehmen erstellt wurde. Die Infrastruktur in Bamako hat sich sehr zum Positiven entwickelt. Umgehungsstraßen sind entstanden und tragen dazu bei, den Verkehr aus der Innenstadt etwas abzuziehen. Dennoch haben wir insgesamt den Eindruck, dass die Zahl der Autos und dem entsprechend die Abgase zugenommen haben. Das Blau des Nigers und die grünen Gärten am Straßenrand ergänzen sich gut und vermitteln einen frischen Eindruck.

Wir durchqueren Magnambougou. Auch hier sind viele neue Häuser entstanden. Am rechten Straßenrand türmt sich ein riesiger Müllberg, auf dem Kinder nach brauchbaren Gegenständen graben.
Pünktlich um 9.00 Uhr erreichen wir die FATMES in Nyamakoro. Dort sind wir mit dem Direktor der Schule, Mamadou N’Diaye, unserem ehemaligen Kollegen Dr. Youssouf Dembelé und dem Vorsitzenden des Vereins zur Förderung der Theologischen Ausbildung, Maurice Sogoba, verabredet. Es sind die führenden Leute, die nach unserer Ausreise aus Mali im Jahr 2006 die Geschicke der FATMES in Händen haben. Meine Kollegen freuen sich, uns zu sehen und sind ermutigt. „Während einige Missionare Mali wegen der Sicherheitslage verlassen“, so Youssouf, „kommt ihr nach Mali und bekundet damit eure Solidarität mit uns. Das finden wir klasse.“
Wir sitzen fast drei Stunden zusammen und tauschen uns über die aktuelle Entwicklung der Schule aus. Wir möchten wissen, ob das 2002 eingeführte Finanzsystem immer noch besteht und der akademische Betrieb unabhängig von Geldgebern funktioniert. N’Diaye ist froh darüber, dass die Studierenden mehr oder weniger regelmäßig ihre Studiengebühren entrichten und so der Schulbetrieb finanziell auf guten Beinen steht. „Wir schreiben keine roten Zahlen“, so sein Statement. Die Personaldecke des Kollegiums muss in Zukunft ausgebaut werden, da sonst einige Fächer nicht abgedeckt werden können. Wir unterhalten uns über die Notwendigkeit einer afrikanischen kontextuellen Theologie und die Reform des den malischen Verhältnissen angepassten Studienprogramms. Ab nächstem Jahr sollen Intensivkurse in Französisch angeboten und die Einführung in die wissenschaftliche Methodenlehre intensiviert werden. Die Räume der FATMES sollen künftig auch den Gemeinden vermehrt zur Verfügung stehen und Seminare für Mitarbeiter angeboten werden.
Der Studienleiter der FATMES erläutert uns seine Pläne, wie er die Qualität der Ausbildung in Zukunft sichern will:
Fortbildung der Dozenten, einige Kollegen sind dabei ein Doktoralstudium zu absolvieren,
Ausbau der Bibliothek und Anschaffung von Computern, die auch Internetrecherchen ermöglichen,
Ausbau des Gebäudes und Einrichtung von Büros, die vermietet werden können und so zum Unterhalt des Gebäudes beitragen,
Anpassung des Studienprogramms an internationale Standards
Unser Resümee: Die FATMES entwickelt sich weiter, auch wenn es hier und da Probleme bei der Umsetzung gesteckter Ziele gibt. Der Bedarf in die theologische Ausbildung, besonders im frankophonen Westafrika zu investieren, ist nach wie vor enorm.

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